Fachveranstaltung Biotopverbund
Umsetzung des Biotopverbundes
im Rahmen der aktuellen Naturschutzförderung
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| 03.11.2016 |
Foto: Archiv LfULG, F. Klenke
Fachveranstaltung Biotopverbund | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Inhalt
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Teil 1
Überblick zu Möglichkeiten der Umsetzung
des Biotopverbundes
im Rahmen der Naturschutzförderung
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
zur Erhöhung des
Umsetzungsgrades von Maßnahmen im Rahmen der Naturschutzförderung
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Hintergrund / Rahmenbedingungen
Biologische Vielfalt Sachsen 2020
- Programm, Maßnahmenplan und -bericht des
Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft vom Januar 2013:
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Die „
funktionelle Sicherung
“ des Biotopverbundes als ein „prioritäres
Handlungsfeld für den Naturschutz im Freistaat Sachsen“ soll insbesondere
auch durch die „
fortlaufende Umsetzung von Einzelmaßnahmen durch
Förderprogramme
“ realisiert werden.
Dazu sind insbesondere zu zählen Fördermaßnahmen gemäß:
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Richtlinie Natürliches Erbe
(RL NE/2014)
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Richtlinie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen
(RL AUK/2015)
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Teil 1
Umsetzung über Fördermaßnahmen
Richtlinie Natürliches Erbe (RL NE/2014)
Fördertatbestände
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Block A: Investivmaßnahmen (Arten- und Biotopschutz)
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Block B: Regionale/lokale Biotopverbundplanungen und Gebietsbetreuung
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Block C: Naturschutzberatung, Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit
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Block D: Projektförderung
Spezifische Berücksichtigung des Zieles Biotopverbund
Entsprechend ausgerichtete
Vorhabenauswahlkriterien
, insbesondere:
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Lage des Vorhabens in Kernflächen oder Verbindungsbereichen
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Bedeutung des Vorhabens für Zielarten des Biotopverbundes
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Vorhaben dient der Umsetzung vorhandener Biotopverbundplanungen
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| 03.11.2016 | Fachveranstaltung Biotopverbund | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Teil 1
Umsetzung über Fördermaßnahmen
Richtlinie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (RL AUK/2015)
Fördertatbestände
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Maßnahmen auf Acker
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Naturschutzgerechte Ackerbewirtschaftung, Naturschutzbrachen und
Blühflächen auf Ackerland, Späte Stoppelbearbeitung, Überwinternde Stoppel
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Maßnahmen auf Grünland
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Artenreiches Grünland - EOH, Biotoppflegemahd mit Erschwernis,
Brachflächen und Brachestreifen im Grünland, Naturschutzgerechte
Hütehaltung und Beweidung, Spezielle artenschutzgerechte Grünlandnutzung
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Maßnahmen an Teichen
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Naturschutzgerechte Teichbewirtschaftung (Artenschutz und Lebensräume,
Ertragsvorgaben)
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| 03.11.2016 | Fachveranstaltung Biotopverbund | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Teil 1
Umsetzung über Fördermaßnahmen
Richtlinie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (RL AUK/2015)
Spezifische Berücksichtigung des Zieles „Biotopverbund“
Berücksichtigung von Habitatflächen relevanter Landeszielarten für den
Biotopverbund im Rahmen der Erarbeitung von
Förderkulissen:
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Grünlandkulisse
Braunkehlchen, Wachtelkönig, Bekassine, Heller Wiesenknopf-
Ameisenbläuling, Warzenbeißer, Kleiner Heidegrashüpfer
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Teichkulisse
Fischotter, Biber, Rotbauchunke, Laubfrosch, Moorfrosch, Kammmolch,
Östliche und Große Moosjungfer, Binsenjungfer, Scheidenblütgras,
Froschkraut, Zwerg-Igelkolben
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Folgenden Fragen soll nachgegangen werden:
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Auf welchen Flächen sind entsprechende Maßnahmen notwendig?
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In welchem Umfang und auf welchen Flächen werden notwendige
Maßnahmen (nicht) umgesetzt?
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Welche Handlungsbedarfe zur Verbesserung des Umsetzungsgrades
notwendiger Maßnahmen können daraus abgeleitet werden?
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Der Fokus liegt dabei gegenwärtig auf
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Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen der Flächenförderung
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Potenziell pflegebedürftige Biotoptypen des Feuchtgrünlandes,
denn diese Biotoptypen…
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sind in Sachsen alle mindestens als „gefährdet“ eingestuft,
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bedürfen u.a. auch im Zusammenhang mit den Herausforderungen durch den
Klimawandel künftig einer besonderen Aufmerksamkeit,
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sind i.d.R.
nicht
über entsprechende LRT im Rahmen der FFH-RL erfasst.
(Hinweis: Für eine Auswahl von LRT werden ähnliche Auswertungen durchgeführt)
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Auswahl betrachteter Biotoptypen
Potenziell pflegebedürftige und i.d.R.* gesetzlich geschützte Biotoptypen
des Feuchtgrünlandes
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Übergreifende Auswahl (aus allen Datengrundlagen)
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Feucht- und Nassgrünland (extensiv)*
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Borstgrasrasen feuchter Standorte
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Spezifische Auswahl (nur bei Daten aus aktueller Biotoppflege-Vorabbewertung)
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Pfeifengraswiesen
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Binsen-, Waldsimsen- und Schachtelhalmsumpf
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Staudenfluren feuchter Standorte
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Großseggenried (außerhalb stehender Gewässer)
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Kleinseggenried
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Zwischenmoore
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*
Zum Teil einschließlich des nicht dem besonderen gesetzlichen Schutz
unterliegenden Biotoptyps „Sonstiges artenreiches Feucht- und Nassgrünland“
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Unterschiedliche Qualität verfügbarer Datengrundlagen
(SBK, LRT-Grobmonitoring, BTPF-Vorabbewertung,
§-
Biotope)
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Generalisierungsgrad
(Biotoptypen vs. Biotopkomplexe)
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Kartierschlüssel
(SBK2, SBK3,
LRT,§-
Biotope)
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Überlappungen
(insb. zwischen unterschiedlichen Kartierungen)
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Aktualität
(1992 bis 2015)
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Vorrangig Daten aus der Biotoppflege-Vorabbewertung
Vergleichsweise aktuell sowie stark handlungsorientiert
Im Folgenden alleinige Auswertung dieser Daten
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Lage der ausgewerteten Flächen
(ca. 2.700 ha)
im landesweiten
Biotopverbund
(Fachvorschlag)
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
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55 %
Umsetzung relevanter Maßnahmen im
Rahmen der Flächenförderung 2016
Ja
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Gegenwärtig kein
(vordringlicher)
Handlungsbedarf
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| 03.11.2016 |
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Grds.
kein (vordringlicher) Handlungsbedarf
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| 03.11.2016 |
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Umsetzungsgrad je
Einzelfläche
Anzahl
Flächen
Einzelflächen
(Anzahl relativ)
Einzelflächen
(ha)
Mehr als 75%
1.004
50%
1.086
25% bis 75%
200
10%
246
Weniger als 25%
806
40%
769
Grds.
kein (vordringlicher) Handlungsbedarf
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Umsetzung relevanter Maßnahmen im
Rahmen der Flächenförderung 2016
34 %
Förderkulisse
vorhanden
Nein
Ja
Naturschutz-
qualifizierung
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
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| 03.11.2016 |
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
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Naturschutzqualifizierung zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen
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Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Handlungsbedarf
je Einzelfläche
Einzelflächen
(Anzahl absolut)
Einzelflächen
(Anzahl relativ)
Einzelflächen
(ha)
Mehr als 75%
530
26%
565
25% bis 75%
177
9%
215
Naturschutzqualifizierung zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen
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Umsetzung relevanter Maßnahmen im
Rahmen der Flächenförderung 2016
Förderkulisse
vorhanden
Nutzer finden bzw. Beantragung eines
förderfähigen Feldblocks initiieren
Nein
Nein
Kein Feldblock
beantragt
11 %
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
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| 03.11.2016 |
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Fachveranstaltung Biotopverbund | Andre Hilbrich, Referat 61, LfULG
Nutzer finden bzw. Beantragung eines förderfähigen Feldblocks initiieren
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| 03.11.2016 |
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Nutzer finden bzw. Beantragung eines förderfähigen Feldblocks initiieren
Handlungsbedarf
je Einzelfläche
Einzelflächen
(Anzahl absolut)
Einzelflächen
(Anzahl relativ)
Einzelflächen
(ha)
Mehr als 75%
213
11%
148
25% bis 75%
70
3%
75
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| 03.11.2016 |
Teil 2
Analyse spezifischer Handlungserfordernisse
Weitere Handlungsbedarfe
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Erstpflege- und Investivmaßnahmen
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Ergänzend zu den vorgenannten Handlungsbedarfen (tlw. überlagernd),
vorrangig mit Bezügen zu RL NE/2014
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Quelle: Gutachterlich im Rahmen der Biotoppfege-Vorabbewertung festgestellt
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Beispiele: Bekämpfung von Problemarten, Entbuschung, Mahd aller 3 - 5 Jahre, …
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Handlungsbedarf
wurde demnach
auf 390 Einzelflächen
festgestellt
(entspricht 19% der betrachteten Einzelflächen bzw. insgesamt 353 ha)
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Entsprechende Informationen bzw. Auswertungen zur (seit 2013 - 2015 ggf.
bereits erfolgten) Umsetzung liegen allerdings (gegenwärtig) nicht vor
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Beispiel
Vielen Dank!
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