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Praxispool Ganztagsangebote
»Individuelle Förderung«
Das Förderband des Förderzentrums
A. S. Makarenko in Dresden
PRAXISPOOL
GANZTAGSANGEBOTE
Impulse und Anregungen zur Umsetzung
des Qualitätsrahmens Ganztagsangebote

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FÖRDERUNG
ÜBERBLICK
Schule:
Förderzentrum Makarenko mit den
Förderschwerpunkten Lernen und
emotionale und soziale Entwicklung
(Primarbereich)
Schulträger:
Stadt Dresden
Schulleitung:
Matthias Kranz
Katja Krautz (StV)
GTA-Koordination:
Tina Gähler
Ganztagsschulform:
teilweise gebunden
Schülerzahl:
242 (zweizügig)
Personal:
35 Lehrkräfte
2 Pädagogische Fachkräfte
2 Schulsozialarbeiter/-innen
15 SchulIintegrations-helfer/-innen
1 Integrationsassistentin
1 Schulassistentin
3 Berufseinstiegsbegleiter/-innen
GTA-Spezifik:
Fördern und Soziales
Referenzen:
Schulpreis 2018
seit 2009 Qualitätssiegel Berufs-
orientierung
KONTAKT
Anschrift:
Leisniger Straße 76
01127 Dresden
Telefon:
0351 27800400
E-Mail:
fzmakarenkodresden@gmx.de
Homepage:
https://cms.sachsen.schule/
fzm/willkommen/
»Guter Unterricht ist nur mit Hilfe von
Unterstützung machbar.«
(Matthias Kranz – Schulleiter)
Die Schülerschaft am Förderzentrum Makarenko ist sehr heterogen und die Förderbedarfe sehr un-
terschiedlich. Herr Kranz, der Schulleiter, berichtet im Interview, dass sich die Klientel in den letzten
Jahren deutlich geändert hat. Die Zahl von Schülerinnen und Schülern mit weiteren Förderschwer-
punkten, insbesondere im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung steigt stetig an. Lernen unter
solch komplexen Bedingungen »ist nur mit Hilfe von umfangreicher Unterstützung machbar«. Das
Förderband ist damit eine wesentliche Säule dieses Unterstützungssystems. Eine weitere sieht er im
Kollegium der Schule, zu welchem neben den 35 Lehrerinnen und Lehrern auch je eine Schulsozialar-
beiterin und ein Schulsozialarbeiter, 15 Schulintegrationshelferinnen und -helfer sowie eine Integra-
tionsassistentin, eine Schulassistentin und drei Berufseinstiegsbegleiterinnen bzw. -begleiter gehören.
Um die Schülerinnen und Schüler individueller zu fördern, aber auch zu fordern, wurde mit Beginn
des Schuljahres 2018/2019 für die Klassen der Klassenstufen 5, 6 und 7 das Förderband eingerichtet.
Es findet immer donnerstags in der fünften Stunde statt. Auf Grundlage der Förderpläne werden für
die einzelnen Schülerinnen und Schüler die Schwerpunkte für ein Schuljahr oder ein Schulhalbjahr
gesetzt. In diesem Zusammenhang erfolgt auch die Empfehlung zum Besuch spezieller zusätzlicher
(Nachmittags-) Angebote. Ab der fünften Klasse nehmen die Schülerinnen und Schüler am Förder-
plangespräch teil, können Wünsche äußern und unterschreiben ebenfalls die Vereinbarungen. Auch
die Eltern werden in die Förderplangespräche involviert. »Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns
deshalb so wichtig, weil Bildung nicht nur eine Sache der Schule ist, sondern auch des Elternhauses.
Deshalb wollen wir sie so gut es geht mit einbeziehen, denn Schule soll keine Einbahnstraße sein«,
meint Herr Kranz. Weiter führt er aus: »In der Bildungsvereinbarung wird festgeschrieben, was wir
in den nächsten Wochen und Monaten voneinander erwarten, welche Ziele erreicht werden sollen
und wer was tut. Verantwortlichkeiten und Zielstellungen werden klar benannt. Sie ist kleinschrit-
tiger als das Förderplangespräch und definiert die Entwicklungsbereiche und Verantwortlichkeiten
genauer. Unter Umständen findet das Gespräch auch gemeinsam mit dem Jugendamt, dem Schüler,
dem Schulbegleiter, den Eltern, dem Klassenlehrer, dem Horterzieher, der Schulleitung [und dem] The-
rapeuten [statt].«
Cynthia Schwab vom fitt- Förderinstitut Training & Thearapie bei Lese-Rechtschreibschwäche mit einem Schüler des
Förderzentrum Makarenko
Um möglichst individuell zu fördern ist die GTA-Koordinatorin Frau Gähler bestrebt, außerschulische
Partner mit ins Boot zu holen, wie z. B. das
fitt-Förderinstitut
unter der Leitung von Frau Cynthia
Schwab, deren externe Lehrkräfte an die Schule kommen und gezielt LRS-Förderung mit Kindern
anbieten. »Weitere Partner sind die Lernschmiede, aber auch Therapeuten, Logopäden und Hortper-
sonal. Ziel ist es, externe Partner in den Schulalltag und das Förderband zu integrieren, damit sich die
Schülerzahl in den einzelnen Gruppen möglichst geringhält«, berichtet Frau Gähler.

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HISTORIE UND
ENTWICKLUNG
2018:
Fachtag GTA in der SAB
2018/2019:
Versuch des Förderbands
zuerst mit den Klassen 5-7
2021/2022:
Ausweitung des Förder-
bands auf den Primarbereich und die
Klassenstufen 8 bis 10H
Gezielte Matheförderung mit einer externen Lehrkraft im Rahmen des Förderbands
Das Förderband ist in den Vormittag integriert und damit für alle Schülerinnen und Schüler ver-
bindlich. Die Klassenstruktur wird zugunsten von jahrgangsübergreifenden Kleingruppen von sechs
bis acht Teilnehmenden bewusst aufgelöst. Die Klassenstärke beträgt normalerweise 15 bis 16 Kin-
der bzw. Jugendliche. Neben dem Vorteil der ruhigeren und konzentrierten Arbeitsatmosphäre in
den Kleingruppen, ermöglicht das Förderband den Schülerinnen und Schülern, Stoff aus vergange-
nen oder zukünftigen Schuljahren zu bearbeiten und entstandene Lernlücken zu schließen oder ein
Stundendefizit, z. B. in Englisch, auszugleichen, um den Hauptschulabschluss anzustreben. Somit
stehen den ca. 90 Schülerinnen und Schülern am Donnerstag in der fünften Stunde 12 Angebote
zur Verfügung. Vier Angebote (Mathe, Englisch, Trommeln und LRS-Training) werden von externen
Anbietern durchgeführt. Die weiteren Angebote werden von Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen
der Stundentafel durchgeführt. Außerdem einbezogen sind die Schulassistentin, eine pädagogische
Fachkraft, Kolleginnen und Kollegen des Hortes, zwei Schulsozialarbeiterinnen bzw. Schulsozialar-
beiter und die oben benannten externen Partner.
Das Angebot im Förderband orientiert sich an den Bedarfen der Schülerinnen und Schüler, welche
aus den Förderplänen und Förderplangesprächen hervorgehen. Die Angebote sind für ein ganzes
Schuljahr konzipiert und ein Wechsel ist nur im Einzelfall möglich.
Entstanden ist ein Angebotsspektrum, welches vorrangig die Lehrplaninhalte der Hauptfächer Ma-
the (zwei Angebote), Deutsch (drei Angebote, insbesondere Lesen und Schreiben/ Verschriftlichen
der Sprache) und Englisch (drei Angebote) aufgreift und um naturwissenschaftliche Themen, Be-
wegung, Rhythmik, Training sozialer Kompetenzen, Konzentration und Improvisationstheater er-
weitert wurde.

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Sportangebote runden einen ausgewogenen Schulalltag ab
Die Eignung der Anbieterinnen und Anbieter prüft Frau Gähler anhand der Bewerbungen, aus de-
nen ein Abschluss in Pädagogik oder etwas Vergleichbares hervorgehen sollte, sowie in Gesprächen.
Der Inhalt der Angebote wird in Absprache mit den Fachlehrkräften vorgegeben. In Gesprächen
zwischen den Fachlehrerinnen bzw. Fachlehrern und den Angebotsleiterinnen und -leitern wird
reflektiert, ob die Ziele umgesetzt werden konnten.
Erfolgsfaktoren:
Motivation der Lehrkräfte: Der Schulleiter berichtet, dass »die Lehrer die Idee gut aufgenommen
haben. Die Vorteile waren von vornherein für das gesamte Kollegium klar erkennbar«. Somit
ist die Schule zum Schuljahresbeginn 2018 mit einem Förderband und einem motivierten und
engagierten Kollegium gestartet.
Motivation der Schülerschaft: »Die Schüler sind von der Arbeit in den Kleingruppen begeistert«,
berichtet Frau Gähler. Sie spüren den positiven Effekt auf die Lernsituation und haben positive
Lernerlebnisse. Weiterhin erkannten die Schülerinnen und Schüler sofort den Vorteil, in den
Kleingruppen mal andere und größere Themen zu bearbeiten. Der Inhalt des Lehrplans tritt
dabei in den Hintergrund, was die Schülerinnen und Schüler als sehr angenehm empfinden.
Methodenvielfalt: Frau Gähler berichtet aus Sicht der Angebotsleiterin: »Endlich konnte
auch Material zum Einsatz kommen, welches sonst im Unterricht keinen rechten Platz fand.«
Außerdem ermöglichen die Kleingruppen noch einmal mehr den Einsatz von PC-Technik oder
einen umfangreicheren Versuchsaufbau für naturwissenschaftliche Experimente.
Räumlichkeiten: Ein Vorteil bestand darin, dass der Schule insgesamt zwei Häuser, zwei
Turnhallen, ein Schulhof und ein großer Saal zur Verfügung stehen. Zusätzlich sind Fachräume
vorhanden.
Externe: Der Einsatz von externem Personal bereichert seitdem sowohl Schulalltag als auch
Lernprozesse und fördert oft den Verständnisprozess von Lerninhalten bei den Schülerinnen
und Schülern noch einmal in ganz anderer Weise. Daraus resultiert für Frau Gähler als GTA-
Koordinatorin auch der Wunsch, in den nächsten Jahren noch mehr zusätzliches Personal an
die Schule zu binden, sei es im Förderband oder im Nachmittagsbereich.
MATERIAL
Ganztagsangebote
Schuljahr 2021/2022
»Fördern und Fordern
Freizeitangebote
Arbeitsgemeinschaften
Projekte«
Die Ganztagsangebote am Förder-
zentrum »A. S. Makarenko« Schuljahr
2021/2022
Imagefilm der Schule
Film: fitt-Förderinstitut
http://www.fitt-dresden.de

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Die Kleingruppe als Raum für Methodenvielfalt
Herausforderungen:
Um bei Ausfall eines oder mehrerer Angebote besser reagieren zu können, ist eine Lehrkraft als
Springer eingeteilt. Diese übernimmt die Schülergruppe bei Ausfall und spielt mit ihnen unter
anderem Gesellschaftsspiele oder teilt sie auf andere Gruppen auf. Die Lösung ist abhängig von
der Anzahl der betroffenen Schülerinnen und Schüler.
Akquise von Angebotsleiterinnen und -leitern: Um gerade in das Förderband ausreichend
außerschulische Partner einbinden zu können, berichtet Frau Gähler als GTA-Koordinatorin von
drei Möglichkeiten: die Datenbank Kooperationspartner auf der Seite des SMK, Empfehlungen
aus der Elternschaft und Kontakte über bereits bestehende Kooperationsbeziehungen der
Schule.
Eine weitere Schwierigkeit besteht laut Herr Kranz darin, dass »ein deutlich höherer Anteil
an Eltern aus einem sozial schwierigen Umfeld kommt und [wir] einen hohen Anteil an
Schülerinnen und Schülern [haben], die nicht mehr zu Hause, sondern in Wohngruppen
wohnen«. Umso wichtiger sind klare Absprachen mit allen Beteiligten und eine engmaschige
Begleitung der Schülerinnen und Schüler.
Ziele:
Für die Zukunft wünscht sich die Schule die Ausweitung des Förderbandes auch auf den Primarbe-
reich und die Klassenstufen 8 bis 10H der Hauptschule. Um nicht nur den aktuellen Anforderungen
der Pandemie gerecht zu werden, sondern auch der fortlaufenden Digitalisierung, wünscht sich die
Schule weiterhin noch mehr digitale Angebote.
Fazit:
»Auch die Angebote, die wir über GTA machen dienen der Förderung der Schüler und weniger
der reinen Freizeitgestaltung«, betont Frau Gähler, »aber Schule und Hort können die Angebote
in dieser Vielfalt nicht allein stemmen. Die Einbeziehung externer Partner aus dem Umfeld der
Schule bereichert und erweitert nicht nur die Angebotsvielfalt, sondern schafft neue Sichtweisen
und verbessert die Akzeptanz der Schule im gesellschaftlichen Umfeld«, ergänzt Herr Kranz aus
Schulleitersicht.
Stand:
Juli 2021

 
Herausgeber:
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Fotos:
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Gestaltung:
Hi Agentur e.K.
Druck:
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Redaktionsschluss:
November 2021
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