SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ENERGIE, KLIMASCHUTZ,
UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT
Das Projekt „Schwarzwasser in der Stadt Aue“ zeigt, dass Hoch-
wasserschutz und Gewässerschutz kombiniert werden können.
Worum ging es bei dem Projekt?
In Aue kam es bei Hochwasser regelmäßig zu Über
schwemmungen des
Stadtgebietes durch das Schwarzwasser. Industrie- und Gewerbe-
flächen sowie Wohnsiedlungen nahmen hierdurch immer wieder großen
Schaden.
Im Abschnitt zwischen Nickelhütte und Hakenkrümme entschied man
sich zu einer Maßnahmenkombination, wodurch nicht nur der Hochwas-
serschutz erhöht sondern auch der ökologische Zustand des Flusses
verbessert werden konnte.
Angemessener Schutz des
Lebensraums der Menschen
und des Wirtschaftsraumes
(Verringerung des Schadens-
potentials bei zuküntigen
Hochwässern)
Respektieren der Flüsse und
Auen als bedeutende und
verbindende Bestandteile von
Natur und Landwirtschaft
Konkrete Projektziele
Verbesserung des Hochwasserschutzes durch Schaffung von
natürlichem Rückhalteraum durch Abriss von Gebäuden im Uferbereich
und Anlage einer natürlichen Auenlandschaft
Bauliche Umsetzung
(Arbeitsschritte)
2007 – 2009:
VORBEREITUNG:
Gebäudeabriss und Beseitigung von
Bodenkontaminationen
BAUMASSNAHMEN IM FLUSS:
Geländeprofilierung hin zu einem naturnahen Gewässer durch
Anlage von Mäander sowie Einbau naturnaher Sohl- und Ufer-
strukturen
Neubau Fischaufstiegsanlage im Bereich des Wehres, damit der
Fluss für Fische durchgängig wird
Baumaßnahmen in den Uferbereichen: Einbau von Wurzelstöcken
und Weidenspreitlagen, Anlage von Steingruppen, Anpflanzen von
Bäumen und Sträuchern, Schaffung von Fischunterständen
Was hat das Projekt gezeigt?
Hochwasserschutz und Gewässerschutz können sich häufig gut
ergänzen und sogar kostengünstiger sein können als herkömmliche
Hochwasserschutzmaßnahmen.
Wo er möglich ist, hat ein naturnaher Hochwasserschutz viele
Vorteile: vernetzte Biotope, bessere ökologische Struktur im Fluss
und am Ufer, Erholungsräume für Menschen
PROBLEM:
gegenläufige Sichtweisen Betroffener sowie
W
ir
t
s
c
h
a
f
t
li
c
h
k
e
it
(
K
o
s
t
e
n
-
A
uf
w
a
n
d
-Ve
r
h
ä
lt
n
i
s)
LÖSUNG:
Verständnis entwickeln durch offene gemeinsame
Kommunikation zwischen Behörden und allen Betroffenen, um eine
gemeinsame Lösung zu finden
Die umgesetzte Maßnahme in Aue ist ein Beispiel, wie eine gute
Lösung aussehen kann. Hierfür wurde 2010 sogar der DWA-
Gewässerentwicklungspreis verliehen, der vorbildliche Maßnahmen
prämiert, um Gewässer naturnah zu erhalten bzw. zu entwickeln.
© LTV (Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen)
Heutiger Zustand –
Bau einer Fischaufstiegsanlage
Renaturierte Gewässer-
abschnitte
© LTV (Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen)
NATURNAHER
HOCHWASSERSCHUTZ UND
G
E
WÄ
S
S
ER-
R
ENATU
R
I
ERU
N
G