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»eku erfolg« Zivilgesellschaft
Ausgezeichnet mit 20.000 Euro
WeGoApart with ART e.V.
WeGoApart with ART - Festival
Wir, 7 junge Festivalliebhaber, haben es uns mit der Durchführung des WeGoApart with ART - Musikfestivals, welches bereits 2020 erfolgreich
durchgeführt wurde und nun zum zweiten mal stattfindet, zur Aufgabe gemacht einerseits die Gegend, in der wir fast alle aufgewachsen sind, zu
unterstützen und das Abwandern junger, kreativer Köpfe ein Stück weit zu verhindern, indem wir das Angebot in der Gegend erweitern und uns
selbst einen Heimathacken setzen. Andererseits möchten wir aber auch den, vor allem Jugendlichen, aus dem urbanem Raum zeigen wie schön es
auf dem Land sein kann, und wie wertvoll unsere Natur für uns ist. Denn neben Liberalität steht WeGoApart with ART auch für Nachhaltigkeit und
Umweltschutz. Uns ist es wichtig das jede/r unser Besucher:innen Spaß hat, wir dabei aber unseren ökologischen Fußabdruck währenddessen so
gering wie möglich halten. Mit Hilfe eines umfangreichen Müllkonzepts, dem Verzicht auf Einmal-/ Plastikprodukte und beispielsweise einem
Müllpfand versuchen wir den entstehenden Abfall so gering wie möglich zu halten und anschließend entsprechend zu entsorgen, damit die Rohstoffe
wenn möglich wieder recycelt werden können. Weiterhin gab es auf dem Festival ausschließlich vegetarisch/ vegane Speisen und Getränke was
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sich deutlich auf unsere CO2-Bilanz und den Wasserverbrauch auswirkt. Neben den musikalischen Darbietungen der Künstler:innen hatten unsere
Besucher:innen eine Vielzahl an Möglichkeiten ihre Zeit bei uns zu verbringen: neben Sport- und Kreativangeboten gab es einen PoetrySlam sowie
Redebeiträge zu Themen wie Gleichberechtigung oder Umweltschutz. Zusätzlich haben wir mit dem lokal ansässigem Naturschutzverein Nisthilfen
gebaut, die anschließend im Raum um Neukirch aufgestellt wurden, um der Umwelt als Dank auch etwas zurückzugeben.
NABU Regionalverband Leipzig e.V.
mein Biotop
Mit dem Projekt "mein Biotop" und der dazugehörigen Webseite
haben wir uns zum Ziel gesetzt, Lebensräume für Arten zu
schaffen und durch Aufklärung zu schützen. Die Zeit drängt, denn weder auf politischer, noch auf kommunaler Ebene werden aktiv Maßnahmen
gegen das Artensterben umgesetzt. Die Städte sind zu Rückzugsräumen für viele Arten geworden, doch durch Bauboom und stetige
Flächenversiegelung geht die Stadtnatur unwiederbringlich verloren. Mit der mein Biotop- Webseite werden verständlich die engen Beziehungen
einzelner Arten unseres Ökosystems aufgezeigt und Handlungsempfehlungen bereitgestellt, um aktiv funktionale Lebensräume zu schaffen. Dazu
wurden sechs Elemente definiert, unter denen sich verschiedene Biotop-Bausteine gruppieren. Mit einfachen Anleitungen zum Nachbauen werden
konkrete Handlungsempfehlungen gegeben. Die artspezifischen Verzahnungen der einzelnen Tier- und Pflanzenarten verdeutlichen die engen
Beziehungen im Ökosystem. Weiterhin haben wir eine auf Leipzig abgestimmte Wiesen- Saatgutmischung entwickelt. Diese wurde speziell für die
in Leipzig nachgewiesenen Wildbienenarten (belegte Pollenquellen) und die Tagfalter (Raupenfuttergräser), welche im Siedlungsraum anzutreffen
sind, angepasst. Mithilfe der Webseite können z.B. die blütenbesuchenden Insektenarten nachvollzogen werden. Zielgruppe des Projektes sind
Bürger*innen, Gärtner*innen, Schulen und Kitas, Sportvereine, private Unternehmen und jeder und jede Einzelne, der etwas gegen das Artensterben
unternehmen möchte. Begleitend bietet der NABU Leipzig flächenkonkrete Beratungen an. Bei erfolgreicher Umsetzung erhält man das
unverkennbare „mein Biotop“-Schild. Am 14.07.2021 fand die offizielle Freischaltung der Webseite "mein Biotop" statt. Die Webseite wird stetig
ausgebaut.
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Ausgezeichnet mit 15.000 Euro
Johannishöhe - Natürlich leben und lernen e.V. (gemeinnützig)
Regional produziert - direkt vermarktet: 24 Jahre Naturmarkt Tharandter Wald
Seit Oktober 1997 gibt es in Tharandt den Naturmarkt Tharandter Wald. Von Anbeginn an steht dieser Markt vor allem Direktvermarktern aus der
Region offen, die ihre Produkte in Tharandt verkaufen und mit ihren Kunden in Kontakt kommen wollen. Bei der Auswahl der Anbieter ist das ein
wichtiges Kriterium. Der Markt hat sich in den Jahren seines Bestehens durch das Engagement der Veranstalter etabliert und ist zu einer festen
Größe im Stadtgeschehen der Forststadt geworden. Anfangs fand er einmal im Monat statt. Seit 2008 findet der Naturmarkt Tharandter Wald
ganzjährig am ersten und dritten Sonnabend im Monat statt. Dieser Markt ergänzt die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt Tharandt. Der Markt hat
positive Auswirkungen auf den Tharandter Einzelhandel, der an den Markttagen erhöhte Umsätze gegenüber den anderen Sonnabenden
verzeichnet. Der Markt ist nicht nur Einkaufsmöglichkeit, sondern auch sozialer Treffpunkt für Tharandter*innen und Menschen aus der Umgebung.
Er dient zum Austausch und für Diskussionen. Wie wichtig diese soziale Komponente ist, zeigte sich in der Corona-Pandemie, in der es auf dem
Markt unter freiem Himmel unter Einhaltung der gegebenen Hygienemaßnahmen trotzdem möglich war, sich begrenzt und mit Abstand wenigstens
zu sehen. Zum Naturmarkt Tharandter Wald kommen regelmäßig 15 bis 30 Anbieter und Direktvermarkter überwiegend aus der Region. Manche
Angebote kleiner Erzeuger gibt es nur auf dem Naturmarkt.
Gruppe: Daniel und Judith Kupper
RainKultur, Erhalt von Artenvielfalt durch Nutzung
Unter dem Namen RainKultur hat sich die Familie Daniel und Judith Kupper zur Aufgabe gemacht die Flächen der ehemaligen städtischen
Baumschule in Görlitz als wertvolle und schützenswerte Kulturlandschaft zu revitalisieren. Mit dem Grunderwerb im Jahr 2007 wurde ein ca. 4 ha
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großes Grundstück erworben welches seit Jahren ungenutzt war. Alte Nutzungsstrukturen wie zwei Streuobstwiesen, ein Teich und
Gartenbauflächen waren gerade noch in Ihrer Ausdehnung und Struktur erkennbar. Obwohl durch die Naturschutzbehörden die Biotope
Streuobstwiesen, Verlandungszone Teich und trockenwarmer Standort benannt wurden war zu diesem Zeitpunkt absehbar, dass der Erhalt dieser
Biotope nur durch entsprechende Nutzung bzw. Pflege vor dem Verlust zu bewahren sind. Ziel aller Aktivitäten war es, dieses in unmittelbarer
Stadtnähe befindliche Refugium der Artenvielfalt zu erhalten. Nur durch eine ursprüngliche und nachhaltige Nutzung kann der Erhalt dieser
strukturreichen Kulturlandschaft gesichert werden. Im Zuge der fortschreitenden Sanierung hat sich gezeigt, dass neben der Eigennutzung eine
Kooperation mit örtlichen Gastronomen und Bildungsträgern sinnvoll ist. Ein Ziel des Projektes ist es, gesellschaftliche Impulse zu setzen. Es soll
veranschaulichen, wie wichtig es ist durch sinnvolle und nachhaltige Nutzung die strukturreichen und dadurch Artenvielfalt bewahrenden
Kulturlandschaften zu erhalten bzw. dort wo diese aufgrund von Strukturbereinigung durch große Flächen ersetzt wurden, wieder herzustellen.
So wurde mit viel ehrenamtlicher Arbeit und privaten Mitteln die gerade noch vorhandenen Biotope in Stand gesetzt. Das gesamte Gelände wird
aktuell nachhaltig genutzt und trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Durch die Kooperation mit der Obermühle Görlitz und der Zaunreiter GbR hat
das Projekt eine Strahlkraft in die örtliche Gesellschaft. Damit wird der Veränderungsprozess zu einem nachhaltigen und bewahrenden Umgang mit
Natur und Landwirtschaft unterstützt.
Initiative: Mitmachstadt Hoyerswerda
Eine Stadt pflanzt- Streuobstwiesen für alle
Angesteckt vom „Einheitsbuddeln“, jeder Deutsche pflanze pro Jahr einen Baum, initierte Dagmar Steuer auf einer 1,3 ha große „Bürgerwiese“ in
der Kochstrasse/ Feldstrasse kurzerhand eine Pflanzwiese für Hoyerswerda. Auf dieser können Gleichgesinnte buddeln, sich treffen, austauschen
und gemeinsam etwas bewegen. Die erste Pflanzaktion am 03.10.2019 war ein voller Erfolg und bis Ende des Jahres waren ca. 200 Bäume
gepflanzt. Regelmäßig finden seitdem Pflanz- und Pflegevents statt , so gestalten wir gemeinsam unser ökologisches Naturparadies mit hoher
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Biodiversität. Da die gepflanzten Bäume größtenteils Obstbäume sind, kann diese Pflanzwiese in 5-10 Jahren viele Menschen den ganzen Sommer
und Herbst mit gesunden Früchten versorgen. Nachhaltiger und regionaler geht es nicht. So wird die regionale Wertschöpfung gestärkt.
Natürlich wollen wir auch zum Nachdenken anregen. Ist es ökologisch vertretbar, Obstbäume wegen des störenden Laubes zu fällen, einen sterilen
Stein Garten am Haus anzulegen und dann im Supermarkt Äpfel aus Südafrika zu kaufen? Noch vor 100 Jahren prägten Streuobstwiesen das
landschaftliche Bild Deutschlands. Rund um Dörfer und Städte gab es eine Vielzahl von Wiesen mit natürlichem Obstbestand, die für jeden
zugänglich waren. Und jeder, der vorbeikam, konnte sich die Früchte vom Baum pflücken. Seit vielen Jahren verschwinden nun aber diese Wiesen.
Sie werden verkauft und zu Bauland gemacht. Die Obstbäume verschwinden – und auf diesem Wege nach und nach auch ganze Sorten. So eine
öffentliche Streuobstwiese sorgt für eine gesunde Biodiversität und ist ein wertvoller Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Wenn diese Wiese auch
noch eine Blühwiese wird, ist es ein Naturparadies für Arten und Naturschutz.
Initiative: Offener Garten am Alberthafen
Partizipative Grünflächengestaltung
Der offene Garten am Alberthafen soll ein Vorbild für ko-kreative Ansätze nachhaltiger Stadtentwicklung sein. Besucher finden hier eine Saatgut-
und Pflanzenbörse in der Spatzeneinsatzzentrale (ein Pflanzentausch- und Informationsbereich mit Ablagen und Pinnwänden). Der Garten ist für
jeden offen, bietet Naturerlebnisse und lädt zum Mitwirken ein. Hier werden unter anderem alte sowie seltene Sorten gepflegt, beispielsweise in
einem Schaubeet vom Umweltzentrum Dresden. Besucher finden in einer offen zugänglichen Experimentierkiste alles, was es zum Gärtnern braucht:
Gießkannen, Werkzeug und Spielzeug für die Kinder. Eine wilde Ecke bietet einen Lebensraum für Wildbienen und heimische Wildkräuter.
Regelmäßige Wildkräuterexpeditionen laden dazu ein, vom Garten aus die wilde Natur der Friedrichstadt zu erleben. Bei allen Baulichkeiten wird
auf Recycling und Upcycling geachtet. So entstanden ein Rankgerüst, die Experimentierkiste, die Pflanzwand und viele schöne Details. Auch
Kinderbeete wurden zur Einbindung von Familien am anliegenden Spielplatz angelegt. Mit Bienenweiden und Blühstreifen ist der Garten auch als
Wildbienengarten konzipiert und soll weiter in diese Richtung ausgebaut werden. Gemeinsame Workshops mit Initiativen wie dem Riesa e.V. oder
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dem Rostiges Ross machen den Garten auch zum Freiraum für soziale Vorhaben im Quartier. Weitere Bildungsangebote, wie Workshops und
Vorträge dienen in Kooperation mit der Stadtverwaltung der Engagementförderung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Ausgezeichnet mit 10.000 Euro
LEBENs(T)RÄUME e.V.
Ein essbarer Baldachin für Geborgenheit - Bäume schaffen Lebensraum im Klimawandel
Es ist Hochsommer. Heiß scheint unsere Sonne auf den rissigen Boden der Wiese. Selbst die Heuschrecken haben sich tief im trockenem Gras
versteckt. Betritt man den kühlen Garten, fliegen Hummeln gemächlich von Blüte zu Blüte. Ein Ort zum Aufatmen und Verweilen. Mit ihrem
ausladenden Blätterdach schaffen die Bäume den rettenden Schatten, in dem selbst im Hochsommer das Leben blüht. Für einen solchen Ort haben
wir Paten gesucht und mit ihnen einen schattenspendenden Baldachin gepflanzt, geschmückt mit Früchten aus nah und fern. „Der essbare Baldachin
für Geborgenheit“ ist das Initialprojekt, durch das ein Waldgarten - eine botanische Sammlung essbarer Pflanzen - entstehen soll. Gepflanzt wurden
die Bäume im Herbst 2019 und 2020 auf der von unserem Verein betreuten Abrissfläche der ehemaligen Lautex-Fabrik, mit dem Ziel, das Gelände
ökologisch und sozial aufzuwerten. Bäume sind mit ihrer Umgebung in vielen Weisen verwoben. Sie gehen Bindungen mit anderen Lebewesen ein
und prägen ihr Umfeld nachhaltig. Aus diesen Verknüpfungen ergeben sich unsere Motivationen. Wir wollen Vielfalt schaffen und dazu brauchen
wir die Bäume. Bäume sind nachhaltiger Klimaschutz, denn sie speichern CO2. Bäume generieren Schatten, beleben verdichteten Boden und
erhöhen die Wasserspeicherkapazität. Bäume sind ein Zufluchtsort für kleine Lebewesen und ein Ort für Erholung und Bildung für Menschen.
Dorfeichen, Holunderbäume als Schutz vor bösen Geistern - Menschen gehen Beziehungen zu Bäumen ein. Unsere Bäume wurden gepflanzt zu
Geburtstagen, Jahrestagen, zur Erinnerung an liebe Menschen oder einfach, weil man in seinem Leben mindestens einen Baum pflanzen sollte.
Paten besuchen ihre Bäume, finden sich zum Austausch und freuen sich auf die Ernte der alten oder exotischen Obstsorten. Das Abrissgelände
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einer Fabrik, das mit Umbruch und Unsicherheit konnotiert war, hat mit den Patenbäumen die Grundlage bekommen, ein Ort der liebevollen
Erinnerung und ein Ort mit Zukunft zu werden.
Miteinander Leben e.V. (gemeinnützig)
Insektenparadies
Wir haben im Frühjahr diesen Jahres bei uns auf dem Grundstück des Kinderhauses Freiberg eine großflächige Blumenblühwiese anlegen lassen.
Ziel der Umgestalltung unseres Gartens ist es die Artenvielfalt der Insekten zu schützen und zu unterstützen. Denn an jeder Pflanzenart hängen ca.
30 Insektenarten. Wir wollen vor allem unseren betreuten Kindern die Wichtigkeit des Naturschutzes beibringen und sind immer bemüht uns selbst
und unsere Einrichtung naturschutztechnisch weiter zu entwickeln. Aktuell sind wir noch dabei ein großes Insektenhotel zu planen, welches die
Blühwiese ergänzen soll. Artenschutz ist unser wichtigstes Anliegen und wenn wir die Natur darin unterstützen können, nehmen wir diese Mühen
gern auf uns.
Naturschutzverein Grüne Aktion Westerzgebirge e.V.
Lehrpfadführungen am Moorlehrpfad Henneberg
Mitglieder des Naturschutzvereins bieten den Besuchern des Moorlehrpfad eine kostenlose Führung an. Hierbei erfahren die Besucher viel
Wissenswertes über die dargebotenen Pflanzen wie z.B. Sonnentau, Arnika und Braunwurz. Hinzu kommen Informationen zu den vorkommenden
Schmetterlingen und zu Schutzmaßnahmen für diese Tiere.
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Momelino gGmbH
wiKilino Achtsamkeit - Achtsamer Umgang mit den Ressourcen der Umwelt
Herausforderungen: Vor allem im städtischen Umfeld verlieren immer mehr Kinder den Bezug zur Umwelt. Der Grundstein für einen bewussten
Umgang mit unserem Planeten und den Ressourcen, die er uns bietet, wird aber schon im frühesten Kindesalter gelegt. Nur wer die Probleme
unserer Erde kennt, ist später in der Lage, umweltbewusst zu handeln. Da Nachhaltigkeit heutzutage immer stärker an Relevanz gewinnt, ist es
sinnvoll, schon bei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Die pädagogischen Fachkräfte haben aber
aufgrund des Fachkräftemangels nur noch wenige Ressourcen Umweltbildungsprojekte anzuschieben. Viele Bildungseinrichtungen aus Sachsen
haben uns daher gebeten, ein passendes Bildungsprogram, das zielgruppen- und wirkungsorientiert funktioniert, zu entwickeln.
Lösungsansatz: Wir haben das Bildungsprojekt „wiKilino Achtsamkeit – Achtsamer Umgang mit den Ressourcen der Erde“ für Kitas und
Grundschulen und deren Kindern im Alter von 5 bis 8 Jahren entwickelt. Insgesamt haben 27 sächsische Kitas, Grundschulen und Horte am Projekt
teilgenommen. Wir haben so über 890 Kinder und deren Familien mit unserem Projekt erreichen können. Im Rahmen von medienbasierten
Workshops reisten die Kinder virtuell zu Achtsamkeits-Planeten. Dafür wurden in den teilnehmenden Kitas und Grundschulen
Mitmachkinoveranstaltungen durchgeführt. In diesen Veranstaltungen, bei denen sich die Kinder aktiv einbringen konnten, wurden sie spielerisch
über einen künstlerischen Lernansatz an Themen wie z. B. Energie im Haushalt, nachhaltiger Handel herangeführt und für einen achtsamen Umgang
mit Rohstoffen und Ressourcen sensibilisiert. Zusätzlich gab es viele Lernmaterialien, wie z. B. Energiespar-Spiele, Bienenmaterial,
Mülltrennungsspiele Kindermitmachhefte oder eine dreiteilige Wünsche-Box.
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Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau
Fachübergreifender Wahlgrundkurs für die Klassenstufen 11 und 12: "Energie, Ressourcen und Umwelt im
System Erde – Wirtschaftlicher Fortschritt contra Nachhaltiges Handeln
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau wurde im Schuljahr 1998/99 der fachübergreifende Wahlgrundkurs "Energie – Ressourcen – Umwelt"
für die Sekundarstufe II implementiert und seitdem fast ohne Unterbrechungen bis jetzt regelmäßig für Schülerinnen und Schüler der Schule
angeboten. Der dafür notwendige Lehrplan wurde von den Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums entwickelt, fortwährend weitergeschrieben
und den aktuellen Erfordernissen angepasst. Bei der Behandlung aktueller Themen beispielsweise zur Nutzung verschiedener Energieträger bei
der Stromerzeugung oder zur Entwicklung moderner Mobilitätskonzepte wird stets von der Beachtung des Prinzips der Nachhaltigkeit ausgegangen.
Dadurch erkennen die Schülerinnen und Schüler die Notwendigkeit, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in ihrer gegenseitigen
Abhängigkeit zu betrachten. Wenn immer es möglich ist, wird auf der Basis des vorhandenen Wissens aus verschiedenen Unterrichtsfächern Bezug
auf die aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme genommen, welche dann fachübergreifend diskutiert werden können. Durch die
Auswertung aktueller Materialien aus traditionellen und modernen Medien stärken die Lernenden ihre Medienkompetenz. Exkursionen oder Besuche
externer Experten in der Schule bereichern häufig den Unterricht. Auf der Basis dieses Wissens können Verhaltensänderungen einhergehen. Die
Jugendlichen werden angeregt, ihre Lebenswirklichkeit kritisch zu reflektieren umweltbewusster zu handeln. Sie werden motiviert, sparsamer mit
Energie umzugehen, Müll zu vermeiden oder auf stark umweltbelastende Verkehrsmittel zu verzichten, ihre Ansprüche auf Komfort zurückstellen
und ihren demokratischen Spielraum wahrnehmen.
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Ausgezeichnet mit 5.000 Euro
Schützengilde Deutschenbora Weiss - Grün , Deutschenbora / Sa. e.V.
Mit der Natur im gesunden Einklang - unsere Jugend für den Sport und den Umweltschutz zu begeistern -
das ist unsere Aufgabe im Verein!
Wir feiern 30 Jahre erfolgreiche Vereinsgeschichte Schützengilde Deutschenbora. Unsere Sportstätte und Vereinsgebäude entstanden zu 50% in
Eigenleistungen. Es ist eine der schönsten ökologischen Sportstätten in Sachsen. Unser Verein ist "Jugendtalentstützpunkt" des LSB seit 1993,
Verein Vorbildlicher Jugendarbeit seit 2015 und Umweltbewusster Sportverein" seit 2010. Unsere Aktivitäten des Vereins sind das ökologische
Umfeld an unserer Sportstätte Wald und Natur. Der ökologische Fußabdruck wird regelmäßig verkleinert. Es wurden Vogelschutzhecken angelegt,
Nistkästen und Insektenhotels aufgestellt. Frühjahrsputz und Kampf gegen illegale Müllentsorgung waren unsere Aufgaben. Im Jahr 2020 erfolgte
die Entfernung von 25 kranker Fichten. 2021 erfolgten dann eine Baumpflanzaktionen - 150 Buchen und Baumpatenschaften. Jedes Mitglied des
Vereins leistet 10 Stunden für den Umweltschutz. Höhepunkte 2020 Umweltexpedition mit der Jugend im Forstbotanischen Garten Tharandt, 2021-
Stadtwald Meißen und Baumlehrpfad auf der Bosel. Die Naturolympiade mit der Jugend war ein Höhepunkt. Öffentlichkeitsarbeit zum Umweltschutz
erfolgte in der Nossener Rundschau, im Amtsblatt Nossen und an der Informationswandzeitung "Umweltschutz" im Verein. Ein Foto -
Vereinswettbewerb - Der schönste Baum unserer Heimat" war ein großer Erfolg. Über 150 Einsendungen. Der Verein wurde 2021 Wildpflanzen -
Pate des Umweltzentrums Dresden. Er übernahm am 5.6.21 im ehemaligen Klostergarten des Klosters "Heilig Kreuz" in Meißen 100 gefährdeten
Wildpflanzen zur Pflege. Im September erfolgt dann die Auspflanzung an einer geschützten Stelle. Die Einsparung von Rohstoffen (Zielscheiben)
erfolgt durch Umrüstung auf elektronische Anzeige. Unsere Sportstätte gehört damit zu den umweltfreundlichen Anlagen. Unsere Losung: Der Wald
und die Natur ist unser größter Lehrmeister, für den Sport, für die Jugend und den Verein!
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Eine Spinnerei - vom nachhaltigen Leben e.V.
SpinnRäder für die Lausitz
Ländliche Mobilität in Zeiten des Klimawandels steht vor großen Herausforderungen. Das Auto sollte möglichst ersetzt werden, der ÖPNV ist jedoch
für alltägliche Wege unzureichend. Viele PKW-Fahrten könnten durch das Fahrrad ersetzt werden, denn der Raum bei Weißwasser hat ein sehr gut
ausgebautes Radwegenetz. Entscheidungsgründe gegen das Fahrrad sind jedoch oft das Wetter sowie die ggf. zu transportierenden Güter und/oder
Menschen. Im anstehenden Lausitzer Strukturwandel hat der Verein „Eine Spinnerei – vom nachhaltigen Leben e.V.“ daher begonnen die Nutzung
dreier „Velotaxis“ alias „SpinnRäder“ im ländlichen Raum zu erproben. Die Spinnräder vereinen Elektroauto und Fahrrad in einem. Eine Person fährt
das Fahrzeug mit Elektrounterstützung, und im hinteren Teil finden zwei Erwachsene bzw. ein Erwachsener und zwei Kinder Platz (nach Modifikation
auch mehr). Durch ein Dach sind die Fahrgäste vor Sonne und Regen geschützt. Die Spinnerei möchte das Potential dieses Fahrzeugs im ländlichen
Raum erproben. Verschiedene Zielgruppen, seien es Eltern mit Kindern, die Großeltern oder Jugendliche bzw. junge Erwachsene sollen die
Möglichkeit bekommen, dass Fahrzeug im Alltag zu testen. Der Verein begleitet diese Versuche, wertet die Erfahrungen und Ansprüche aus und
schafft die Grundlagen für einen gemeinsamen Austausch darüber. Als Hingucker sensibilisieren die „SpinnRäder" auf jeden Fall. Mit einem
erklärenden Webauftritt und Informationsangeboten gibt der Verein zum Thema Elektromobilität einen Überblick und regt zur Nachahmung an. Die
Reparatur-, Weiterentwicklungs- und Betriebskosten werden durch laufende Einnahmen des Vereins abgedeckt.
Familie Uhlig
Neuanlage einer Streuobstwiese
Unser Projekt ist die Neuanlage einer Streuobstwiese mit "alten" Obstsorten bestehend aus verschiedenen Apfel-, Kirsch-, Plaumen- und
Birnbäumen zumeist als Hochstamm. Begonnen haben wir mit viel Motivation und Eigeninitative als Familienprojekt im Jahr 2019 und fertiggestellt
wurde die Anlage im Juli diesen Jahres wobei immer noch der ein oder andere Strauch auch in Zukunft hinzukommen soll denn wirklich "fertig" ist
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man nie auch der Pflegaufwand wir dann von Jahr zu Jahr mehr da die Bäume auch fachgerecht geschnitten werden müssen. Diese Wiese wurde
aus der konventionellen Bewirtschaftung herausgenommen, da teilweise Feuchtwiese und soll ebenfalls als Ruhezone für Vögel, Kleintiere (z.B.
Eidechsen, Insekten) dienen um eine höhere Biodiversität zu erreichen. Dies wird durch eine nachhaltige Bewirtschaftung sichergestellt. Die
Obstwiese wird auch nur ein mal pro Jahr gemäht und ist von der umliegenden Weidebewirtschaftung abgegrenzt, einige Sträucher und seltene
Baumarten (wie Wildobst, Speierling, Ulme) wurden ebenfalls dazugepflanzt und ein Steinhaufen als "Unterschlupf" angelegt. Wichtig ist uns
vorallem alte Obstsorten vor dem Vergessen zu bewahren und deren einzigartige Geschmacksrichtungen zu erhalten. Deren späteren Ertrag
eventuell regional zu vermarkten (z.B. in der örtlichen Bäckerei) und gleichzeitig der Natur Raum zu lassen. Gleichzeitig möchten wir die
Bodenbeinträchtigungen reduzieren und zu Verbessungen der Luft- und Wasserqualität beitragen und anderen Aufzeigen das "jeder" mit kleinen
Projekten der Natur etwas zurückgeben kann.
Ausgezeichnet mit 2.500 Euro
Initiative: Leipzig fürs Klima
Klimamesse Leipzig (KlimaFAIR)
Am 10.Juli 2021 fand die erste Leipziger Klimamesse (KlimaFAIR) auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz statt. Ziel der Veranstaltung war es,
interessierte Bürger:innen über die Klimakrise zu informieren und sie dazu anzuregen, selbst aktiv zu werden. Zu diesem Zweck gab es zahlreiche
Infostände von Initiativen der Leipziger Klimaszene, bei denen sich die Besucher:innen sowohl über aktuelle Projekte und Aktionen als auch die
allgemeine Motivation der jeweiligen Initiative informieren sowie mit den Beteiligten ins Gespräch kommen konnten. Ergänzt wurde dies durch ein
spannendes Bühnenprogramm, welches u.a. eine Diskussion des Bündnis "Sachsen fürs Klima" und dem Sächsischen Staatsminister für Energie,
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Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther (B90/GRÜNE) sowie eine Podiumsdiskussion der Kandidierenden der beiden Leipziger
Wahlkreise für die Bundestagswahl 2021 mit Luisa Neubauer beinhaltete.
Gruppe: Hartmut Franke, Manuel Heinrich und Kathleen Tietze
Vermülltes Biotop (Streuobstwiese)
Wir haben ein staatlich geschütztes Biotop (3.000qm) übernommen, welches durch den Vorbesitzer in einem furchtbaren Zustand hinterlassen
wurde. Das Biotop war völlig vermüllt und zugewuchert. Auch ein paar kranke Bäume mussten leider gefällt werden, aber dafür haben wir neue
Bäume gepflanzt. Nachdem wir das Grundstück entkernt hatten, mussten wir darüber nachdenken, wie wir den Zustand des Biotops erhalten und
verbessern können. Schnell war uns bewusst, dass wir keinen Rasentraktor / Mähbalken nutzen konnten, da in unserem Biotop seltene Schnecken
vorkommen und auch allgemein wollten wir die Natur in ihrer Ruhe nicht stören bzw. beeinflussen. Also entschieden wir uns mit einer herkömmlichen
Sense vorzugehen, machten daraus Heu und mittlerweile haben wir auch drei Schafe, die sich sehr gern dem wachsenden Gras annehmen. Da auf
dem Gelände auch ein altes Bienenhaus stand, welches wir sanieren mussten, entschieden wir uns auch für die Imkerei, die wir bis heute erfolgreich
betreiben. Ein paar Gläser Bienenhonig springen für uns selbst natürlich auch heraus. Der örtliche Landwirt ist natürlich auch dankbar und informiert
uns rechtzeitig, wenn er auf den benachbarten Feldern gegen Ungeziefer vorgeht. Wir lassen dann die Bienen für einen Tag drin. Da wir auch im
Winter uns in unserem Biotop treffen und arbeiten wollten, entschieden wir uns den vorhandenen, alten Heuschober zu sanieren. Außerdem
installierten wir eine kleine Solaranlage, damit wir etwas Licht sowie Strom für ein Radio hatten. Zurzeit entfernen wir einen alten verrosteten Zaun,
der in den achtziger Jahren unsachgemäß gebaut wurde und eine Verletzungsgefahr für Wildtiere darstellt. Generell ist unser Biotop auch ein
Rückzugsort für allerlei Wildtiere (Hasen und Wildkaninchen), die auf den anliegenden Feldern immer weniger Schutz finden.
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Ausgezeichnet mit einem Sonderpreis (500 Euro)
Ulrich Buntrock
Schutz von Gebäudebrütern und Fledermäusen
Ziel des Projektes war es, Nistplatzmangel und -verlust, beinspielsweise durch Sanierung und Neubau ohne Einflug- bzw. Quartiermöglichkeiten,
durch Neuanlage von entsprechenden Nist- bzw. Fledermauskästen entgegenzutreten. Das Projekt wurde in Dresden-Cossebaude realisiert. Es
dient der Verbesserung der Lokalpopulationen von Fledermäusen und geschützten Vogelarten (Mauersegler, Mehlschwalbe, Halbhöhlenbrüter,
Turmfalke). Alle gewünschten Arten sind am Ort nachgewiesen. Die Beschaffung der Nistkästen und -hilfen sowie Fledermausquartiere erfolgte
12/2020 bis 02/2021, die Umsetzung des Projekts 03 bis 04/2021. Ein Monitoring erfolgte hinsichtlich der Überwachung des Ansiedlungserfolgs
inklusive Fledermausdetektor, Dokumentation und Pressearbeit. Fachliche Beratung gewährleistete das NSI (Naturschutzinstitut) Dresden. Das
Projekt dient auch der Stärkung des Bewusstseins, dass Biodiversität unmittelbar in Gefahr und erhaltenswert ist und bietet konkrete Möglichkeiten
für praktischen Naturschutz vor Ort. Es ist von fast jedermann umsetzbar und kann positive Nachahmer-Effekte erzeugen. Es trägt zu einer
lebenswerten Umwelt im städtischen Umfeld bei.
Herausgeber: Stand 26.11.2021
Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft, Referat 22: EU, internationale Zusammenarbeit, Querschnittsthemen,
Wilhelm-Buck-Straße 4, 01097 Dresden