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Ein neuer Blick auf alte Probleme?
Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Kostenoptimierte Sanierung und Bewirtschaftung
von Reserveflächen
Bürgermeisterin Petra Wesseler
Leiterin des Dezernates 6
Stadtverwaltung Chemnitz
Dr.-Ing. Uwe Ferber
Projektgruppe Stadt+Entwicklung
Ferber, Graumann und Partner Leipzig
23.11.2009
Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
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Problemlage der Brachflächen
• Brachflächen bleiben nach wie vor ein dringendes
Aufgabenfeld, gerade in Umbruchregionen
• Weiterhin fallen Standorte brach, Nutzungskonflikte
oder fehlende Nachfrage verhindern oft eine
Folgenutzung brachgefallener Flächen.
Situation Brachflächen
23.11.2009
Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
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Handlungsbedarf
• Bisherige Vermarktung und Investitionsförderung
bringen nur Teil der Brachflächen in den
Nutzungskreislauf
• Neue Strategien und Managementansätze notwendig
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Stadtumbaukonzeption
Integriertes Stadtentwicklungsprogramm und
Städtebauliches Entwicklungskonzept bis 2020
Strategien und Brachflächen:
Thematisierung bei integrierten Stadtentwicklung
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Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
• Analyse von Rahmenbedingungen und Aus-
gangssituation künftiger Stadtentwicklung
• Herleitung von strategischen Handlungsleitlinien
für eine integrierte städtebauliche Entwicklung
sowie von Schlussfolgerungen für die Umsetzung
• aufbauend auf dem InSEP
• Stadtteile nach städtebau- & wohnungs-
wirtschaftlichen Kriterien untersucht
• auch Rückbauflächen des Stadtumbaus als
Reserveflächen
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Petra Wesseler, Uwe Ferber
• Entwicklungsschwerpunkte, Planungsabsichten,
mittelfristige Finanzplanung, ggf. ergänzende
Themen und Konkretisierung Förderkulisse
• Entwurf zur öffentlichen Diskussion bis Okt. 2010
und Beschluss des Stadtrates zum 1. Quartal 2011
Abb. InSEP 2002
Abb. Förderplan 2007
39 Stadtteilkonzepte
Aufbau eines Stadtumbau-Monitoring
• kleinräumige Aussagen für qualifizierte Konzepte
auf Stadtteilebene
• Einschätzung qualitative Aspekte heutiger und
künftiger Wohnungsnachfrage
• Aufarbeitung/Priorisierung der Flächenpotenziale
Strategien und Brachflächen:
Thematisierung bei integrierten Stadtentwicklung
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Flächenmanagement und Brachflächen:
Informationsgrundlagen und Inhalte
• Brachflächenmanagement mit 2006er
Erhebung von rund 530 Brachflächen und
Laufendhaltung per ACCESS und PolyGIS
• Gewerbeflächenmanagement über
KWIS.web
• Wohnbauflächenmanagement (RHK
Siedlungswohnungsbau)
• Ökoflächenpool (Ausgleichs- und
Ersatzflächen)
• transparente Informationsgrundlagen
sowohl verwaltungsintern als auch über
das Internet
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Brachflächenbilanz Chemnitz
• rund 530 erfasste
Brachflächen
• insgesamt rund 350 ha
• entspricht 4,4 % der
Siedlungsfläche
Flächenmanagement und Brachflächen:
Bilanzierung
• viele der Flächen liegen seit Jahren
brach
• eine Wiedernutzung ist kurzfristig
kaum zu erwarten
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REFINA-Projekt KOSAR:
Neue Wege zur Brachflächenentwicklung
• Schaffung von Reserveflächen und ihre Zwischennutzung als neue Option der
Flächenkreislaufwirtschaft
• Optimierung von Verfahren zur Sanierung schwer vermarktbarer Brachflächen
und zur Bewirtschaftung von Reserveflächen innerhalb eines Flächenpools
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REFINA-Projekt KOSAR:
Definitionen und Anforderungen
Reservefläche
•
Reservefläche
ist baulich vorgenutzt, derzeit nicht
genutzt und schwer marktfähig, aber durch optimierte
bau- und umwelttechnische Maßnahmen
hergerichtet
und wird unter minimierten Inanspruchnahme- und
Investitionsrisiken für eine spätere Nachnutzung
vorgehalten
.
•
Bau- und umwelttechnische Maßnahmen
umfassen
Verfahren des Gebäuderückbaus und der
Bodensanierung zur Gefahrenabwehr.
• Ein
geringerer Pflegeaufwand
und/oder
Zwischen-
nutzungen
zur Kostenminimierung ermöglichen die
Vorhaltung dieser Reserveflächen
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•
Bewertung
Brachflächenportfolio hinsichtlich
Anforderungen und Auswahl Reserveflächen
(Kommunales Flächenmanagement Chemnitz)
•
Konzeption
der zwischenzeitlichen
Bewirtschaftung
(Übertragung der KOSAR-Ergebnisse auf
potenzielle Reserveflächen)
•
Pilotvorhaben
an Modellstandorten
(Umsetzung des BBSR/DBFZ-Pilotvorhaben
„Biomasseanbau auf Reserveflächen“)
REFINA-Projekt KOSAR:
Konsequenzen für Chemnitz
Quelle:
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0,00
50,00
100,00
150,00
0,00
50,00
100,00
150,00
200,00
250,00
Bodenrichtwerte in €/m²
Maßnahmenkosten in €/m²
B
C
0
4.912.762
17.488.403
17.773.528
11.254.626
26.329.612
1.570.221
3.730.230
0
10.000.000
20.000.000
30.000.000
0
0,01-10
10,01-20
20,01-50
50,01-100
100,01-200
200,01-500
> 500
Gesamtsumme der Maßnahmenkosten in den Kategorien in €
Kategorien (€/m²)
Maßnahmenkosten pro m²
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
0,00
0-0,05
0,05-0,10
0,10-0,20
0,20-0,50
0,50-1,00
1,00-2,00
2,00-5,00
5,00-10,00
>10,00
Anzahl der Flächen
Kosten in €/m²
Bewirtschaftungskosten
A
Konsequenzen:
Bewertung Brachflächenportfolio
Potenzial Reserveflächen der GESA mbH
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Konsequenzen:
Konzeption Reserveflächen und Bewirtschaftung
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• Umfangreiche und ruinöse Bebauung und Denkmalschutz bestimmen
Maßnahmen zur Herrichtung als Reservefläche
• Trägerbeteiligung und Workshops sowie Pflege- und Unterhaltungskonzept mit
drei Varianten zur kostengünstigen Aufbereitung als Reservefläche
Quelle:
Pilotstandort Industriebrache „ehemalige Fahrzeugelektrik“
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Konsequenzen:
Pilotvorhaben Zwischennutzung in Chemnitz
23.11.2009
Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
Temporärer Energiepflanzenanbau auf Reserveflächen
• Pilotprojekt der Stadt Chemnitz mit dem
Deutschen BiomasseForschungsZentrum
Leipzig
• Pflanzenauswahl, tragfähige Bewirtschaftung
und Auswahl geeigneter Standorte
Pflege und Verwertung des Grünschnitts von Reserveflächen
• Potenzialermittlung der Stadtumbau GmbH
(rund 7000 to/a von 180 ha Stadtumbauflächen)
• Verwertungskonzept der Stadtwerke Chemnitz
(Bau Biogasanlage)
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Konsequenzen:
Pilotvorhaben „Biomasse auf Brachflächen“
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Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
Erste Ergebnisse
0
5
10
15
20
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
202
Anteil in %
Anteil EE am PEV
Anteil EE am EEV
Ziel D
18%
Ziel EU
20%
Quelle: BMU, Erneuerbare Energien in Zahlen, Juni 2009
• Steigende Nachfrage nach erneuerbaren
Energieträgern (z.B. Holzlücke 2020)
• Biomasseanbau als Zwischen-
nutzung um Flächenunterhalts-
kosten zu senken und Fläche
aufzuwerten
• Grundlagen und Handlungs-
empfehlungen im Projekt von
DBFZ/stadt+ zusammengestellt
• Modellvorhaben zur Umsetzung sind
nun notwendig
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Konsequenzen:
Pilotvorhaben „Biomasse auf Brachflächen“
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Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
Erste Ergebnisse
• Prinzipiell sind viele Energiepflanzen möglich, aber abhängig
von Boden, Technik, und Abnehmerstrukturen;
• heterogene Böden der Reserveflächen
macht standortspezifische
Bewertung notwendig;
• Bauleitplanung nicht
in jedem Fall erforderlich,
regionale Energiekonzepte sinnvoll;
• Konsistente Abnehmerstrukturen im
Stadtumland sind notwendig sowie Zusammenarbeit von
Eigentümer, Bewirtschafter und Genehmigungsbehörden
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Konsequenzen:
Weitere Beispiele der Zwischennutzung
23.11.2009
Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
• Biomasseanbau in Kurzumtrieb auf ca. 22ha
der ehemaligen Zeche Hugo
• Weitere 33ha für verschiedene Pflanzenarten
bzw. Anbausysteme geplant
RAG Montan Immobilien GmbH
Biomassepark Hugo in Gelsenkirchen:
• Biomasseanbau auf kostenfrei gepachteten
Stadtumbauflächen
• 2,8 ha KUP mit Pappeln, gepflanzt 2006 und
2008
DBFZ 2009
Kurzumtrieb auf Stadtumbauflächen in Halle
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Stadtverwaltung Chemnitz
Dezernat 6
Annaberger Straße 89
09120 Chemnitz
Tel.: 0371 – 488 61 00, E-Mail: d6@stadt-chemnitz.de
Projektgruppe Stadt+Entwicklung
Ferber, Graumann und Partner
Stieglitzstraße 84
04229 Leipzig
Tel.: 0341 – 480 70 26, E-Mail: info@projektstadt.de
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Brachfläche Kalkstraße
Bahnfläche Hilbersdorfer Straße
Konversionsfläche
Heinrich-Schütz-Straße
REFINA-Projekt KOSAR:
Brachflächen mit Potenzial als Reservefläche
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Konsequenzen aus dem Projekt KOSAR
Petra Wesseler, Uwe Ferber
•
ca. 1,4 ha bereits rückgebaute Fläche;
ideal für sofortige Zwischennutzung
•
ca. 27 ha „Sonderfall“, da Entwidmungs-
verfahren der Bahn AG sowie
planerische Bestimmung ausstehen
•
ca. 21 ha, Aufbereitung von Teilflächen
in Planung