Stand und weiteres Vorgehen zur Schaffung eines
landesweiten Biotopverbundes im Freistaat Sachsen
Weiterer Handlungsbedarf im Offenland – Erste Analysen
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Archiv Naturschutz LfULG, F. Klenke
Hintergrund / Rahmenbedingungen
Ein
„prioritäres Handlungsfeld“
für den Naturschutz im Freistaat Sachsen ist die…
…„funktionelle Sicherung
“ des Biotopverbundes…
… insbesondere durch die
„fortlaufende Umsetzung von Einzelmaßnahmen durch
Förderprogramme…“
(Biologische Vielfalt Sachsen 2020 - Programm, Maßnahmenplan und – bericht des
Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft vom Januar 2013)
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Intention und Ziele
Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden den nachstehenden Fragen
nachgegangen:
❙
In welchem Umfang
wurden bisher
solche Maßnahmen
umgesetzt
❙
in den Kernflächen und Verbindungsbereichen des Biotopverbundes und
❙
für ausgewählte (potenziell nutzungs-/pflegebedürftige) Biotoptypen?
❙
Wie sind die entsprechenden
Voraussetzungen für die gegenwärtige bzw.
künftige Umsetzung
von Maßnahmen zu bewerten?
❙
Welche
Handlungserfordernisse
können daraus abgeleitet werden?
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Intention und Ziele
Der Fokus liegt dabei (vorerst) auf
❙
Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen der Flächenförderung
(RL NE/2007 und RL AuW/2007 bzw. RL AUK/2014)
❙
Besonders geschützten Biotoptypen des Feuchtgrünlandes
(§30
BNatSchG
/§21
SächsNatSchG)
❙
Diese sind vielfach
nicht
über Anhang 1 FFH-RL erfasst
❙
Sie bedürfen u.a. auch im Zusammenhang mit den Herausforderungen durch
den Klimawandel einer besonderen Aufmerksamkeit
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Vorgehen
1. Zusammenführen verfügbarer Daten zu geschützten Biotopen
im Freistaat Sachsen
❙
Datengrundlagen
*
❙
Biotopverzeichnisse der UNB (soweit vorliegend)
❙
Daten der selektiven Biotopkartierung SBK2 / SBK3 (soweit vorhanden)
❙
Biotoppflegedatenbank des LfULG
*Anmerkungen zu den verwendeten Datenlagen
❙
Die verwendeten Daten sind
zum Teil unvollständig und nicht aktuell
❙
Ein Großteil der Biotopdaten liegt
in generalisierter Form vor
(Komplexe, Gruppen)
Dies ist bei der Interpretation aller im Folgenden genannten Werte
zu berücksichtigen!
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Vorgehen
2. Verschneiden der Biotopdaten mit weiteren relevanten
Flächeninformationen, insbesondere
❙
Lage im Biotopverbund (Kernflächen / Verbindungsbereiche)
❙
Umsetzung relevanter Maßnahmen im Förderjahr 2013
❙
Förderkulisse für die Förderperiode 2015 bis 2020
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Auswahl betrachteter Biotoptypen
Gesetzlich geschützte, potenziell pflegebedürftige Biotoptypen des
Feuchtgrünlandes (im Folgenden „
Auswahl Feuchtgrünland-Biotope
“)
❙
Seggen- und binsenreiche Nasswiesen
❙
Pfeifengraswiese
❙
Nasswiese
(einschl. wechselfeuchte Stromtalwiese)
❙
Seggen- und Binsenreiche Feuchtweiden und Flutrasen
❙
Sümpfe
❙
Großseggenried
(außerhalb stehender Gewässer)
❙
Binsen-, Waldsimsen- und Schachtelhalmsumpf
❙
Hochstaudenflur sumpfiger Standorte
❙
Moore
❙
Kleinseggenried
❙
Zwischenmoor
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Auswahl „Feuchtgrünland-Biotope“ (11.238 ha)
❙
Davon insgesamt
89% Nicht-LRT-Flächen
51%
19%
30%
Lage im Biotopverbund
In Kernflächen
In Verbindungsbereichen
Außerhalb
Erste Ergebnisse (Arbeitsstand)
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Übersicht
Lage der untersuchten Feuchtgrünland-Biotope
innerhalb der Kernflächen des
Biotopverbundes im Freistaat Sachsen (Darstellung zwecks Sichtbarkeit „überhöht“)
Erste Ergebnisse (Arbeitsstand)
Zwischenfazit I
❙
Die analysierten Feucht-Grünland-Biotope
❙
Sind vorrangig
keine
LRT-Flächen
Eine Umsetzung im Rahmen von NATURA 2000 somit weitgehend
ausgeschlossen
Zusätzliche Initiativen im Rahmen der Umsetzung des Biotopverbundes
erscheinen sinnvoll
❙
Befinden sich vorrangig
innerhalb
der Kernflächen des Biotopverbundes
Eine Fokussierung auf die Kernflächen erscheint (in einem ersten Schritt)
sinnvoll
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Erste Ergebnisse (Arbeitsstand)
Auswahl „Feuchtgrünland-Biotope“ (11.238 ha)
❙
Umsetzung von Maßnahmen der Flächenförderung im Förderjahr 2013
❙
Naturschutzgerechte Grünland-Nutzung-/pflege (ohne extensive GL-Wirtschaft)
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
23%
17%
12%
10%
7%
6%
0%
10%
20%
30%
40%
Kernflächen
Verbindungsbereiche
Außerhalb
RL NE/2007
RL AuW/2007
Erste Ergebnisse (Arbeitsstand)
Auswahl „Feuchtgrünland-Biotope“
in den Kernflächen
(5.864 ha)
❙
Umsetzung von Maßnahmen der Flächenförderung im Förderjahr 2013
❙
Naturschutzgerechte Grünland-Nutzung-/pflege (ohne extensive GL-Wirtschaft)
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
28%
16%
9%
11%
13%
15%
0%
10%
20%
30%
40%
Seggen- und binsenreiche
Nasswiesen
Sümpfe
Moore
RL NE/2007
RL AuW/2007
Erste Ergebnisse (Arbeitsstand)
Auswahl „Feuchtgrünland-Biotope“
in den Kernflächen
(5.864 ha)
❙
Umsetzbarkeit von Maßnahmen der Flächenförderung
in der Förderperiode 2015-2020
( bezieht sich
nicht
auf RL NE/2015!)
❙
Maßnahmen förderfähig (Grünland-Förderkulisse, RL AUK/2015)
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
72%
45%
35%
0%
20%
40%
60%
80%
Seggen- und binsenreiche
Nasswiesen
Sümpfe
Moore
Erste Ergebnisse (Arbeitsstand)
Zwischenfazit II
❙
Maßnahmen der naturschutzgerechten Grünlandbewirtschaftung
(einschließlich Biotoppflege) sind im Rahmen der Flächenförderung
innerhalb der Kernflächen des Biotopverbundes…
❙
…
im Antragsjahr 2013 auf 1/3
der Fläche der betrachteten Feuchtgrünland-
Biotope
erfolgt
❙
…
gegenwärtig auf knapp 2/3
der Fläche der betrachteten Feuchtgrünland-
Biotope
förderfähig
❙
Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede
❙
Biotoptypen der
seggen- und binsenreichen Nasswiesen
: Werte
höher
❙
Biotoptypen der
Moore und Sümpfe
: Werte
geringer
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
32,5%
Ableitung wesentlicher Handlungsbedarfe für konkrete Flächen
33%
Umsetzung
naturschutzgerechte
Nutzung und Pflege 2013?
(ohne Förderung extensiver GL-Bewirtschaftung;
nur Flächenförderung
ohne Investivmaßnahmen)
67%
Förderkulisse?
Grds.
kein
(vordringlicher)
Handlungsbedarf
Dennoch: Prüfung Antragsdaten
2015 (sobald vorliegend)
28%
Förderkulisse?
Feldblock?
36%
Prüfen:
Ist regelmäßige (naturschutzgerechte) Nutzung/
Pflege im Rahmen der Flächenförderung notwendig?
(Nach Datenlage für Großteil der Flächen anzunehmen)
Wenn JA
Beantragung Feldblock Initiieren
(=Nutzer finden)
Ja
Nein
Ja
Nein
Ja
Naturschutz-
beratung
Prozentwerte beziehen sich stets auf die Gesamtfläche der ausgewählten Feuchtgrünland-Biotope
innerhalb der Kernflächen (absolut Prozentwerte) (
Summe auf horizontaler Linie jeweils 100%)
Nein
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
0,5%
Nein
3%
Ja
39%
Weiteres Vorgehen
1.
Fortsetzung der Analyse zur Identifizierung weiterer Handlungsbedarfe
❙
Einbeziehung neuer / weiterer Daten (UNB, Eigentumsflächen Freistaat)
❙
Weitere Validierung (Eingrenzung, Bereinigung) der verwendeten Daten
❙
Identifizieren räumlicher Schwerpunkte als Potenzialgebiete für
❙
Gezielte Beratung zur Antragsstellung von Landnutzern (C1, LPV)
❙
Akquise geeigneter Flächennutzer (für Flächen ohne Feldblock)
❙
Kompensationsmaßnahmen im Rahmen der Eingriffsregelung
❙
Mögliche Projektinitiativen
❙
Ggf. (analog) Analyse von Biotoptypen trockener und magerer Standorte
2.
Unterstützen (ggf. Anregen) entsprechender Umsetzungsinitiativen auf der
Basis der identifizierten Handlungsbedarfe
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Vielen Dank!
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| 22.06.2015 | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Archiv Naturschutz LfULG, F. Klenke