Geschäftsbericht 2009
Luftbild GeoSN 2008, Albertstadt
Grußwort von
Herrn Staatsminister Markus Ulbig
Sehr geehrte Damen und Herren,
die sächsische Vermessungsverwaltung hat in ihrer über 200-jährigen Geschichte in
wechselnden Organisationsformen und Strukturen eine überaus erfolgreiche Arbeit ge-
leistet. Am 1. August 2008 traten für die sächsische Vermessungsverwaltung mit der
Kommunalisierung der Aufgaben der zuvor Staatlichen Vermessungsämter und der
Umwandlung des Landesvermessungsamtes Sachsen in einen Staatsbetrieb nach § 26
der Sächsischen Haushaltsordnung, mit der Bezeichnung „Staatsbetrieb Geobasisinfor-
mation und Vermessung Sachsen (GeoSN)“ zwei wesentliche Veränderungen in Kraft.
Wie das vorherige Landesvermessungsamt Sachsen erfüllt der GeoSN die Aufgaben der
Oberen Vermessungsbehörde.
Mit der Organisationsform eines Staatsbetriebs ist die Pflicht zur kaufmännischen
Buch-
führung und betriebswirtschaftlichen Steuerung verbunden. Beginnend am 1. Januar
2009, ersetzte die kaufmännische die bisherige kamerale Buchführung. Die Einführung
der weiteren betriebswirtschaftlichen Instrumentarien ist dank der umsichtigen Arbeit
im GeoSN, die weitgehend mit eigenen Kräften bestritten wurde, weit fortgeschritten.
Zu den neuen Aufgaben gehört auch, dass der GeoSN die Ergebnisse seiner Arbeit in
einem (nicht publizitätspflichtigen) Geschäftsbericht darstellt, was mit der
vorliegen-
den Broschüre für das Jahr 2009 erstmalig erfolgt. Der Geschäftsbericht enthält mit
dem Lagebericht nicht nur die wichtigsten Wirtschaftsdaten, sondern gibt dem Leser
auch eine Übersicht über das breit gefächerte Aufgaben- und Leistungsspektrum des
GeoSN. Heute richtet sich der Blick über die klassischen Vermessungsaufgaben hinaus
besonders auf den Aufbau und den Betrieb einer Geodateninfrastruktur, so wie es das
europäische Gemeinschaftsrecht auch vom Freistaat Sachsen verlangt. Gemeinsam mit
Partnern anderer staatlicher Behörden, der kommunalen Selbstverwaltung, der Wirt-
schaft und sächsischer Hochschulen ist der GeoSN auf diesem Weg ein erhebliches
Stück vorangekommen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GeoSN haben allen Anlass, mit Stolz auf ihre
2009 erbrachten Leistungen zu blicken. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern für ihr Engagement und hoffe, dass dieser Geschäftsbericht dazu beiträgt, das
erfolgreiche Wirken des GeoSN noch stärker in den Fokus zu rücken.
Dresden, im September 2011
Markus Ulbig, Sächsischer Staatsminister des Innern
| 2
Der GeoSN
Aus dem Landesvermessungsamt Sachsen hervorgegangen, bestehen wir als Staats-
betrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) seit dem 1. August
2008. Wie sich schon aus dem Namen ableiten lässt, ist unsere wichtigste Aufgabe
die Bereitstellung aktueller, vollständiger und genauer Geobasisdaten für alle Berei-
che der Gesellschaft. Das Spektrum reicht dabei von den Daten des Liegenschafts-
katasters über das Raumbezugsfestpunktfeld bis zu den Daten der Topographie in
den Maßstäben 1 : 10 000 bis 1 : 100 000.
Um die Informationen bereitstellen zu können, werden sie nach unterschiedlichen
Methoden erhoben und ständig aktualisiert. Diese Prozesse haben wir in den letz-
ten Jahren grundlegend neu gestaltet. Unsere wichtigste Quelle für Veränderungs-
informationen sind inzwischen die im Drei-Jahreszyklus für ganz Sachsen erho-
benen digitalen Luftbilder, die sogenannten Orthophotos. Und es sind nicht mehr
primär die analogen Produkte (z.B. Karten), die wir zur Verfügung stellen, son-
dern die Informationen in digitaler Form; und das zunehmend unter Nutzung der
Möglichkeiten einer modernen Geodateninfrastruktur, über Viewing-Dienste oder
Web-Map-Services. Nicht zuletzt zeigt sich das in der organisatorischen Aufstellung
unseres GeoSN, der neben den „klassischen“ Struktureinheiten Landesvermessung,
Liegenschaftskataster und Zentrale Aufgaben einen neuen Bereich, die GDI (Geo-
dateninfrastruktur), besitzt.
Die zentrale Bedeutung der Geobasisdaten für Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wis-
senschaft und nicht zuletzt für den Bürger manifestiert sich insbesondere in der
Tatsache, dass der übergroße Teil der Sachverhalte, die unser Leben bestimmen, ei-
nen direkten oder indirekten Bezug zu unseren Basisdaten hat, d.h. georeferenziert
ist. Eingedenk dessen ist unser Hauptaugenmerk darauf gerichtet, die an unsere
Daten gestellten Anforderungen bestmöglich zu erfüllen - durch Einsatz moderner
Technik, durch ständige Qualifikation unserer Mitarbeiter und engen Kontakt zu
unseren Kunden.
Dr. Werner Haupt
Geschäftsführer des Staatsbetriebes
Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Staatsbetrieb Geobasisinformation
und Vermessung Sachsen
GeoSN
| 03
Inhalt:
2
3
6
11
15
17
24
25
Grußwort des Staatsministers
Der GeoSN
Landesvermessung
Liegenschaftskataster
Koordinierungsstelle gdi.initiative.sachsen
Zentrale Aufgaben
Organigramm
Auszug aus dem Lagebericht und Jahresabschluss
| 05
Topographische Karte 1:10 000 (gleicher Ausschnitt)
vereinfachte Darstellung des Basis-DLM
(Ausschnitt)
Luftbild Dresden Albertplatz, Befliegung 2008
Landesvermessung
Die Kernaufgaben der Abteilung Landesvermessung sind die Aufbereitung, Aktualisierung und
Bereitstellung von geotopographischen Basisdaten und die Bereitstellung des Geodätischen
Raumbezuges sowie die Weiterentwicklung der erforderlichen automatisierten Verfahren.
Innerhalb der Abteilung Landesvermessung übernehmen die Referate Luftbildservice,
Landschaftsmodell/Grundmaßstab, Landschaftsmodell/Folgemaßstab, Geodätischer Raumbezug
und Technologie Landesvermessung die gesetzlich verankerten Aufgaben.
Amtliches Topographisches Informationssystem
Mit Hilfe photogrammetrischer und topographischer Verfahren wird die reale Landschaft
beschrieben. Die Beschreibung der Landschaft erfolgt auf der Grundlage der topographischen
Landesaufnahme, die im Vermessungsgesetz des Freistaates Sachsen als Aufgabe für den
GeoSN festgelegt ist. Mit dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem
(ATKIS®)
werden im GeoSN die landschaftsbeschreibenden Geobasisdaten flächendeckend in den
Produktgruppen
Digitale Landschaftsmodelle (DLM), Digitale Geländemodelle (DGM), Digitale
Topographische Karten (DTK) und Digitale Orthophotos (DOP) geführt.
Die regelmäßige Erfassung von topographischen Veränderungen im Basis-DLM erfolgt auf der
Grundlage von aktuellen DOP (entzerrte, georeferenzierte Luftbilder). Dazu werden die vom
Luftbildservice bereitgestellten Luftbilder verwendet. Durch den Luftbildservice Sachsen werden
flächendeckend Luftbilddaten mit einheitlichen Parametern erzeugt und vorgehalten. Sie stehen,
wie alle landschaftsbeschreibenden Geobasisdaten, den Behörden des Freistaates Sachsen,
Bundesbehörden, Wirtschaftsunternehmen, Einrichtungen der Wissenschaft und Forschung sowie
Privaten zur Verfügung.
Topographische Veränderungsinformationen ausgewählter Objekte (z.B. Straßen, Brücken) werden
entsprechend ihrer Bedeutung alle 3, 6 bzw. 12 Monate aktualisiert. Grundlage dafür sind örtliche
Geländeaufnahmen und ein umfangreiches Informationsmanagement.
Um aus Luftbildern geometrisch exakte DOP erzeugen zu können, ist ein hochgenaues DGM
erforderlich. Darüber hinaus ist es z.B. Grundlage für die Berechnung von Hochwassermodellen,
Standorten von Mobilfunkanlagen und für
sonstige Planungszwecke. Mit dem Ziel, ein
hochgenaues DGM mit einer Höhengenauigkeit von 20 cm aufzubauen, werden im Freistaat
Sachsen Laserscanbefliegungen durchgeführt. Durch die Verschneidung des DGM mit
Gebäudeinformationen werden für das Gebiet des Freistaates Sachsen flächendeckend
3D-Gebäudemodelle im Klötzchenmodell mit ausgewählten Standarddachformen erzeugt.
Leistungszahlen:
-
Grundaktualisierung des ATKIS®-DLM von 1/4 der Landesfläche des Freistaates Sachsen
-
Fertigstellung der dritten und damit letzten Stufe des Basis-DLM mit 132 Objektarten in
den Objektbereichen Siedlung, Verkehr, Vegetation, Gewässer, Relief und Gebiete
-
Beauftragung der Befliegung von 1/3 der Landesfläche des Freistaates Sachsen mit
20 cm Bodenauflösung, Gebiet Nordwestsachsen von ca. 7.400 km² und Prüfung der
Ergebnisse (Luftbilder, Georeferenzierung)
-
Beginn der Berechnung von DOP der Befliegung 2009 (Nordwestsachsen, ca. 3.500 km²)
in den Kanälen Farbe und Schwarz-Weiß für drei verschiedene Lagereferenzsysteme
-
Berechnung von DOP der Befliegung 2008 (Gebiete Bautzen und Zwickau, ca. 6300 km²)
in den Kanälen Schwarz-Weiß und Infrarot für drei verschiedene Lagereferenzsysteme
-
Beauftragung der Laserscanbefliegung und Prüfung der Ergebnisse von ca. 3.300 km²
der Landesfläche des Freistaates Sachsen für die Erzeugung des DGM
| 06
Grenzen
Direktionsbezirke
Kreisname
Kreisfreie Stadt
Große Kreisstadt
Große Kreisstadt mit Sitz
des Landratsamtes
Verwaltungseinheiten
Meißen
TORGAU
LEIPZIG
BAUTZEN
FREITAL
Sitz des Landratsamtes
Staatsgrenze
Landesgrenze
Direktionsbezirksgrenze
Kreisgrenze
Grenzen
0
5
10
15
20
25 km
Maßstab 1 : 500 000
über 250 000 Einwohner
über 100 000 bis 250 000 Einwohner
über 50 000 bis 100 000 Einwohner
über 10 000 bis 50 000 Einwohner
unter 10 000 Einwohner
Siedlungen
Gemeinde
Stadt
LEIPZIG
CHEMNITZ
PLAUEN
FLÖHA
THUM
Eibau
© Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen 2011
Autobahn
Bundesstraße
Staatsstraße
Eisenbahn
Verkehr
GeoSN
TÜK500_V_GeoSN_24.11.2009_2010.indd 1
01.07.2010 14:37:32
Übersichtskarte von Sachsen
Topographische Karten des GeoSN
-
Beauftragung und Prüfung der DGM2-Berechnung von ca. 3.300 km² sowie Ableitung
des DGM25 der gleichen Fläche für drei verschiedene Lagereferenzsysteme
-
Ableitung des DGM10 von ca. 11.800 km² aus den vorhandenen DGM2-Daten für drei
verschiedene Lagereferenzsysteme
-
Beauftragung und Prüfung der Berechnung eines Digitalen Oberflächenmodells (DOM)
für ca. 1.600 km²
-
Beginn der Produktion eines 3D-Gebäudemodells mit Standarddachformen, für ca. 10%
der Landesfläche wurden im Jahr 2009 Gebäudedaten generiert
Kartographie
Durch kartographische Verfahren werden die erfassten aktuellen Landschaftsdaten des Basis-DLM
weiterverarbeitet. Mittels Modellgeneralisierung und kartographischer Generalisierung wird das
maßstabsverkleinerte DLM50 abgeleitet. Beide Landschaftsmodelle bilden die Grundlage für die
kartographischen Präsentationen, welche als amtliche topographische Karten analog (TK) und
digital (DTK) geführt werden.
Nach bundeseinheitlichen Richtlinien werden die topographischen Karten flächendeckend für den
ganzen Freistaat Sachsen in der Maßstabsfolge 1 : 10 000, 1 : 25 000, 1 : 50 000 und 1 : 100 000
(TK10, TK25, TK50, TK100) im fünfjährigen Aktualisierungszyklus hergestellt.
In Zusammenarbeit mit den Behörden, Organisationen und Einrichtungen des Freistaates Sachsens
werden topographische Karten mit Sonderthematik produziert.
Leistungszahlen:
-
Herstellung von 174 Kartenblättern der DTK10 in neuer Kartengraphik
-
Herstellung von 132 Kartenblättern der automatisiert und ohne weitere kartographische
Generalisierung hergestellten Präsentationsgraphik im Maßstab 1 : 25 000
-
Herstellung der letzten 10 Kartenblätter der DTK50 in neuer Kartengraphik
-
Topographische Karten mit Sonderthematik:
-
Aktualisierung und Herausgabe von 6 Wanderkarten
-
Überarbeitung und Herausgabe der Nationalparkkarte „Sächsisch-Böhmische
Schweiz“ in der 4. Auflage
-
Herausgabe der Karte „Friedliche Revolution 1989/90 in Sachsen“ des Atlasses zur
Geschichte und Landeskunde von Sachsen
-
Herausgabe der Übersichtskarte von Sachsen mit den aktuellen Verwaltungs-
einheiten
| 07
SA
POS
®
-Vernetzung
Außendienst der Festpunktvermessung
Geodätischer Raumbezug
Im Bereich Geodätischer Raumbezug wird der Raumbezug durch die örtlich vorhandenen
Festpunktfelder für Lage, Höhe und Schwere realisiert und durch den Satellitenpositionierungsdienst
SA
POS
®
verfügbar gemacht. Sowohl SA
POS
®
als auch die Festpunktfelder bilden die Grundlage für
Vermessungstätigkeiten.
Zur Sicherung und Gewährleistung der Qualität der Festpunktfelder werden die eingerichteten
Festpunkte überwacht und bei Bedarf erneuert. Alle Informationen zu den Punkten werden in
einer Punktdatenbank gespeichert. Die Punktdatenbank wird laufend mit aktuellen Informationen
fortgeführt. Sie umfasst
-
59 Geodätische Grundnetzpunkte
-
16 900 Raumbezugsfestpunkte
-
23 000 Höhenfestpunkte und
-
200 Schwerefestpunkte.
Satellitenpositionierungsdienst SAPOS
Der Satellitenpositionierungsdienst SA
POS
®
ist ein deutschlandweit einheitlicher Positionierungs-
dienst der deutschen Landesvermessung. Mittels eines flächendeckenden Netzes von Referenz-
stationen und der SA
POS
®
-Zentrale wird landesweit ein einheitlicher, homogener Raumbezug
bereitgestellt. So können landesweit zur Ortung, Navigation und Vermessung flächendeckend
SA
POS
®
-Daten für eine hochgenaue Positionierung in Echtzeit oder für eine nachträgliche
Auswertung genutzt werden.
Die 19 sächsischen Referenzstationen empfangen rund um die Uhr Satellitensignale, aus
denen Korrekturdaten berechnet werden. Die Stationen sind untereinander vernetzt. Damit die
Genauigkeit auch an den Landesgrenzen gewährleistet ist, werden zusätzlich Referenzstationen
aus Polen und Tschechien, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bayern in die Vernetzung
einbezogen.
| 08
Leistungszahlen:
-
Betrieb von 19 SA
POS
®
-Referenzstationen und der SA
POS
®
-Zentrale
-
Sicherstellung der Verfügbarkeit von SA
POS
®
-Diensten zu 98,5%
-
Erhaltung von
-
59 Geodätischen Grundnetzpunkten
-
23 000 Höhenfestpunkten und
-
200 Schwerefestpunkten
-
Umbau ausgewählter Raumbezugsfestpunkte zu Multifunktionsfestpunkten
-
345 km Präzisionsnivellement im DHHN
Verfahrensentwicklung
Im Bereich Technologie Landesvermessung werden u. a. die eingesetzten Verfahren betreut
und die Einführung des Amtlichen Festpunkt infor mations-systems (AFIS®) und des Amtlichen
Topographisch-Kartographischen Informations systems (ATKIS®) im neuen Datenmodell vorbereitet.
Im Berichtszeitraum wurden die Konzepte für Migration, Datenhaltung sowie Datenerhebung und
-qualifizierung erarbeitet.
Mit AFIS®-ALKIS®-ATKIS® wird die Führung der Geobasisdaten auf neue objektorientierte
DV-Technologien umgestellt. Die wesentlichsten Arbeiten konzentrierten sich dabei auf die
Vormigration des vorhandenen Geodatenbestandes und auf die Anpassung der AFIS®- und ATKIS®-
Komponenten an sächsische Anforderungen mit dem Ziel, die Produktionsreife herbeizuführen.
AFIS®
Im Zuge des Technologiewandels baut der GeoSN ein erweitertes sachsenspezifisches Fachinfor-
mationssystem zur Führung der Daten der Grundlagenvermessung, genannt „AFIS® Sachsen“, auf.
Zur Überführung der Daten war eine spezielle Migrationssoftware zu entwickeln, die im Oktober
2009 erstmalig installiert werden konnte.
Im ersten Halbjahr 2009 wurden die Kapazitäten zur Erstellung des ersten Teils einer umfangreichen
Geschäftsprozess beschreibung gebündelt.
Die künftig zum Einsatz kommende Erhebungs- und Qualifizierungskomponente „EQK AFIS®
Sachsen“ wurde im Berichtsjahr noch entwickelt. Teil 1 von insgesamt zwei Teilen wurde im
Oktober 2009 geliefert und konnte erfolgreich installiert werden. Bis zum Jahresende wurde diese
Software einer umfangreichen Funktionsprüfung unterzogen.
| 09
Die Grafiken zeigen die mangelnde Passfähigkeit
aktueller Geodaten im Grenzbereich der hinteren
Sächsischen Schweiz, unterschiedliche deutsch-
tschechische Grenzverläufe und Straßen bzw. Wege,
die nach der Grenze nicht fortgeführt werden
Tschechische Delegation zu Besuch im GeoSN
D
ČR
ATKIS®
Die vorhandenen Daten der digitalen Landschaftsmodelle (DLM) waren zur Überführung
nach ATKIS® im Rahmen einer Vormigration vorzubereiten. Die Daten wurden im IV.
Quartal 2009 flächendeckend migriert und zur Abgabe im NBA-Verfahren (Nutzerbezo gene
Bestandsdatenaktualisierung) bereitgestellt. Die Datenhaltungskomponente wurde erstmalig mit
Massendaten des Basis-DLM befüllt.
Die Erhebungs- und Qualifizierungskomponente für ATKIS® unterlag im Berichtszeitraum
kontinuierlichen Anpassungs- und Testarbeiten. Die Einsatztauglichkeit der EQK ATKIS® als
Außendienstmodul wurde geprüft und bestätigt. Die Beschaffung der Außendienstsoftware
wurde ausgelöst. Als erweiternder Bestandteil der EQK ATKIS® wurde Ende 2009 die Software zur
Führung der Sonderkarten erworben.
Ziel3-Projekt
Grenzüberschreitende Aktivitäten
Der Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN), sein tschechisches
Pendant, der
Zemĕmĕřicky uřad
(ZU) und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
(IÖR) realisieren derzeit die Bereitstellung von geometrisch und semantisch harmonisierten
Geobasisdaten auf der Basis der gemeinsamen Grenzvermessung entlang der Staatsgrenze. Das
Projekt wird im Rahmen des EU-Förderprogramms Ziel 3/Cil 3 aus Mitteln des Fonds für regionale
Entwicklung und durch den Freistaat Sachsen gefördert. Für das Projekt ist der Zeitraum von 2009
bis 2011 vorgesehen.
Unter Federführung des Leibniz-Institutes für ökologische Raumentwicklung erarbeitet der GeoSN
mit seinen tschechischen Kollegen Methoden, um die Daten entlang der Staatsgrenze passfähig
und inhaltlich vergleichbar zu machen.
Die Datenanpassung umfasst folgende Aufgaben:
-
Semantische Harmonisierung
- Bilinguale Objektartenkataloge
- Zuordnungstabellen zur semantischen Vergleichbarkeit der Datenmodelle
-
Geometrische Homogenisierung
- Verwendung eines einheitlichen Koordinatenreferenzsystems
- Integration einer abgestimmten, einheitlichen Grenzgeometrie
- geometrische Verknüpfung grenzüberschreitender Objekte
| 10
Geschäftsführer Dr. Werner Haupt überreicht
die Bestellungsurkunde zum ÖbV
Liegenschaftskataster
Die Aufgaben der Abteilung Liegenschaftskataster werden geprägt von der Verantwortung für die
Führung des Liegenschaftskatasters als amtliches Verzeichnis der Flurstücke im Sinne der Grund-
buchordnung sowie den Nachweis der Grenzen des Freistaates Sachsen.
Der flächendeckende Nachweis der Flurstücke für das Gebiet des Freistaates Sachsen erfolgt in
enger Zusammenarbeit mit den für die Fortführung des Liegenschaftskatasters zuständigen Land-
kreisen und Kreisfreien Städten als kommunale untere Vermessungsbehörden (uVB).
Innerhalb der Abteilung übernehmen die in den nachfolgenden Abschnitten aufgeführten vier Re-
ferate die gesetzlich verankerten Aufgaben.
Grundsätze Liegenschaftskataster
Das Referat Grundsätze Liegenschaftskataster arbeitet eng mit der obersten Vermessungsbehörde,
dem SMI, bei der Erstellung der spezifischen Verwaltungsvorschriften zusammen und gibt weitere
untersetzende fachliche Regelungen vor. Darüber hinaus ist die Begleitung von Entwicklungsvor-
haben bei der noch nicht abschließend erfolgten Umstellung von der fast zweihundertjährigen
analogen zur digitalen Führung des Liegenschaftskatasters hervorzuheben. In diesem Zusammen-
hang wird auf die weiter unten beschriebenen automatisierten Verfahrenslösungen verwiesen.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei die intensive fachliche Betreuung des in der Entwicklung
befindlichens Verfahrens ALKIS® - Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem.
Als Ansprechpartner für fachliche Sachverhalte des Liegenschaftskatasters waren Vertreter die-
ses Referates jeweils für einen Tag in jeder uVB und erörterten vor Ort fachliche Fragen mit den
Bediensteten. In dieser Funktion wurden auch allgemeine Anfragen der Bürger zum Liegenschafts-
kataster beantwortet.
In einem weiteren Aufgabenfeld wurden in sieben Fällen Entscheidungen bei Uneinigkeiten zu
Katastervermessungen und Abmarkungen zwischen einer unteren Vermessungsbehörde (uVB) und
einem Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur (ÖbV) getroffen.
Seit dem 1. August 2008 ist der GeoSN für die Bestellung von ÖbV zuständig. In dieser Verantwor-
tung wurde mit Wirkung vom 01.01.2009 ein ÖbV bestellt. Damit waren zum Jahresbeginn 117 ÖbV
für die operative Katastervermessung und Abmarkung im Freistaat Sachsen verantwortlich. Zum
Jahresende 2009 reduzierte sich durch Erlöschen des Amtes die Anzahl der bestellten ÖbV auf 116.
| 11
Gemeinsame Beratung der Vermessungsbehörden in
Meißen im November 2009
Gemeinsame Beratung der Vermessungsbehörden
Im November 2009 fand die siebte gemeinsame Beratung der Vermessungsbehörden und öffent-
lich bestellten Vermessungsingenieure in Meißen statt. Vertreter des Staatministeriums des Innern,
des GeoSN, der unteren Vermessungsbehörden und der Öffentlich bestellten Vermessungsingeni-
eure berichteten zu aktuellen Themen sowie Arbeitsschwerpunkten. Als Gast referierte Dr. Klaus
Grewe zum Thema „Wasser für Rom - Die Absteckung der römischen Wasserleitungen“.
Katasteraufsicht
In der Funktion als Aufsichts- und Widerspruchsbehörde ist das Referat Katasteraufsicht für die
Fach- und Dienstaufsicht über die ÖbV, die Fachaufsicht über die uVB sowie die Bearbeitung von
Widersprüchen zuständig. Darüber hinaus wirkte das Referat an der Bearbeitung von Petitionsver-
fahren mit und beantwortete Bürgerbeschwerden.
Zur Aufsicht über die ÖbV gehören regelmäßige und anlassbezogene Prüfungen über deren Amts-
ausübung einschließlich erforderlicher Überprüfungen bereits abgeschlossener Katastervermes-
sungen und Abmarkungen (Revisionsvermessungen). Im Geschäftsjahr 2009 wurden insgesamt
47 Amtsprüfungen sowie 32 Revisionsvermessungen durchgeführt und in diesem Zusammenhang
Hinweise für das zukünftige Verwaltungshandeln gegeben. In vier Fällen mussten Disziplinarver-
fahren eingeleitet werden. Insgesamt wurden 33 gegen ÖbV gerichtete Beschwerden bearbeitet.
Die Fachaufsicht über die uVB wird durch anlassbezogene Aufsichtsmaßnahmen wahrgenommen.
Im Jahr 2009 erfolgten zehn Amtsprüfungen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Kontrolle der
durch die uVB durchzuführenden vorbereitenden Maßnahmen zur Überführung der Daten des
Liegenschaftskatasters in das zukünftige Verfahren ALKIS®.
Innerhalb der Widerspruchsbearbeitung werden alle gegen Amtshandlungen der Behörden der
sächsischen Vermessungsverwaltung gerichteten Widersprüche bearbeitet. Im Jahr 2009 wurden
insgesamt 178 Widerspruchsverfahren gegen Entscheidungen des GeoSN, der uVB oder ÖbV ab-
geschlossen; davon 56 kostenbezogene und 122 gegen Katastervermessungen und Abmarkungen
gerichtete Widersprüche.
In Klageverfahren vor den Verwaltungsgerichten vertritt das Referat Katasteraufsicht in Zusam-
menarbeit mit dem Rechtsreferat die fachlichen Belange der oberen Vermessungsbehörde.
| 12
Vermessung an der Landesgrenze
zur Tschechischen Republik
Sächsische Landesgrenzen
Landesgrenze
Der GeoSN ist für die Bestimmung der Landesgrenze, d. h. der Grenze zwischen dem Freistaat
Sachsen und den Nachbarbundesländern sowie der Grenze zur Republik Polen und zur Tschechi-
schen Republik verantwortlich. Der Verlauf dieser Landesgrenzen einschließlich ihrer Grenzlängen
ist aus dem Bild unten ersichtlich.
Landesgrenzen sind Hoheitsgrenzen, welche durch Staatsverträge festgelegt sind. Der Nachweis
dieser Hoheitsgrenzen erfolgt bisher in analogen Karten, Plänen, Rissen, Tabellen und sonstigen
Aufzeichnungen. Für die geplante Umstellung auf die digitale Speicherung der Daten in einem
Geoinformationssytem werden derzeit die die Landesgrenze kennzeichnenden Landesgrenzpunkte
vermessungstechnisch bestimmt und koordinatenmäßig in einem einheitlichen, länderübergrei-
fenden Bezugssystem berechnet.
An der Landesgrenze zur Tschechischen Republik erfüllen beide Staaten gemeinsam den Grenzver-
trag von 1994, in dem die Arbeiten aufgeteilt wurden. Dabei bearbeitete der Freistaat Sachsen im
Jahre 2009 zwei Grenzabschnitte mit einer Länge von insgesamt etwa 40 km.
Für die Grenze zur Republik Polen existiert seit 2009 ein ratifizierter Staatsvertrag, der u. a. die
Bildung einer Grenzkommission und die Neuvermessung der Grenze vorsieht. Derzeit wird auf
Bundesebene die Bildung der Grenzkommission vorbereitet.
Zu den Nachbarbundesländern erfolgte die Bestimmung der Landesgrenze im Jahre 2009 für einen
Bereich von etwa 34 km. Hervorzuheben ist, dass die Grenze zum Freistaat Bayern im Jahre 2009
mit der bayerischen Vermessungsverwaltung abschließend abgestimmt wurde. Somit ist diese die
erste, den heutigen Anforderungen entsprechende, bestimmte Landesgrenze in Deutschland.
Die mit den jeweiligen Ländern abgestimmten Daten der Landesgrenze werden an die für die Fort-
führung des Liegenschaftskatasters zuständigen Vermessungsbehörden der beteiligten Länder
übergeben.
| 13
Auszug Liegenschaftskarte
Informationssysteme Liegenschaftskataster
Die umfassende Automatisierung des Liegenschaftskatasters war einer der vom Sächsischen Ka-
binett beschlossenen Kernbereiche für die Umstrukturierung der Vermessungsverwaltung. Die
hierzu erforderliche Entwicklung und Betreuung von Verfahren sowie Programmen zur Führung
des sächsischen Liegenschaftskatasters erfolgt zentral im Referat Informationssysteme Liegen-
schaftskataster.
Zu den Aufgaben des Referates gehört insbesondere die Abstimmung der fachtechnischen Anfor-
derungen mit den Anwendern, den Fachreferaten sowie der EDV-Systemverwaltung. Die Ergebnis-
se werden in Anforderungskataloge für die Leistungsvergabe an Dritte überführt. Daran schließt
sich die Begleitung des Vergabeverfahrens an. Nach erfolgreichen Tests wird der Einführungs-
prozess vorbereitet und dessen Umsetzung gesteuert. Die zukünftigen Nutzer werden geschult
und in der Anwendung der Verfahren begleitend betreut. Darüber hinaus gehört die Erarbeitung
der hierzu erforderlichen Programm- und Anwenderdokumentationen ebenfalls zu den Aufgaben.
In den uVB sind aktuell folgende Verfahrenslösungen im Einsatz: das Dokumenten-Management-
System für die Unterlagen des Liegenschaftskatasters (DMS-Lika), die Automatisierte Liegen-
schaftskarte (ALK) und das Automatisierte Liegenschaftsbuch (ALKIS®/1). Bei diesen Verfahren
stehen der stabile Betrieb, die Nutzerbetreuung sowie Anpassungen an aktuelle Anforderungen
im Vordergrund.
Schwerpunkt ist gegenwärtig die Entwicklung von ALKIS®. Dieses strategisch bedeutsame Vorha-
ben führt die Daten der ALK und des ALKIS®/1 unter Beachtung internationaler Normen und Stan-
dards zu einem gemeinsamen redundanzfreien Datenbestand zusammen. Im Jahre 2009 konnten
hierzu die grundlegenden Funktionstests der beschafften Basissoftware abgeschlossen werden.
Parallel dazu wurde mit der Anpassung an die Arbeitsabläufe des sächsischen Liegenschaftska-
tasters begonnen. Schrittweise werden die dafür erforderlichen Konzepte für eine Beauftragung
erstellt. Erste Realisierungen konnten 2009 auch in Zusammenarbeit mit zwei uVB bereits einem
Praxistest unterzogen werden. Die von den uVB durchzuführenden vorbereitenden Maßnahmen
zur Überführung der Daten des Liegenschaftskatasters in das zukünftige Verfahren ALKIS® gestal-
teten sich vielschichtiger als ursprünglich angenommen, wurden aber schrittweise vorangebracht.
| 14
Mitarbeiter Koordinierungsstelle
Organisation gdi.initiative.sachsen
Koordinierungsstelle gdi.initiative.sachsen
Aufbau der Geodateninfrastruktur in Sachsen
Die europäische Union verfolgt mit der im Jahre 2007 verabschiedeten Richtlinie zur Schaffung
einer Geodateninfrastruktur in der europäischen Gemeinschaft (INSPIRE-Richtlinie) das Ziel, den
Zugang zu Geoinformationen wesentlich zu verbessern und sich dabei auf nationale Geodatenin-
frastrukturen zu stützen.
Zum gemeinsamen Aufbau der Geodateninfrastruktur Sachsen haben sich Institutionen aus staat-
licher und kommunaler Verwaltung sowie aus Wissenschaft und Wirtschaft im Freistaat Sachsen
in der gdi.initiative.sachsen zusammengefunden. Die Grundzüge für diese Initiative finden sich
in den vom sächsischen Kabinett am 18. September 2007 bestätigten »Strategischen Leitlinien«.
Eine Hauptaufgabe der gdi.initiative.sachsen besteht darin, auf die Gestaltung der technischen
und technologischen sowie der organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen so hinzu-
wirken, dass eine moderne funktionierende Geodateninfrastruktur im Freistaat Sachsen entsteht.
Die gdi.initiative.sachsen, in der im Jahr 2009 91 Institutionen aus Verwaltung, Wirtschaft und
Wissenschaft mitwirkten, besteht aus der Mitgliederversammlung, der Lenkungsgruppe, Arbeits-
kreisen und GDI-Projekten sowie der Koordinierungsstelle.
Der beim Staatsbetrieb Geobasis information und Vermessung Sachsen eingerichteten Koordinie-
rungsstelle gdi.initiative.sachsen obliegen gemäß den Strategischen Leitlinien die Aufgaben der
Geschäftsstelle, der Öffentlichkeitsarbeit, der fachlichen Beratung sowie der Zusammenarbeit mit
der GDI-DE.
Von den Mitarbeitern der Koordinierungsstelle wurden im Jahr 2009 viele Aktivitäten durchgeführt
und begleitet. Die Geschäftsstelle widmete sich u. a. der Kontaktpflege zu den Mitgliedern der
Initiative und der Auswertung und Bereitstellung von Informationen rund um die Geodatenin-
frastruktur.
Die Öffentlichkeitsarbeit bildete eine zentrale Aufgabe im Wirken der gdi.initiative.sachsen, um
das Thema Geodaten und deren Nutzung stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. Als
Informationsplattform dient der Internetauftritt unter
der kontinuierlich
ausgebaut wurde und sowohl über aktuelle Aktivitäten und Veranstaltungen berichtet als auch auf
viele regionale und landesweite sowie einige ausgewählte bundesweite Portale und Anwendungen
verlinkt und Informationen zur GDI in mehreren Sprachen liefert.
Mit einer Reihe von Vorträgen bei verschiedenen Veranstaltungen und Beratungen stellte die Ko-
ordinierungsstelle die gdi.initiative.sachsen vor, so z. B. beim 10. Zittauer Umweltsymposium, beim
GEOforum Leipzig, beim Erfahrungsaustausch der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfa-
ches, in der Landesdirektion Dresden oder bei der gemeinsamen Dienstberatung der Vermessungs-
behörden und Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure. Immer standen Fragen des Vorgehens
beim Aufbau und bei der Gestaltung der GDI Sachsen im Mittelpunkt.
Unter dem Motto „Mit Geodaten Energiepotentiale erschließen“ beteiligte sich die gdi.initiative.
sachsen im Januar mit einem GDI-Forum am Fachprogramm auf der Energie-Fachmesse enertec
in Leipzig. Im Oktober rückte die gdi.initiative.sachsen bei der KOMCOM Ost in Leipzig in den Blick-
punkt der Öffentlichkeit und präsentierte sich auf dieser Fachmesse für die öffentliche Verwaltung
gemeinsam mit dem Amt 24 der Staatskanzlei als Aussteller. In zahlreichen Gesprächen beantwor-
teten die Mitarbeiter der Koordinierungsstelle Fragen vieler interessierter Messebesucher rund um
das Thema GDI und Geodaten.
Im Rahmen des Fortbildungsprogramms 2009 der Akademie für öffentliche Verwaltung des Frei-
staates Sachsen (AVS) wurde ein zweitägiges Seminar durchgeführt, bei dem Mitarbeiter der Ver-
waltung, die Geodaten in ihren Arbeitsaufgaben einsetzen, einen Überblick über die GDI und über
die neuen Wege der Bereitstellung und Nutzung von Geodaten erhielten.
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Projektbericht
Schema Architektur GDI Sachsen
Die Organisation von Veranstaltungen der gdi.initiative.sachsen war ein weiteres Betätigungsfeld.
Bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Mitgliederversammlung in den Räumen
der Sächsischen Aufbaubank, von vier Lenkungsgruppensitzungen sowie mehreren Workshops
und Beratungen zeigten die Mitarbeiter der Koordinierungsstelle ein großes Engagement.
Einen breiten Raum nahm die fachliche Beratung und Begleitung der Mitglieder in der gdi.initiati-
ve.sachsen ein. Dazu zählte u. a. auch die Betreuung der Arbeitskreise und GDI-Projekte. Die Koor-
dinierungsstelle unterstützte z. B. die Erarbeitung des im Arbeitskreis Referenzmodell entwickelten
Architekturkonzepts der GDI Sachsen, begleitete das Verfahren der öffentlichen Kommentierung
und erstellte die Druckfassung des Konzepts (s. u. Schema Architektur GDI Sachsen).
Im GDI-Projekt Geodatenanalyse war die Koordinierungsstelle aktiv eingebunden und erstellte den
Projektbericht zur „Analyse des Geoinformationsbedarfs im Freistaat Sachsen“. Der im Ergebnis
einer webbasierten Umfrage mit über 270 Rückmeldungen aus vielen Institutionen erarbeitete
Bericht fand über die Grenzen des Freistaates Sachsen hinaus großes Interesse.
Seit Anfang des Jahres befassten sich Arbeitsgruppen sehr intensiv mit der INSPIRE-Durchfüh-
rungsbestimmung zu den Datenspezifikationen für die Themen des Anhang I. Im engen Zusam-
menwirken mit den fachlichen Ansprechpartnern begleitete die Koordinierungsstelle das Thema in
mehreren Workshops und Fachgesprächen.
Im Rahmen der GDI-DE, der nationalen Geodateninfrastruktur Deutschland, gab es einen engen
Kontakt mit der Koordinierungsstelle GDI-DE. Die Sitzungen des Lenkungsgremiums GDI-DE wur-
den von der Koordinierungsstelle mit Blick auf die sächsischen Belange vorbereitet und ausge-
wertet.
Arbeitsgespräche mit den GDI-Kontaktstellen aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg dienten dem
angeregten Informationsaustausch und der Vermittlung von Erfahrungen beim Aufbau der Geo-
dateninfrastrukturen in den Ländern.
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Große Baumaßnahme am Olbrichtplatz
Zentrale Aufgaben
In der Abteilung Zentrale Aufgaben befindet sich überwiegend der Service- und Dienstleistungs-
bereich unseres Hauses. Neben Organisation, Personal und Haushalt zählt in der modernen Ver-
waltung auch der IT-Bereich dazu.
Innerhalb der Abteilung übernehmen die vier Referate Rechnungswesen/Organisation, Personal/
Recht, Systemverwaltung sowie Geodatenmanagement/-service/Marketing die nachfolgend be-
schriebenen Aufgaben:
Bereich Rechnungswesen
Mit dem Vollzug der Funktionalreform am 01.08.2008 und der Umwandlung des ehemalige
Landesvermessungsamtes in den Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
(GeoSN) begann die Ära des betriebswirtschaftlichen Handelns.
Im Zuge dessen gingen wir zum 01.01.2009 von der kameralen Haushaltsführung zur doppischen
Wirtschaftsplanung und Betriebsführung im Sinne handelsrechtlicher Vorgaben über. Für den
GeoSN stellte dies eine tiefgreifende Änderung und einen Paradigmenwechsel im finanztechni-
schen Bereich dar. Diese Situation ermöglicht es uns aber auch, die einzelnen Geschäftsvorfälle
in Einnahmen, Ausgaben, Aufwand, Kosten sowie Erträge zu differenzieren, so dass nunmehr die
Datenbasis für finanzielle Aussagen nach betriebswirtschaftlichen Vorgaben vorhanden ist. Darü-
ber hinaus können aufgrund der bereits 2008 implementierten Zeit- und Mengendatenerfassung
leistungsbezogene Auswertungen im Rahmen des internen Rechnungswesens erfolgen. Die hierfür
notwendigen konzeptionellen Arbeiten für eine vermessungsspezifische Kosten- und Leistungs-
rechnung führten wir 2009 durch.
Bereich Organisation
Im Bereich Organisation stellen die zentrale Vergabestelle und die Vorbereitung einer großen Bau-
maßnahme neben den klassischen, primär organisatorischen Tagesaufgaben, wie z.B. Hausver-
waltung/Innerer Dienst, Liegenschaftsverwaltung, Poststelle/Registratur oder Kfz-Verwaltung die
Schwerpunkte dar.
Die zentrale Vergabestelle wird bei allen Beschaffungen von A wie Amtssiegel bis Z wie Zielmarkie-
rung einbezogen und ist somit für die Vorbereitung der Vergabe aller Aufträge im GeoSN zustän-
dig. So führten wir 2009 unter anderem drei EU-weite Ausschreibungen durch.
Seit einigen Jahren wird von der liegenschaftsverwaltenden Stelle des Freistaates Sachsen eine
große Baumaßnahme an der Dienststätte Olbrichtplatz 3 zur Sanierung des Gebäudes geplant. Der
Bereich Organisation ist der Vertreter des GeoSN in allen Belangen der Planung und Begleitung
der Bauausführung.
Die Baumaßnahme wird in zwei Abschnitten unter teilweiser Weiternutzung des Gebäudes rea-
lisiert. Aufgrund dessen wurden der Auszug und die interimsweise Unterbringung von etwa der
Hälfte der Bediensteten in einem Mietobjekt notwendig. Der Umzug auf die Strehlener Straße 24
erfolgte im Juli 2009.
Parallel begannen die ersten vorbereitenden Baumaßnahmen am Olbrichtplatz 3.
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Tag der Ausbildung im September 2009
Aus- und Fortbildung
Als GeoSN sind wir im Sinne des Berufsbildungsgesetzes zuständige Stelle für die Berufsbildung
im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker im Freistaat Sachsen. Vergleichbar mit den Aufgaben
der Industrie- und Handelskammern bei der Berufsbildung in der gewerblichen Wirtschaft, sorgen
wir für die Qualitätssicherung im dualen Ausbildungssystem. Die Schwerpunkte dieser Tätigkeit
sind die Beratung der Ausbilder und Auszubildenden, die Betreuung und Überwachung von Aus-
bildungs- und Umschulungsverhältnissen sowie die Durchführung von Zwischen- und Abschluss-
prüfungen.
Im Jahr 2009 wurden im Freistaat Sachsen 37 Berufsausbildungsverträge neu abgeschlossen. Wei-
terhin betreute die zuständige Stelle 23 Ausbildungsverhältnisse im zweiten und 33 im dritten
Ausbildungsjahr. Die Ausbildungen werden in insgesamt 51 verschiedenen Ausbildungsstätten
(Kommunen, Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure sowie Vermessungs- und Ingenieurbü-
ros) durchgeführt. An den Abschlussprüfungen nahmen 34 Prüflinge teil, davon 94% erfolgreich.
Einen weiteren Schwerpunkt der Nachwuchsförderung bildet die Laufbahnausbildung im vermes-
sungstechnischen Verwaltungsbereich. Der GeoSN ist Ausbildungsbehörde der Laufbahnausbil-
dungen für den mittleren, gehobenen und höheren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst
sowie Einstellungs- und Prüfungsbehörde für den mittleren und gehobenen Dienst.
Als Ausbildungsbehörde in allen Laufbahnen vermittelt unser Haus jungen Menschen das notwen-
dige Rüstzeug für ihren weiteren beruflichen Werdegang. Dabei wird die gesamte Organisation
bis hin zur Erteilung von Fachunterrichts durch den GeoSN gewährleistet. Unsere Dozenten ver-
mitteln dabei nicht nur das erforderliche Fachwissen, sondern geben auch ihren großen Erfah-
rungsschatz weiter. Der GeoSN ist im Freistaat Sachsen die bedeutendste Ausbildungsstätte für
die Laufbahnen im vermessungstechnischen Verwaltungsbereich. Um so bedauerlicher ist daher
die vorübergehende Aussetzung der Einstellung von Laufbahnanwärtern im Jahre 2009 aufgrund
von Sparzwängen.
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Kundenberatung im Verkaufsraum des GeoSN
Personal/Recht
Die klassischen Aufgaben des Personalwesens inklusive Personalbewirtschaftung gehören ebenso
zu den Aufgaben einer Zentralabteilung wie der Bereich Recht. Dabei ist das Justiziariat nicht nur
für die Prüfung und Beratung in allen rechtlichen Angelegenheiten des Hauses zuständig, sondern
ebenfalls als Prozessvertretung des GeoSN in Verfahren vor den sächsischen Verwaltungsgerich-
ten tätig.
Systemverwaltung
Wir sind eine technisch orientierte obere Fachbehörde. Daher ist es unsere Aufgabe, die informa-
tions- und kommunikationstechnischen Infrastruktur für Fachverfahren und Bürokommunikation
bereitzustellen und die Produktionsdaten des GeoSN zu sichern.
Geodatenvertrieb
Verkauf von Karten und digitalen Geobasisdaten, Kundenberatung und Datenpräsentation sind
die Aufgaben des Geodatenvertriebs.
Das Angebot an Karten erstreckt sich von aktuellen topographischen Karten über historische
Karten und Ausdrucke aus Luftbildaufnahmen bis zu Auszügen aus dem Liegenschaftskata-
ster und dient unter anderem als Planungs- oder Forschungsgrundlage und Orientierungshilfe.
Die Geobasisdaten sind Grundlage für Analysen und Auswertungen bei raumbezogenen Frage-
stellungen aus allen Bereichen von Verwaltung, Wirtschaft und Forschung, aber auch für private
Zwecke.
Seit 2009 wurden nahezu 100% aller Bestellungen von Raumbezugsfestpunkten und Höhenfest-
punkten über den Geodatendienst „festpunkte.online“ realisiert. Besonderer Vorteil für die Nutzer:
Durch den Online-Zugriff sind die Daten für die geodätischen Grundlagepunkte praktisch zu jeder
Tages- und Nachtzeit verfügbar, eine automatisch versendete E-Mail mit den Daten erreicht den
Antragsteller innerhalb von wenigen Minuten.
Neu geschaffen haben wir die Möglichkeit des kostengünstigen Druckes von topographischen
Karten direkt auf Anforderung nach dem Verfahren „Print-on-Demand“. Damit kann jederzeit auch
für Not- und Katastrophenfälle das erforderliche aktuelle Kartenmaterial bereitgestellt werden.
Von der Leistungsfähigkeit der Technik und vom hohen Innovationsgrad konnte sich auch unser
Innenminister Markus Ulbig anlässlich seines Besuches in unserem Hause überzeugen.
Im Gespräch mit dem Geschäftsführer Dr. Werner Haupt erhielt er einen Überblick über das breite
Aufgabenspektrum des GeoSN, dessen Leistungsfähigkeit und die Ziele. Der Minister unterstrich,
dass er die Themen Geobasisdaten und Geodateninfrastruktur beim GeoSN in guten Händen weiß.
Besuch von Herrn Staatsminister Markus Ulbig
im GeoSN
| 19
b@sis
karte
s
achsen
Anzeige von Höhenfestpunkten in der Basiskarte
Sachsen
Herr Staatsminister Markus Ulbig in der technischen Einrichtung des GeoSN zusammen mit Herrn Dr. Frank Pfeil, Leiter der Abteilung 4 des SMI, und Herrn Dr. Werner Haupt
Geodatenmanagement
Die Schaltzentrale des GeoSN für alle Angebote von Geodatendiensten verbunden mit der Be-
treuung der webbasierten Fachverfahren und der Bereitstellung von amtlichen Daten der Vermes-
sungsverwaltung durch Geodatendienste ist im Sachgebiet Geodatenmanagement angesiedelt.
Fachverfahren aus dem Bereich Liegenschaftskataster, wie die Web-Auskunft für das Dokumen-
tenmanagementsystem für die Unterlagen des Liegenschaftskatasters (DMS-Lika) werden hier für
den praktischen Betrieb vorbereitet sowie mehrere Fachverfahren aus dem Bereich des Vertriebs
von Geobasisdaten, wie das Verfahren „festpunkte.online“ entwickelt und administrativ betreut.
Metadateninformationssystems „GeoMIS.Sachsen“
Dieses System ist als zentrale Suchmaschine für Geodaten und Geodatendienste in Sachsen Be-
standteil der im Aufbau befindlichen sächsischen Geodateninfrastruktur und wird vom Sachgebiet
Geodatenmanagement administriert.
Ziel des GeoMIS.Sachsen ist die Schaffung der Transparenz über die Geodaten und Geodaten-
dienste im Freistaat Sachsen. Dazu bedarf es einer Beschreibung der verfügbaren Geodaten und
Geodatendienste in Form von Metadaten nach Inhalt, Umfang, Qualität, Zugriffsmöglichkeit und
weiteren Eigenschaften in einem offenen System zum Erfassen, Speichern, Abfragen und Präsen-
tieren dieser Metadaten.
Die Anwender des GeoMIS.Sachsen können kostenlos und effizient bedarfsorientierte Recherchen
nach den Datenbeständen durchführen. Die Nutzung erfolgt über einen webbasierten Zugang.
Der Anbieter von Geodaten und Geodatendiensten ist über einen webbasierten Zugang in der Lage,
die Metadaten eigenständig in das GeoMIS.Sachsen zu integrieren und so seine Datenbestände
einem größeren Nutzerkreis zuzuführen.
Basiskarte Sachsen
Mit der ebenfalls inhaltlich und fachlich zu betreuenden Anwendung „basiskarte sachsen“ kön-
nen die Geobasisdaten auf einfache Art und Weise über das Internet visualisiert werden. Neben
den verschiedenen Darstellungsdiensten (z.B. Web-Map-Service-WMS) auf Geobasisdaten werden
Kartenviewer bereitgestellt. Hier beispielhaft zu nennende Anwendungen sind der „Adressviewer“
im Zusammenspiel mit der „Geosuche“, die es einem privaten und nicht gewerblich tätigen Nutzer
ermöglichen, jederzeit schnell und einfach einen Blick auf zum Beispiel aktuelle Luftbilder (Digitale
Orthophotos-DOP) oder topographische Karten online zu werfen. Im Jahr 2009 wurden komplexe
Maßnahmen eingeleitet, um die Verfügbarkeit, die Performance und die inhaltliche Qualität der
vom GeoSN bereitgestellten Darstellungsdienste weiter entscheidend zu verbessern. Damit er-
füllen wir die stetig steigenden Anforderungen der Nutzer der Geodatendienste im Rahmen der
entstehenden Geodateninfrastruktur-Sachsen noch besser.
| 20
Leipziger Buchmesse 2009
Gemeinschaftsstand Sachsen/Thüringen/
Sachsen-Anhalt
Basiskomponente Geodaten
Seit der Freischaltung der E-Government-Basiskomponente Geodaten im Jahr 2007 verfügt der
Freistaat Sachsen mit dem „Sachsenatlas“ über ein zentrales Geoportal, das die Geoinformationen
der sächsischen Verwaltung bündelt.
Unser Bereich Geodatenmanagement ist entscheidend an der konsequenten Weiterentwicklung
dieses Geoportals beteiligt, um eine weitere Anreicherung mit themenbezogenen Geodaten und
die Integration in Internetauftritte anderer Behörden zu ermöglichen.
Öffentlichkeitsarbeit 2009
Die Außenwirkung ist für den GeoSN von großer Bedeutung. Jeder, der sich für Geodaten, Karten
oder Luftbilder interessiert, soll unsere Produkte kennen und komfortabel anwenden können. Des-
halb informieren wir auf unterschiedlichsten Wegen die relevanten Zielgruppen über unsere Arbeit.
Der GeoSN präsentiert sich über das Internet, Publikationen, Vorträge und Veranstaltungen. Hier
eine Auswahl unserer Aktivitäten im Jahr 2009:
Sachsens Karten auf der Leipziger Buchmesse
Wie in den Jahren vorher auch waren wir im März als Aussteller auf der Leipziger Buchmesse
vertreten. Vor allem mit Karten in gedruckter und digitaler Form gelang es uns, bei den Besuchern
die Lust auf das Entdecken Sachsens zu wecken. Für den Ausflug in die Sächsische Schweiz war
die passende Wanderkarte genau das Richtige, Geschichtsinteressierte wurden bei historischen
Plänen fündig und wer den Freistaat lieber am PC erkundete, konnte mit digitalisierten Karten-
werken sogar einen virtuellen Rundflug antreten. Aber auch frei nutzbare online-Services, wie die
b@siskarte sachsen – z.B. mit Luftbildern oder dem neuen „Kartendienst für Lehrer“ – wurden am
GeoSN-Stand präsentiert.
Nutzung von Geobasisdaten im Bereich der Polizei
Die sächsische Polizei nutzt für ihre Arbeit besonders häufig Geobasisdaten. während einer in-
ternen GeoSN-Veranstaltung im Juni wurde diese Einsatzmöglichkeit anhand verschiedener Fall-
beispiele erläutert. Geodaten (Orthophotos, digitale topographische Karten oder Landschaftsmo-
delle) helfen zum Beispiel dabei, Tatorte oder die Herkunft von Tätern anhand von geologischen
Besonderheiten zu ermitteln. Aus Nutzersicht wurde erläutert, welche Bedeutung diese Daten in
Kombination z. B. mit Informationen aus dem Liegenschaftskataster für das GIS in Führungs- und
Lagezentren besitzen. GeoSN-Daten werden auch standardmäßig in einem Navigationsmodul für
Hubschrauber eingesetzt, weil herkömmliche Fahrzeugnavigationssysteme hier nicht nutzbar sind.
Vortrag zur Nutzung von GeoSN-Daten im Bereich
der Polizei
| 21
Vortrag von GeoSN über Kartenanwendungen
zur „Langen Nacht der Wissenschaften“
Vorstellung der sächsischen Geodienste zur Langen Nacht der Wissenschaften
Unter dem Motto „Der Sachsenatlas – Aktuelle und historische Karten im Internet“ wurde im Juni
gemeinsam mit der Fakultät Geoinformation der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
das zentrale und frei zugängliche Internetportal „Sachsenatlas“ des Freistaates Sachsen für online
verfügbare Karten, mit dem Schwerpunkt der historischen Berliner Meilenblätter, vorgestellt. Wei-
terhin konnten sich die zahlreichen Besucher einen Überblick über die verfügbaren Kartendienste
des GeoSN und der Fachbehörden wie z.B. Bebauungspläne oder Behördenstandorte verschaffen.
Übergabe der bundesweiten Vermessungs-Web-Design-Stelle an den GeoSN
Seit Jahresbeginn 2009 ist der GeoSN bis Dezember 2011 die Web-Design-Stelle der Arbeitsge-
meinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland.
IT- und Organisationsforum der Staatsregierung
Das zweitägige IT- und Organisationsforum im August diente der Verständigung über zentrale
Zukunftsfragen der Verwaltung im Freistaat Sachsen. Schwerpunkt waren zum einen strategische
Überlegungen für die Gestaltung der Informations- und Verwaltungsstrukturen in Sachsen bis
2020, zum anderen aber auch die konkreten Projekte und Konzepte.
Sachsenkarten für die Bürger
Faltblätter, Kataloge, Infoseiten und Lesezeichen: GeoSN veröffentlicht jedes Jahr zahlreiche Pub-
likationen. Seit 2009 erstellen wir auch die kostenlose Sachsenkarte, welche die Staatskanzlei und
die Landeszentrale für politische Bildung in einer Auflage von 30 000 Stück pro Jahr verteilen. Die
Karte gibt es in physischer und politischer Ausführung. Auch die neue Landkreisstruktur hatten
wir bereits eingearbeitet, weil die diesbezüglichen Daten in unserem Hause erstellt worden waren.
| 22
Fußballturnier mit dem tschechischen Landesver-
messungsamt
Sportliche Ereignisse unter Beteiligung des GeoSN
Dass zu einem gesunden Geist ein gesunder Körper gehört, ist eine allgemeine und anerkannte
These. Insofern ist es folgerichtig, dass neben der fachlichen Arbeit auch sportliche Aktivitäten
zum GeoSN gehören. Seien es Laufwettbewerbe oder Fußballspiele - der GeoSN ist dabei. Be-
sonders hervorzuheben sind hier die engen Beziehungen zum Landesvermessungsamt der Tsche-
chischen Republik, das unser Partner bei den Arbeiten an der gemeinsamen Staatsgrenze und im
Ziel3-Projekt ist, mit dem es aber auch sportliche Vergleiche gibt. So fand am 20. Oktober 2009 ein
Fußballturnier zwischen den Mannschaften des tschechischen Landesvermessungsamtes, der Of-
fizierschule des Heeres (OSH) und des GeoSN statt. Obwohl unsere Mannschaft eine gute Leistung
gezeigt hat, gewann die OSH, vor unseren tschechischen Kollegen.
Auch am Fußballturnier um den Pokal des Ministerpräsidenten, das am 24. Januar 2009 bereits
zum 11. Mal ausgetragen wurde, waren wir beteiligt. Nach teilweise unglücklich verlorenen Spielen
besiegte unsere Mannschaft im abschließenden Gruppenspiel die Staatskanzlei mit 3 : 0 und
belegte am Ende Platz 7.
Ein besonderer Höhepunkt war der 1. Team Challenge Lauf in Dresden.
Am 18.05.2009 fiel um 20 Uhr vor dem Kulturpalast der Startschuss. Insgesamt haben sich bei
diesem Firmenlauf nach offiziellen Angaben 1742 Teilnehmer und rund 400 Teams der sportlichen
Herausforderung gestellt. Der GeoSN trat mit zwei Teams an; mit einem Frauenteam und einem
Männerteam. Die Strecke führte über offiziell 5,6 km und endete im Rudolf-Harbig-Stadion.
(Als GeoSN haben wir natürlich nachgemessen und eine Streckenlänge von 4,6 km festgestellt.)
Die Damen brachten es in der Teamwertung auf den 6. und unsere Männer auf den 10. Platz.
| 23
Geschäftsführer
Dr. Werner Haupt
Büro
Yvonne Böhm
Koordinierungsstelle
gdi.initiative.sachsen
Dr. Gunnar Katerbaum
Öffentlichkeitsarbeit
Barbara Wolters
Rechnungswesen,
Organisation
Ina Trilitsch
Landschaftsmodell-
Grundmaßstab
Heidemarie Müller
Geodatenmanagement,
- service, Marketing
Dietmar Schenk
Grundsätze
Liegenschaftskataster
Jens Näser
Landschaftsmodell-
Folgemaßstab
Sonja Sickert
Informationssysteme
Liegenschaftskataster
Uwe Zechendorf
Geodätischer
Raumbezug
Ria Liebscher
Technologie
Landesvermessung
Annelie Prendel
Personal/Recht
Annette Rothenberger-Temme
Luftbildservice
Matthias Kühl (komm.)
Katasteraufsicht
Janus Czodrowski
Landesgrenzen
Jens Riedel
Systemverwaltung
Ulrich Hänel
Liegenschaftskataster
Lothar Otte
Landesvermessung
Ottmar Berndt-Wiele
Zentrale Aufgaben
Annette Rothenberger-Temme
Stand 31.12.2009
| 24
Auszug aus dem Lagebericht und
Jahresabschluss 2009
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
„Aufgrund der derzeitigen gesetzlichen sowie politischen Rahmenbedingungen liegen keine
Anhaltspunkte vor, die existenzgefährdende Einflüsse auf die Vermögens- sowie Finanzlage des
GeoSN beinhalten.
Infolge der gesetzlich definierten hoheitlichen Aufgaben im Gesetz über das amtliche
Vermessungswesen
und
das
Liegenschaftskataster
im
Freistaat
Sachsen
(Sächsisches
Vermessungsgesetz - SächsVermG) ist weiterhin von einem stabilen Aufgabenbestand per se
auszugehen. Die diesbezügliche für das Jahr 2010 im parlamentarischen Verfahren stehende
Gesetzesnovellierung legt für die darin festgeschriebenen Hauptaufgaben weiterhin den GeoSN in
seiner Zuständigkeit als obere Vermessungsbehörde fest.
Für die Jahre 2010 sowie 2011 rechnet der GeoSN mit leicht negativen bzw. nahezu ausgeglichenen
Ergebnissen aus seiner Geschäftstätigkeit.
Die Einnahmenseite des GeoSN bleibt perspektivisch durch den bestehenden Einnahmenmix aus
realen Einnahmen durch die Abgabe von digitalen und analogen Geobasisdaten sowie Einnahmen
aus Produktabgeltung für vom GeoSN vorzuhaltende Leistungen konstant. Mit einer Änderung der
gesetzlichen Grundlage, die eine Gebührenänderung regelt, ist für das Jahr 2010 nicht zu rechnen.
Ausgabenseitig wird der hohe Anteil an Personalaufwendungen bestehen bleiben. Geplante
Investitionen sind durch die Bereitstellung von Zuschüssen an den GeoSN zu sichern.“
| 25
Auszug aus der Bilanz des Staatsbetriebes für Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
zum 31. Dezember 2009
AKTIVA
31.12.2009
01.01.2009
EUR
EUR
EUR
A. Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
2.512.422,00
2.061.100,00
2.
Geleistete Anzahlungen
1.459.678,08
604.020,20
3.972.100,08
2.665.120,20
II.
Sachanlagen
1.
Technische Anlagen und Maschinen
2.017.730,00
2.034.854,00
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
1.548.641,60
1.373.939,60
3.566.371,60
3.408.793,60
7.538.471,68
6.073.913,80
B.
Umlaufvermögen
I.
Vorräte
Fertige Erzeugnisse
58.384,95
226.789,15
II.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
119.707,68
198.707,82
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen
4.413.089,98
3.251.968,28
Transferforderungen
1.264,38
0,00
Sonstige Vermögensgegenstände
44.472,86
1.100,00
4.578.534,90
3.451.776,10
III. Kassenbestand
100,00
100,00
4.637.019,85
3.678.665,25
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
96.909,13
87.559,47
12.272.400,66
9.840.138,52
I.
2.
1.
2.
3.
4.
| 26
Auszug aus der Bilanz des Staatsbetriebes für Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
zum 31. Dezember 2009
PASSIVA
31.12.2009
01.01.2009
EUR
EUR
EUR
A. Eigenkapital
I.
Basiskapital
497.897,14
497.897,14
II.
Jahresfehlbetrag
-280.480,80
0,00
217.416,34
497.897,14
B.
Sonderposten für Investitionszuschüsse
7.538.471,68
6.073.913,80
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
3.727.794,07
3.266.188,56
D. Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
44.367,48
2.139,02
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
EUR 44.367,48 (01.01.2009 EUR 2.139,02)
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
744.351,09
0,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
EUR 744.351,09 (Vj. EUR 0,00)
788.718,57
2.139,02
12.272.400,66
9.840.138,52
1.
2.
| 27
Kennzahlen
2009
Umsatzerlöse
TEUR
16.827
Materialaufwand
TEUR
2.902
Personalaufwand
TEUR
12.171
Mitarbeiterzahl nach § 267 Abs. 5 HGB
Anzahl
145,75
Beschäftigtenzahl (Arbeitnehmer und Beamte)
Anzahl
265,25
Investition im Anlagevermögen
TEUR
3.136
Normalabschreibung auf Anlagevermögen
TEUR
1.671
Auszug aus dem Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Das Geschäftsjahr 2009 stellte für den GeoSN in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr dar. Unter anderem wurde
erstmals ein Jahresabschluss nach handelsrechtlichen Erfordernissen für das Geschäftsjahr 2009 erstellt und von
einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert.
Die Wirtschaftprüfungsgesellschaft stellte -bis auf eine Einschränkung- fest, dass der Jahresabschluss des
Staatsbetriebes Geobasisinformation und Vermessung Sachsen, Dresden, sowie der Lagebericht in Einklang
mit den gesetzlichen Vorschriften steht. Des Weiteren spiegelt der Lagebericht ein zutreffendes Gesamtbild des
Staatsbetriebes wider und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Die Einschränkung ist die Folge einer umgesetzten ministeriellen Handlungsanweisung, die nicht hinreichend mit
dem Rechnungshof abgestimmt wurde. Insbesondere handelte es sich hierbei um die bilanzielle Berücksichtigung
von Rückstellungen für Pensionen bzw. Beihilfen, die aktuell nicht ausgewiesen werden.“
| 28
GeoSN
Herausgeber:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Redaktion:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Gestaltung und Satz:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Druck:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Redaktionsschluss:
Oktober 2011
Bezug:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Olbrichtplatz 3, 01099 Dresden
Telefon: +49 351 8283-8400
Telefax: +49 351 8283-6130
E-Mail: Poststelle@geosn.sachsen.de
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GeoSN