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GeoSN
GESCHÄFTSBERICHT
2019

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| GeoSN zukunftsorientiert
Genderhinweis:
Wenngleich zugunsten der besseren Lesbarkeit der Texte überwiegend
die männliche Sprachform gewählt wurde, beziehen sich die Angaben
auf Angehörige aller Geschlechter. Es wird darauf hingewiesen, dass dies
keinesfalls eine Benachteiligung anderer Geschlechter darstellt.
3
Inhaltsverzeichnis
S. 5
Grußwort Staatsminister Thomas Schmidt,
Sächsisches Staatsministerium
für Regionalentwicklung
S. 6
Interview mit Geschäftsführerin
Annette Rothenberger-Temme
GeoSN zukunftsorientiert
S. 8
Zukunftskonzept
„Geoinformationsverwaltung 2025“
S. 9
Einfacher Zugriff auf offene Geodaten
S. 10
Mit Smart Mapping zu neuen Karten
GeoSN aktuell
S. 12
Ministerpräsident Michael Kretschmer
zu Gast im GeoSN
S. 13
Verabschiedung und Amtsübergabe
bei der Geschäftsführung
GeoSN nutzerorientiert
S. 14
Geobasisdaten auf Nutzerwunsch
S. 16
Dienstleister fürs Geodatenmanagement
GeoSN verortend
S. 18
Liegenschaftskataster und Raumbezug
GeoSN aktiv
S. 24
Öffentlichkeitsarbeit
S. 27
Feierliche Vereidigung Öffentlich bestellter
Vermessungsingenieure
GeoSN intern
S. 28
Personal
S. 29
Systemverwaltung
S. 29
Zentrale Vergabestelle
S. 30
Die Geschäftsstelle des Oberen
Gutachterausschusses
S. 31
Mit veränderten Rahmenbedingungen
neu strukturiert
S. 32
Organigramm des GeoSN
S. 33
Auszug aus dem Lagebericht
und Jahresabschluss 2019

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4
Grußwort von Staatsminister Thomas Schmidt
zum Geschäftsbericht 2019 des GeoSN
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Gründung des neuen Sächsischen
Staatsministeriums für Regionalentwick-
lung (SMR) war auch mit einem Wechsel
des Staatsbetriebes Geobasisinforma-
tion und Vermessung Sachsen (GeoSN)
aus der Zugehörigkeit zum Staatsmi-
nisterium des Innern in den Geschäfts-
bereich des SMR verbunden. Ich bin den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
GeoSN, die diese Veränderung mit Blick
auf die sich daraus ergebenden Chan-
cen und Perspektiven so positiv mitge-
tragen haben, sehr dankbar. Beginnend
bei der Belegschaftsversammlung am
8. Januar 2020 und meinem anschlie-
ßenden Besuch im GeoSN am 3. Februar
2020 konnte ich mich eindrucksvoll da-
von überzeugen, welches Leistungsver-
mögen, hohes technisches Niveau und
welcher Dienst für Sachsen und seine
Bürgerinnen und Bürger sich hinter dem
Kürzel GeoSN verbergen. Ich bin froh,
einen innovativen Staatsbetrieb, der in
allen Fragen von hoheitlicher Vermes-
sung und Geoinformation als kompeten-
ter Dienstleister agiert, in unserem Ge-
schäftsbereich zu wissen.
Das Jahr 2019 brachte für den GeoSN
noch weitere Veränderungen. Am 1. April
wurde Herr Dr.-Ing. Werner Haupt, der
am 1. Januar 2000 die Leitung des da-
maligen Landesvermessungsamtes Sach-
sen als Präsident übernommen hatte und
seit dem 1. August 2008 mit dem Um-
bau des Landesvermessungsamtes zum
Staatsbetrieb betraut und dessen erster
Geschäftsführer wurde, in den wohlver-
dienten Ruhestand verabschiedet. Frau
Annette Rothenberger-Temme wurde als
neue Geschäftsführerin in ihr Amt ein-
geführt.
Seit Sommer 2019 arbeitet der GeoSN in
einer angepassten Organisationsstruk-
tur mit vier Abteilungen. Damit sehe ich
den GeoSN für die Bewältigung seiner
vielfältigen Zukunftsaufgaben gut auf-
gestellt. Die Geschäftsstelle des Oberen
Gutachterausschusses, dessen Mitglieder
im Sommer 2019 neu bestellt wurden,
ist jetzt bei der Geschäftsführerin an-
gesiedelt, was die Unabhängigkeit dieses
Gremiums besonders zum Tragen bringt.
5
Schließlich schaffte der sächsische Ge-
setzgeber – beginnend mit dem 1. Sep-
tember 2019 – die Grundlage, das Prinzip
„Open Data“ für digitale Geobasisdaten
einzuführen. Das blieb nicht ohne Aus-
wirkungen auf die Einnahmen des GeoSN,
trägt jedoch den Entwicklungen auf eu-
ropäischer und Bundesebene sowie auch
der sächsischen E-Government-Strate-
gie und -Gesetzgebung Rechnung und
erhöht die Breite ihrer kommerziellen
und nichtkommerziellen Nutzung. Über
die Plattform „Offene Geodaten“ kön-
nen seither digitale topografische Kar-
ten, digitale Orthofotos, Höhenmodelle,
Landschaftsmodelle und Daten des Lie-
genschaftskatasters kostenfrei aufgeru-
fen und genutzt werden. Das vielfältige
Angebot kann jedem Interessierten nur
empfohlen werden.
Der vorliegende Geschäftsbericht 2019
gewährt Ihnen einen guten Einblick in
die Organisation und die vielfältige Ar-
beit des GeoSN. Die Lektüre lohnt sich!
Thomas Schmidt
Sächsischer Staatsminister
für Regionalentwicklung

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6
7
nach im Abverkauf. Und aktuellere Karten
gleicher Qualität sind nach meiner Kennt-
nis nicht am Markt zu bekommen.
Worauf waren Sie bei der Arbeit des
GeoSN in 2019 am meisten stolz?
Für unser ganzes Team gilt der 1. Sep-
tember 2019 als Meilenstein. An diesem
Tag konnten wir unsere digitalen Daten
als Open Data allen Nutzern in Wirt-
schaft, Wissenschaft, Verwaltung und
allen Bürgern kostenfrei zur Verfügung
stellen. Jeder Nutzer kann seitdem auch
kostenfrei auf die Daten der Satellitenpo-
sitionierungsdienste zurückgreifen. In den
vier Monaten bis Jahresende sind bereits
über 1 Million Minuten Messzeit abgeru-
fen worden. Man kann schon sagen, dass
Open Data ein Paradigmenwechsel war,
mit dem wir als drittes Flächenland vielen
anderen Bundesländern voraus sind. Und
Open Data wird in Sachsen sehr gut an-
genommen.
Verschlechtert die kostenfreie Daten-
abgabe an jedermann Ihre finanzielle
Bilanz?
Die kostenneutrale Datenabgabe für Bür-
ger, Verwaltungen, Wissenschaft und For-
schung sowie Unternehmen und Firmen
geschieht selbstverständlich auf gesetz-
licher Grundlage – übrigens ohne Zweck-
prüfung. Demzufolge haben wir fast keine
Einnahmen mehr. Hatten wir 2018 noch
Erlöse in Höhe von 1,3 Millionen Euro,
waren es 2019 nur noch 975.000 Euro,
Tendenz stark fallend. Mit anderen Wor-
ten: Wir werden in den kommenden Jah-
ren hochgradig abhängig sein von Zu-
schüssen des Freistaates Sachsen. Auf der
Haben-Seite steht, dass der GeoSN mit
Open Data an Ansehen und Bedeutung
gewinnt und viel mehr Nutzer erschließt.
Unser Wissen und die Nachfrage nach un-
seren Produkten, Angeboten und Dienst-
leistungen bestätigt die zentrale Rolle, die
wir inzwischen im Bereich der Geoinfor-
mation in Sachsen einnehmen.
Unserem Strategieziel, bis 2025 die Kom-
petenzstelle für Geoinformation in Sach-
sen zu sein, sind wir mit Open Data jeden-
falls ein großes Stück nähergekommen.
Worauf konzentriert sich Ihre Arbeit
künftig am stärksten?
Klimawandel, Digitalisierung und demo-
graphische Entwicklung sind drei Heraus-
forderungen, vor denen auch die Vermes-
sungsverwaltungen stehen. Damit steigen
die Anforderungen an unsere Daten so-
wohl räumlich und zeitlich als auch in
ihrer Auflösung und ihrer Verfügbarkeit.
Nehmen Sie als Beispiel die Landwirt-
schaft. Traktoren navigieren heute beim
Bestellen der Felder mit Geodaten, die
ihnen jede Senke, jede Bodenerhebung si-
gnalisieren und daraus zum Beispiel auch
die Abgabemenge an Düngemitteln be-
rechnen.
Als technische Fachbehörde müssen wir
natürlich bei der Datengewinnung auf
dem neuesten Stand sein. Das gilt für alle
Bundesländer, deshalb ist die länderüber-
greifende Abstimmung bei allen wichti-
gen Parametern so elementar. Schließlich
darf der Nutzer z. B. bei Smart Mapping
nicht an einer Landesgrenze gestoppt
werden. Daher engagieren wir uns auch
in der Arbeitsgemeinschaft der Vermes-
sungsverwaltungen der Länder der Bun-
desrepublik Deutschland.
Wie ist die Belegschaft ein
reichliches Jahr nach Ihrem
Amtsantritt aufgestellt?
„Wir sind GeoSN“ sage ich bei jeder Ge-
legenheit und meine mit „wir“ alle – un-
Wie verlief Ihr Start beim GeoSN?
Erstaunlich reibungslos. Im Februar 2019
übernahm ich, vorerst kommissarisch, die
Leitung des Staatsbetriebes. Das war da-
mals wie heute eine intensive, aufregende
und spannende Zeit. Kam doch die erst-
malige Nachbesetzung mit einem Juristen
anstelle eines Geodäten einem Traditions-
bruch gleich. Für mich war hilfreich, dass
ich einige Jahre zuvor bereits die Abtei-
lung 1 beim GeoSN geleitet hatte und mir
dank meiner Erfahrungen bei Organisa-
tions-, Personal- und Haushaltsfragen in
diesen Bereichen schnell einen Überblick
verschaffen konnte. In die Fachaufgaben
musste ich mich schrittweise einarbei-
ten. Von Anfang an konnte ich mich aber
voll und ganz auf das Fachwissen und die
jahrelange Erfahrung meiner Fachabtei-
lungsleiter verlassen. Durch die zahlrei-
chen Gespräche in den Fachabteilungen
wurde mir noch deutlicher, wie stark die
Arbeit des GeoSN Wirtschaft und Gesell-
schaft beeinflusst.
Dabei muss man wissen, dass der Löwen-
anteil aller Entscheidungen im öffentli-
chen, wirtschaftlichen und privaten Um-
feld einen Raumbezug hat, der über unse-
re Geodaten abgebildet wird.
Welche Entscheidung hatten
Sie zuerst zu fällen?
Oberste Priorität hatte die Organisations-
struktur des GeoSN. Es sollten ja bis April
2019 in unserem Staatsbetrieb 54 Stellen
und eine Abteilung gestrichen werden.
Eine Situation, die unsere Arbeitsfähigkeit
empfindlich beeinträchtigt hätte. Diese
Entwicklung musste ich in wenigen Wo-
chen stoppen. Das ist zum Glück gelun-
gen, denn ich hatte mit der Fachaufsicht
im Ministerium und dem Verwaltungsrat
starke Befürworter, die den Vorschlag
einer Neustrukturierung unterstützten.
Damit war der Weg geebnet, den GeoSN
für die aktuellen Herausforderungen zu
wappnen und noch stärker zu einem an-
erkannten Kompetenzzentrum im Bereich
der Geoinformation zu profilieren.
Was hätten Sie in Ihrer neuen
Aufgabe als Geschäftsführerin lieber
nicht erlebt?
Der sukzessive Stellenabbau hat Spu-
ren hinterlassen, die uns schmerzen. Als
Beispiel greife ich nur die Sonder-, Wan-
der- und Freizeitkarten heraus, die aus
unserem Portfolio gestrichen worden sind.
Deshalb sind diese Karten seit drei Jahren
nicht mehr überarbeitet worden. Dieser
Kartenbestand befindet sich dem Grunde
geachtet der Hierarchien, die wir in einer
Behördenstruktur nun mal haben. Dass
mit der Umstrukturierung klar wurde, wir
bestehen auch weiter als obere Behörde,
hat die Belegschaft und den Zusammen-
halt gefestigt. Dazu trägt sicherlich auch
der neu ins Leben gerufene „Dialog mit
GF“ bei. Hier kann jeder Bedienstete einen
Termin mit mir vereinbaren und bestimmt
das Thema, über das wir reden. Es wurde
inzwischen schon so manche Anregung
aus diesen Gesprächen umgesetzt. Das
fängt bei der Verschönerung unseres Au-
ßengeländes mit Blumenkübeln an bis hin
zu Vorschlägen zur Prozessoptimierung.
Wir sind gut aufgestellt und die Erfolge
des GeoSN haben wir letztendlich den
Kolleginnen und Kollegen zu verdanken,
die ihre Aufgabe mit viel Engagement,
Ideenreichtum und großer Leistungsbe-
reitschaft erledigen. Dafür möchte ich an
dieser Stelle auch meinen herzlichen Dank
aussprechen. Nicht vergessen sollten wir
aber auch die in 2019 neu hinzugekom-
menen Kollegen und Kolleginnen, denn
mit jeder Neueinstellung – und das wa-
ren immerhin 19 in diesem Jahr – kommt
auch frischer Wind ins Haus.
Also ist der demografische Wandel
bei GeoSN kein Thema mehr?
Oh doch. Unser Altersdurchschnitt liegt
derzeit bei 51,4 Jahren. Wir haben Nach-
wuchskräfte dringend nötig. Leider zählen
die Berufe in der Vermessung, unabhängig
ob Ausbildungs- oder Studienabschluss,
nicht zu den Top-Ten-Berufsabschlüs-
sen, die junge Menschen anstreben. Und
die hohe Qualität unserer Arbeit sowie
unser breites Spektrum an Themen hat
sich noch nicht weit genug herumgespro-
chen. Zudem ist der Markt an Fachkräften
ziemlich leergefegt, da wir in Konkurrenz
zu allen anderen Vermessungsbehörden
stehen. Wir müssen also junge Menschen
sowohl für ein Fachstudium als auch für
eine Berufsausbildung gewinnen. Das ge-
lingt nur über Werbung und gezielte Öf-
fentlichkeitsarbeit. Daher haben wir uns
in diesem Jahr erstmalig am Hackathon
„Open Data Camp 2019“ beteiligt. Für uns
eine Gelegenheit, mit interessierten Stu-
dierenden in Kontakt zu treten und ihnen
gleichzeitig die Aufgaben einer Fachbe-
hörde näherzubringen. Wir erhoffen uns
dadurch auch, den einen oder anderen
für die Laufbahn zu gewinnen. In diesem
Jahr haben erstmalig drei Azubis in der
Ausbildung zum Geomatiker und eine in
der Ausbildung zur Verwaltungsfachan-
gestellten begonnen. Letztendlich sollte
jedoch nicht die Ausbildung, sondern die
Übernahme dieser jungen Fachkräfte un-
ser Ziel sein.
Wie ist der GeoSN auf die
kommenden Aufgaben vorbereitet?
Wir haben ein Strategiepapier GeoSN
2025 erarbeitet samt einem Zukunftskon-
zept und einem Bündel an Maßnahmen.
Die werden jährlich auf ihre Aktualität
geprüft. Unser Kompass ist, den GeoSN
als sächsisches Geodatenkompetenzzen-
trum zu etablieren – digital, online und
bürgernah, wobei alle drei Begriffe gleich-
berechtigt nebeneinanderstehen.
Auch mit der neu gebildeten Staatsre-
gierung und deren Koalitionsvertrag ha-
ben sich für den GeoSN neue Perspekti-
ven eröffnet. Seit Dezember 2019 ist der
GeoSN dem neuen Staatsministerium für
Regionalentwicklung zugeordnet. Im Ge-
schäftsbereich sind wir nun die größte
obere Fachbehörde. Herr Staatsminister
Schmidt ist an unseren Themen sehr in-
teressiert und möchte unser Potenzial
nutzen. Wir freuen uns auf die Zusam-
menarbeit und werden alles tun, um ihn
in seiner Arbeit zu unterstützen.
Interview mit Annette Rothenberger-Temme,
Geschäftsführerin des Staatsbetriebes Geobasis-
information und Vermessung Sachsen (GeoSN)

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| GeoSN zukunftsorientiert
GeoSN zukunftsorientiert |
9
GeoSN zukunftsorientiert
Einfacher Zugriff
auf offene Geodaten
Der Zugriff auf Geodaten hat sich für die Nutzer des
GeoSN aufgrund geänderter gesetzlicher Bestimmun-
gen wesentlich vereinfacht. Seit dem 1. September
2019 bietet Sachsen nach Nordrhein-Westfalen und
Thüringen als drittes Flächenland in Deutschland sei-
ne digitalen Geodaten kostenfrei als Open Data an.
Sie können unter geodaten.sachsen.de auf der Platt-
form „Offene Geodaten“ abgerufen werden. Digitale
Topographische Karten, digitale Orthophotos, Höhen-
modelle, Landschaftsmodelle und Daten des Liegen-
schaftskatasters gehören dazu. Neben den digitalen
Orthophotos sind dort auch die zuletzt aktualisierten
Luftbilder von Erzgebirge und Vogtland frei verfügbar.
Sie wurden 2019 bei einer turnusmäßigen Befliegung
erstellt.
Ebenfalls seit 1. September 2019 stehen die Daten des
Satellitenpositionierungsdienstes SAPOS allen regis-
trierten Nutzern kostenfrei zur Verfügung. Zeitgleich
endete die einjährige kostenfreie Erprobungsphase
für landwirtschaftliche Nutzer. Der außerordentlich
große Zuspruch dieser Nutzergruppe für kostenfreie
SAPOS-Dienste zeigte sich bereits im August 2019.
Erstmals sind in einem Monat für mehr als 1 Million
Minuten Messungszeit die Korrekturdaten des Hoch-
präzisen Echtzeit Positionierungs-Services (HEPS) ab-
gerufen worden.
Screenshot des Webportals „Offene Geodaten“
Seit der Freischaltung wurden bis Ende
2019 insgesamt 26.260 Zugriffe auf das
Portal „Offene Geodaten“ erfasst. Von
den rund 24 Terabyte Geodaten entfie-
len 35 % auf Orthophotos und 23 % auf
Daten des Liegenschaftskatasters.
Das Zukunftskonzept „Geoinformationsverwaltung 2025“
aus dem Jahr 2018 sieht sieben strategische Hand-
lungsfelder vor. Deren Gelingen wird von Rahmen-
bedingungen wie der finanziellen und personellen
Ausstattung beeinflusst.
Für ausgewählte Maßnahmen entwickelte der GeoSN
inzwischen ein Umsetzungskonzept für die Jahre 2019 und
2020. Dieses Konzept enthält konkrete Abschätzungen
zu Ressourcen, Terminen, Meilensteinen und formuliert
Voraussetzungen.
Die jeweiligen Maßnahmen werden entweder innerhalb
der Linienstruktur des GeoSN als Aufgabe oder von meh-
reren Referaten im Rahmen von Projekten bearbeitet.
Zukunftskonzept
„Geoinformationsverwaltung 2025“
Strategische Handlungsfelder des GeoSN und Rahmenbedingungen
Handlungs-
feld
Maßnahme
1
Einführung eines schlanken Datenmodells
für Landnutzung
1
Einführung eines schlanken Datenmodells
für Landbedeckung
1
Erfassung von Gebäuden nach einheitlichen
Erfassungskriterien
2
Einbindung des europäischen Navigationssatelliten-
systems GALILEO und weiterer Globaler Navigations-
satellitensysteme (GNSS)
2
Realisierung fachlich optimierter SAPOS-Bodenstationen
3
Entwicklung einer smarten topographischen
Visualisierung
4
Gewährleistung der nach AdV-Vereinbarung definierten
Aktualität der Basisdaten
4
Bereitstellung von hochauflösenden (20 cm)
Luftbilddaten im 2-Jahresrhythmus
5
Evaluierung und Neuausrichtung der Produkte
und Leistungen des GeoSN – Produktbewertung
5
Ausbau der Bereitstellungsplattform als Komponente
der GeoBAK
5
Umsetzung von Sax4INSPIRE
6
Profilierung als zentraler Geodatendienstleister für
die Verwaltung; über GeoBAK zentraler Zugang zu
Geoinformationen der sächsischen Verwaltung
7
Unterstützung beim Implementieren vergleichbarer
Webanwendungen für den Zugang zu Grundstücksdaten
auf Grundlage der bundesweit abgestimmten Richtlinien
für BORIS
Standardisierte
Datenmodelle
Transparente
Grundstücks-
marktdaten
Nachwuchs-
kräfte
Kompetenzstelle
für Geoinfor-
mationen
Aktuelle
Referenzdaten
Finanzen
Open Data
Moderner
geodätischer
Raumbezug
Smarte
topographische
Visualisierung
1
2
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4
5
6
7

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| GeoSN zukunftsorientiert
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Mit Smart Mapping zu neuen Karten
Amtliche digitale Geobasisdaten smart
zu visualisieren, hat sich die Arbeitsge-
meinschaft der Vermessungsverwaltun-
gen (AdV) der Länder der Bundesrepublik
Deutschland zum Ziel gesetzt. Künftig
sollen kartographische Produkte aus den
Digitalen Landschaftsmodellen (DLM)
automatisch abgeleitet werden. Damit
kann die bisherige Kartengrafik der Digi-
talen Topographischen Karte (DTK) abge-
löst werden.
Das Konzept für Smart Mapping wurde
von einem länderübergreifenden Team
2018 erarbeitet. Es wird mit einer ge-
meinsamen Entwicklungsplattform um-
gesetzt und als Teil des Zukunftskonzepts
„Geoinformationsverwaltung 2025“ aktiv
von Sachsen unterstützt.
Die Arbeit am ersten Prototyp begann im
März 2019. Bereits im September 2019
Basis-DLM
DTK-Kartengrafik
Aktuelle Informationen
zum Stand des Projektes:
www.adv-smart.de
MapEditor
Beispiele für verschiedene Darstellungen
wurde eine Webkarte vorgestellt. Sie ent-
hält verschiedene Datenbestände der Ver-
messungsverwaltungen, so z. B. das Ba-
sis-DLM, Luftbilder, Schummerungsbilder
oder prozessierte Höhenlinien aus dem
digitalen Geländemodell. In einem ersten
Schritt wurden deutschlandweite Kachel-
archive im Vektordatenformat berech-
net, gespeichert und in verschiedenen
Darstellungen visualisiert. Die Webkarte
im Vektorformat soll zudem zu einem
AdV-Standardprodukt entwickelt werden
und den WebAtlasDE bis Ende 2020 ab-
lösen. Konfigurierbare Druckausgaben,
Tests zur Integration externer Datenbe-
stände und amtliche Präsentationsgrafi-
ken werden folgen.
Mit dem MapEditor liegt jetzt zugleich
eine Anwendung vor, mit der sich Geoba-
sisdaten über vorkonfigurierte Kartenstile
visualisieren und abfragen lassen.
Prototypische Druckausgabe aus Smart Mapping mit 3D-Gebäuden (Olbrichtplatz Dresden)

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| GeoSN aktuell
GeoSN aktuell |
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Ministerpräsident Michael Kretschmer
zu Gast im GeoSN
Einblicke in die Aufgabenvielfalt und Einlösung eines Versprechens
Verabschiedung und Amtsübergabe
bei der Geschäftsführung
Ein wichtiges Datum für den GeoSN war der
1. April 2019. An diesem Tag fand der Wechsel
in der Geschäftsführung des Staatsbetriebes
Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
statt. Nach 19 Jahren an der Spitze des Hauses
wurde der bisherige Geschäftsführer, Dr. Werner
Haupt, planmäßig in den Ruhestand verabschie-
det. Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller dankte
Dr. Haupt bei einem Festakt für dessen Einsatz und
große Leistung für die Vermessungsverwaltung in
diesen wichtigen Jahren des Umbruchs.
Anschließend führte Prof. Dr. Roland Wöller die neue
Geschäftsführerin Annette Rothenberger-Temme in
ihr Amt ein. Insbesondere verwies er auf ihre jahre-
langen Erfahrungen in verschiedenen Führungsposi-
tionen im GeoSN sowie im Innen- und Umweltmi-
nisterium.
An dem Festakt nahmen neben den Mitarbeitern des
GeoSN auch zahlreiche Gäste teil. Zu ihnen zähl-
ten Führungskräfte aus der Vermessungsverwaltung
ebenso wie Leiter und Professoren aus zahlreichen
Behörden, Institutionen und Hochschulen, mit de-
nen der GeoSN intensiv zusammenarbeitet.
Annette Rothenberger-Temme
übernimmt den Staffelstab von
Dr. Werner Haupt
Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller mit Annette Rothenberger-Temme
und Dr. Werner Haupt
GeoSN aktuell
Ministerpräsident Michael Kretschmer mit Annette
Rothenberger-Temme im Verkaufsraum des GeoSN
Foto links: Roswitha Wiest im Gespräch
mit dem Ministerpräsidenten
Foto rechts: Ministerpräsident Michael Kretschmer
mit einer GeoSN-Expertin am 3D-Bildschirm
Am 20. Februar 2019 besuchte erstmals
ein Ministerpräsident den GeoSN. Damit
löste Michael Kretschmer gleichzeitig ein
Versprechen ein, das er auf einer Bürger-
versammlung unserer Mitarbeiterin Ros-
witha Wiest gegeben hatte. Sie ist zu-
gleich stellvertretende Bundesvorsitzende
der BTB Gewerkschaft Technik und Na-
turwissenschaft im dbb – beamtenbund
und tarifunion.
Geschäftsführerin Annette Rothenber-
ger-Temme führte den Ministerpräsi-
denten gemeinsam mit den Abteilungs-
leitern durchs Haus. Im Verkaufsraum
und im Kartenlager ließ sich Michael
Kretschmer über die vom GeoSN her-
ausgegebenen Karten informieren. An
einem Arbeitsplatz betrachtete er digi-
tale Höhenmodelle und navigierte pro-
fessionell mit einer 3D-Spezialbrille im
Orthophoto quer durch Dresden. Wie die
Produkte des GeoSN gemeinsam mit den
verschiedensten Verwaltungsdaten digital
genutzt werden, zeigten unsere Experten
bei einer Präsentation des Geoportals
Sachsenatlas. Der Ministerpräsident war
sehr interessiert. Gezielt fragte er nach
Höhenprofilen, Bodenrichtwerten und
Karten, die die Lärmausbreitung an Stra-
ßen visualisieren. Im Anschluss fand ein
Gespräch mit Vertretern des BTB statt.
Hier ging es um Tarifpolitik, Ausbildungs-
offensive, Duales Studium, Fachkräfte-
mangel und die Änderung des Vermes-
sungsgesetzes.
Bei der Verabschiedung ließ sich der Mi-
nisterpräsident vor dem Gebäude noch die
Vermessungsgeräte mit hochpräziser Sa-
tellitenpositionierung erklären. So nahm
er einen lebendigen Eindruck von den
vielen Facetten der Arbeit im GeoSN mit.

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GeoSN nutzerorientiert |
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| GeoSN nutzerorientiert
GeoSN nutzerorientiert
Geobasisdaten auf Nutzerwunsch
Laserscandaten mit Militärhistorischem
Museum in Dresden und Blick über den
GeoSN
Für die 3D-Gebäudemodellierung in-
stallierte der GeoSN im Jahr 2019 neue
Hard- und Software. Damit wurde ein
3D-Stadtmodell im Level of Detail 2 für
das Gebiet des Freistaates Sachsen voll-
ständig neu abgeleitet. Nun stehen Daten
von über zwei Millionen Gebäuden zur
Verfügung – einschließlich der detailliert
nachbearbeiteten etwa 2.500 Landmarks
wie Kirchen, Burgen, Schlösser und
Türme.
2019 ist die digitale topographische Karte
DTK50 sachsenweit neu erzeugt worden.
Mit neuer Software wurde auch die Her-
stellung der DTK100 mit kürzeren Be-
arbeitungszeiten wieder aufgenommen.
Für den Geodatenvertrieb stehen sechs
neue topographische Karten TK50 für
Gebiete im Erzgebirge und Vogtland so-
wie drei neue TK100 für Ostsachsen be-
reit. Hochauflösende Luftbildaufnahmen
und -daten (20 cm) sollen ab 2021 im
2- statt im 3-Jahresrhythmus erstellt
werden. Auch diese Neuerung ist Teil des
Zukunftskonzeptes „Geoinformationsver-
waltung 2025“. Für den Luftbildservice
2021 gibt es bereits ein mit der Fachauf-
sicht erarbeitetes Konzept. Meinungen
und Wünsche der Nutzer von Luftbil-
dern sind darin eingeflossen. Die neuen
Parameter für Bildflug und Laserscan
wurden auf einer Parameterkonferenz am
18. Dezember 2019 im SMI vorgestellt.
Sie fanden ebenso wie der Luftbildservice
von GeoSN unter den 50 Teilnehmern aus
sächsischen Kommunen und Behörden
viel Zustimmung.
Geotopographie/Folgemaßstab
Beispiel für eine nachbearbeitete Kirche
(Pretzschendorf, Gemeinde Klingenberg)
im neu erzeugten 3D-Stadtmodell
Aktualität Basis-DLM zum
31. Dezember 2019
Daten 4 Jahre alt und jünger
Daten 5 Jahre alt
Landschaftsmodell
Grundmaßstab
Seit dem Frühjahr 2019 erstellt der
GeoSN die topographischen Karten im
Maßstab 1:10.000 und 1:25.000 als
dynamische Druckausgaben. Das löst
den bisherigen Auflagendruck ab
und spart deutlich Ressourcen ein.
Die auf Anfrage gedruckte Karte
ist tagaktuell und ermöglicht eine
freie Gebietswahl im Kartenrahmen.
Dynamische Druckausgabe einer
Topographischen Karte
Geodatenservice
Vertrieb und Beratung zu Produkten so-
wie Serviceleistungen gehören zu den
Aufgaben des Geodatenvertriebes. Als
wichtigste Schnittstelle zu den Nutzern
stellt er wunschgemäß Daten des Lie-
genschaftskatasters, analoge und digi-
tale Kartenwerke, Luftbilder und vieles
mehr bereit. Erster Ansprechpartner für
alle Nutzeranliegen ist der Service Desk
im GeoSN. Das betrifft Anfragen zu den
Produkten des GeoSN, zum Geoportal
und zu Bodenrichtwerten. Der Service
Desk wird von den Kunden sehr gut an-
genommen. Im Jahr 2019 wurden ins-
gesamt 2.288 Tickets aufgenommen und
bearbeitet (siehe Diagramm rechts). Der
Löwenanteil „Auskunft“ entfällt auf of-
fene Geodaten, Bestellung von Daten
und Bedienung des Geoportals.
Ergänzend zum Portal „Offene Geo-
daten“ bearbeitet der Geodatenvertrieb
weiterhin kundenspezifische Datenab-
gaben. Das betrifft Daten, die derzeit
noch nicht heruntergeladen werden
können wie zum Beispiel Oberflächen-
modelle und Laserscanprimärdaten.
Aber auch Differenzdatenabgaben im
Liegenschaftskataster oder umfang-
reiche Datenabgaben für Behörden des
Freistaates, der Landkreise und Ge-
meinden gehören dazu.
Weiterhin kostenpflichtig vertrieben
werden Druckausgaben des Liegen-
schaftskatasters und der Landesver-
messung.
Verteilung der Tickettypen im
Service Desk
4 %
6 %
1 %
2 %
1 %
5 %
1 %
2 %
78 %
Auskunft
Bedarf
Feedback
Fehlermeldung
Info an SD
Koordinierung
Leistungsanfrage
SD-extern
Störungsmeldung

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GeoSN nutzerorientiert |
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| GeoSN nutzerorientiert
Dienstleister fürs Geodatenmanagement
Der GeoSN übernimmt für die Bereiche
E-Government und Geoinformation Auf-
gaben der Staatsverwaltung. Er hat sich
im Freistaat Sachsen als Kompetenzzen-
trum und Dienstleister für Geobasisdaten
und Geodateninfrastruktur etabliert. Dabei
stellt der GeoSN mit der E-Government
Basiskomponente Geodaten (GeoBAK) ein-
Kernelement zur Umsetzung des Master-
plans „Digitale Verwaltung Sachsen“ bereit.
Welche Rolle der GeoSN auch künftig
spielt, zeigt beispielhaft das Projekt „Elek-
tronische Bohranzeige Sachsen“ ELBA.SAX.
Diese Webanwendung hilft, Anträge vor-
zubereiten, das gesuchte Gebiet zu loka-
lisieren und zu visualisieren. 2019 star-
tete die zweite Ausbaustufe. Das Projekt
stand unter Federführung der Sächsischen
Staatskanzlei und des Sächsischen Staats-
ministeriums für Umwelt und Landwirt-
schaft.
Kompetenzzentrum Geodateninfrastruktur
Nutzerverhalten 2019
• 2.377 Nutzer der Startseite
des Geoportals täglich
• 7.583 Verlinkungen auf
www.geoportal.sachsen.de
• 19.812 Suchanfragen nach
Geodaten
Der GeoSN stellt anderen
Verwaltungen IT-Dienstleis-
tungen für deren Geschäfts-
prozesse im E-Government
bereit. Das verdeutlichen
folgende Zahlen:
• 83 Kartenviewer-Profile für
Geodaten in dynamischen
Webkarten
• 53 Geodienste für
Geodaten verschiedener
Behörden im Internet
• Schulungen für etwa
100 Mitarbeiter verschie-
dener Behörden zum Geo-
portal Sachsenatlas
Das Beispiel zeigt, wie der GeoSN eigene
Geobasisdaten für jede Nutzung anbietet.
Zugleich unterstützt er als Dienstleister
den Aufbau vernetzter IT-Verwaltungs-
strukturen. Dabei wird in Selfservice und
Dienstleistung unterschieden. Über einen
Selfservice im Internet können Kunden
unter anderem auf Informationen zugrei-
fen, Routine-Aufgaben selbst ausführen,
Service-Anfragen stellen oder Reservie-
rungen vornehmen, ohne mit einer Kon-
taktperson sprechen zu müssen. Dafür
steuert der Nutzer aktiv die IT-Funktionen
am eigenen PC.
Neben der Visualisierung von Geodaten
spielt die Bereitstellung von Geodaten
über Darstellungs- und Downloaddienste
eine große Rolle in der digitalen sächsi-
schen Verwaltung. Dafür dient die Geo-
BAK selbst als Schnittstelle zu den ex-
ternen Nutzern der Geobasisdaten. Auch
andere Behörden können die Möglichkeit
nutzen, ihre Geodaten zu veröffent-
lichen. Ende 2019 wurden vom GeoSN
insgesamt 86 Geodatendienste über die
GeoBAK bereitgestellt.
Eine Übersicht über die Dienstleistungen
des GeoSN für andere Behörden bietet
die Webseite:
www.geoportal.sachsen.de/cps/
anwendungsbeispiele.html
Geodaten über Geodatendienste be-
reitzustellen, fordert die EU-Richtlinie
2007/2/EG – INSPIRE-Richtlinie. Der
GeoSN unterstützt die geodaten-
haltenden Stellen (ghS) im Freistaat
Sachsen dabei. Dazu dient das Projekt
Sax4INSPIRE.
Mit zwei Projektstellen konnte die Un-
terstützung des GeoSN im Jahr 2019 ver-
stärkt werden. Dadurch wurde es mög-
lich, mit den ghS in 16 Arbeitsgruppen
die INSPIRE-Forderungen weiter umzu-
setzen, denn bis zum 21. Oktober 2020
müssen für alle in der Richtlinie genann-
ten Themen Geodatensätze bereitgestellt
werden. Mit der E-Government-Basis-
komponente Geodaten (GeoBAK) werden
nicht nur die Forderungen der INSPIRE-
Richtlinie zum gemeinsamen Aufbau
einer Geodateninfrastruktur erfüllt. Es
entstehen zugleich Synergieeffekte für
die Behörden den Freistaates Sachsen.
In einem Monitoring- und Reporting-Ver-
fahren überwacht die EU-Kommission
Geodaten und Geodatendienste mit INSPIRE
2019 wurden u. a. folgende
mit der GeoBAK entwickelte
Verwaltungsverfahren um-
gesetzt:
• Kartenviewer-Anwen-
dungen zu Lernorten des
Erinnerns und Gedenkens
sowie zur Landtagswahl
2019
• Präsentation des INSPIRE-
Themas Schutzgebiete im
Freistaat Sachsen als „Kar-
te des Monats“ im Geopor-
tal der GDI Deutschland
• Mobile App des Kartenvie-
wers zu EU-Badegewässern
(gemeinsam mit dem
Sächsischen Staatsminis-
terium für Soziales und
Verbraucherschutz)
• Webkartendarstellung in
der mobilen App „Wald-
brandgefahr Sachsen“ für
den Staatsbetrieb Sach-
senforst
• Aktualisierung der Web-
kartendarstellung im Portal
Frühlingsspaziergänge des
Sächsischen Staatsminis-
teriums für Umwelt und
Landwirtschaft
7.000
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
2013
383
1.207
619
1.836
965
2.771
1.187
3.690
1.430
4.504
1.770
4.81 1
2.541
5.825
Zugriffe auf das Geoportal Sachsenatlas (durchschnittliche Tageswerte)
Seitenaufrufe
Anzahl der Besucher
2014
2015
2016
2017
2018
2019
das Umsetzen der INSPIRE-Richtlinie.
2019 wurde das Verfahren vereinfacht.
Dank einer automatisierten Auswertung
der Metadateninformationssysteme ent-
fallen im GeoSN damit aufwendige ma-
nuelle Eingaben. Entsprechende Vorbe-
reitungen wurden im zweiten Halbjahr
2019 getroffen. Für das INSPIRE-Monito-
ring 2019 meldete der Freistaat Sachsen
insgesamt 929 Geodatensätze. Die Zahl
der Geodatendienste aller geodatenhal-
tenden Stellen stieg von 288 auf 372.
GeoSN
GeoBAK
BAK
Antragsmanagement
Umwelt-
daten
Geobasis-
daten
Nutzer
Internet
Vernetzung im Verfahren
ELBA.SAX
LfULG
Landesamt
für Umwelt/
Geologie
Geologische
Daten
OBA
Oberbergamt

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GeoSN verortend |
19
18
| GeoSN verortend
GeoSN verortend
Liegenschaftskataster und Raumbezug
Das Liegenschaftskataster ist das amt-
liche Verzeichnis der Grundstücke nach
§ 2 Absatz 2 der Grundbuchordnung. Es
wird in digitaler Form mit dem Verfah-
ren Amtliches Liegenschaftskataster-
informationssystem (ALKIS) geführt.
Daten von Katastervermessungen und
Abmarkungen fließen ein.
Aufgabe des GeoSN ist die Kontrolle der
fachgerechten Arbeit der Öffentlich be-
stellten Vermessungsingenieure (ÖbVI)
und der unteren Vermessungsbehörden
(uVB). Zu den Aufgaben zählen weiterhin
die Vermessung, Abmarkung und Doku-
mentation der Außengrenzen des Frei-
staates Sachsen sowie die Grundlagen-
vermessung.
Sachsen in Zahlen:
Stand 31.12.2019
Fläche: 18.445 km²
• Siedlungsfläche 1.898 km²
• Verkehr 811 km²
• Vegetation 15.303 km²
• Gewässer 438 km²
Flurstücke: 2.779.275
Grenzpunkte: 14.665.002
Gebäude: 2.101.759
2019 galt es, 53 vorgelegte kataster-
technische Sachverhalte zu prüfen und
zu entscheiden. Sie betrafen z. B. Grenz-
verhandlungen und Eigentumsregelun-
gen an Gewässern. Entschieden wurden
weiterhin neun Streitfälle bei Kataster-
vermessungen für die Übernahme in das
Liegenschaftskataster.
Katasterentscheidungen
Jahr
Anzahl
der ÖbVI
Anzahl der unteren
Vermessungsbehörden (uVB)
Anzahl der Anträge auf Katastervermessung und
Abmarkung mit Fortführungsnachweis
2019
96
6
13
11.368
Aufsicht über die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure und unteren Vermessungsbehörden
Zuständig für die Katastervermessung und Abmar-
kung im Freistaat Sachsen sind die ÖbVI. Zu deren
Arbeit führt der GeoSN regelmäßig oder anlass-
bezogen Amtsprüfungen durch.
ALKIS-Ausgabe als Liegenschaftskarte
Die Amtsausübung jedes ÖbVI am Amtssitz wird
derzeit alle fünf Jahre geprüft. Sie erstreckt sich
auf:
• Geschäftsstelle, Führung und Aufbewahrung der
Unterlagen, Beaufsichtigung der Fachkräfte
• sachgerechte Erhebung der Kostenbescheide
• sach- und fristgerechte Durchführung
der Anträge auf Katastervermessung und
Abmarkung
Jahr
Regelmäßige Amtsprüfung
Anlassbezogene Amtsprüfung
Mängelfeststellungen (ohne Kostenbescheide)
2019
15
6
15
Zudem werden für jede geprüfte Katastervermes-
sung und Abmarkung auch die von den uVB er-
hobenen Kosten einer Nachprüfung unterzogen,
sowohl für das Übermitteln der vermessungstech-
nischen Unterlagen als auch für die Übernahme
der Ergebnisse in das Liegenschaftskataster.
Jahr
Anzahl der geprüften Kataster-
vermessungen und Abmarkungen
Kostenbescheid des
ÖbVI fehlerhaft
Kostenbescheid der uVB fehlerhaft
2019
149
37
19
Der GeoSN nimmt Revisionsvermessungen bei be-
reits abgeschlossenen Katastervermessungen und
Abmarkungen vor. Sie betreffen die Arbeit jedes
ÖbVI und finden derzeit alle drei Jahre statt. So-
wohl der ÖbVI als auch die Eigentümer der betrof-
fenen Flurstücke werden darüber informiert. Re-
visionsvermessungen finden im Gelände bei ÖbVI
statt, in deren Arbeit Mängel festgestellt worden
waren. Revisionsvermessungen ausschließlich als
Neuberechnung betreffen ÖbVI, bei denen es keine
oder nur geringe Mängel gab.
Im Ergebnis der Sächsischen Steuer-
katastervermessung wurde bis 1845
für jede Gemarkung ein Flurbuch
aufgestellt. Für alle Flurstücke wurden
Flächeninhalt, Nutzung und Steuerein-
heiten erfasst.
Jahr
Anzahl der ÖbVI, bei denen Revisions-
vermessungen durchgeführt wurden
Revisionsvermessungen durch örtliche
Nachmessung und Neuberechnung
Revisionsvermessungen durch
ausschließliche Neuberechnung
2019
36
31
5

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20
| GeoSN verortend
GeoSN verortend |
21
Folgendes Beispiel veranschaulicht die Arbeit der Revi-
sionsvermessung. Es ging um vorgefundene und wie-
derherzustellende Grenzpunkte auf Grundlage eines
historischen Risses. Messungen und Berechnungen
werden durch die Revision unabhängig nachvollzogen.
oben links: Ausschnitt Vermessungsdokumentation des ÖbVI; oben rechts: Historischer Riss mit den zu verwendenden Maßen; unten
links: Grenzstein im Gelände aufgesucht, Koordinaten bestimmt und verwendet; unten rechts: Tief im Boden werden an der Stelle, wo
ein Grenzstein stand, oft unverwesliche Merkmale („Geheimzeichen“) gefunden, wie hier z. B. Scherben
Ergebnis der Revisionsvermessungen
Jahr
Katastervermessungen mit groben
Mängeln (Grenzpunkte lagefalsch
bestimmt)
Katastervermessungen mit geringen
Mängeln (Fehler bei Dokumentation und
Verwaltungshandeln)
Katastervermessungen
ohne Mängel
2019
12
18
6
Geometrische Qualität
des Liegenschaftskatasters
Die Vermessungsverwaltung erfasst in digitaler
Form die Bestandsdaten des Liegenschaftskatasters
als amtliche Geobasisdaten und stellt sie über Geo-
datendienste für jedermann bereit. Mit den digi-
talisierten Daten im Liegenschaftskataster können
Planungs-, Steuerungs- und Umsetzungsprozesse
effizienter gestaltet und Fehlentscheidungen ver-
mieden werden. Für schätzungsweise 12 % der
Fläche des Freistaates Sachsens (circa 2.200 km²)
genügt das Liegenschaftskataster momentan den
geometrischen Anforderungen nicht. Das betrifft
besonders den ländlichen Raum. 2019 wurden im
Rahmen des Projekts „Verbesserung LiKa“ die ersten
drei Gebiete in der Stadt Leipzig, im Landkreis Nord-
sachsen und im Landkreis Leipzig bearbeitet. Dies
entspricht einer Gesamtfläche von circa 42 km².
Die Bodenschätzung für Sachsen zum Stichtag
31. Dezember 2019:
Landwirtschaftsfläche: 9.981,64 km²
digital erfasste Bodenschätzung: 8.838,17 km²
Erfassungsstand: 88,5 %
Flächen ohne Bodenschätzung
Bodenschätzung erfasst
Bodenschätzung noch nicht erfasst
Bodenschätzung
Bodenschätzungsergebnisse sowie Lage und Be-
zeichnung der Bodenprofile müssen entsprechend
gesetzlichen Vorgaben in das Liegenschaftskataster
übernommen werden. Hierfür werden im GeoSN die
Karten der Bodenschätzung und Nachschätzungs-
karten gescannt und in den uVB punktgenau di-
gitalisiert. Auf dieser Grundlage lässt sich die Er-
tragsmesszahl automatisiert berechnen. Der GeoSN
koordiniert die Übernahme der Bodenschätzungser-
gebnisse und sorgt für die einheitliche und rechts-
konforme Übernahme der Daten in das ALKIS.
Für Auszüge aus dem Liegenschaftskataster mit
Bodenschätzung stellt der GeoSN den uVB und den
ÖbVI eine laufend aktualisierte Übersicht mit den
freigegebenen Gemeinden bereit.

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22
| GeoSN verortend
GeoSN verortend |
23
Der vom GeoSN bereitgestellte SAPOS-
Dienst ermöglicht dem Nutzer anhand
von Navigationssatellitenbeobachtungen,
seine Position in Lage und Höhe präzise
und effizient zu bestimmen. Das Diens-
tekonzept umfasst drei Servicebereiche
mit unterschiedlicher Echtzeitfähigkeit
und Genauigkeit.
„4G“ (MultiGNSS-Verarbeitung) im SAPOS-Dienst
Servicebereich
Kürzel
Erreichbare
Lage-Genauigkeit
E
chtzeit
P
ositionierungs-
S
ervice
EPS
0,3 – 0,8 m
H
ochpräziser
E
chtzeit
P
ositionierungs-
S
ervice
HEPS
1 – 2 cm
G
eodätischer
P
ostprocessing
P
ositionierungs-
S
ervice
GPPS
bis < 1 cm
Seit Januar 2019 sind im HEPS-Dienst
neben GPS und GLONASS auch Korrek-
turdaten für das europäische Satelli-
tennavigationssystem Galileo und das
chinesische BeiDou verfügbar. Diese
neue Ausbaustufe wird allgemein als
MultiGNSS oder in diesem Fall „4G“ (NSS)
bezeichnet. Die Anzahl von nunmehr
über 100 Satelliten erleichtert die Ko-
ordinatenlösung in schwierigeren Ab-
schattungssituationen und erweitert die
Nutzbarkeit von SAPOS in der Fläche.
Aufbau bodengebundener Pfeilerstationen
Im Jahr 2019 begann der längerfristige
Umbau der SAPOS-Infrastruktur. Bislang
wurden die Antennenstandorte der Re-
ferenzstationen ausschließlich auf Dä-
chern betrieben. Es zeigte sich aber, dass
sich bodengebundene Pfeilerstationen
als Antennenstandort besser eignen. In
Sachsen begann im Sommer 2019 der
Bau an zwei Standorten in Zinnwald und
Bad Brambach. Drei weitere Standorte
werden geplant. Mit der künftig besseren
Verteilung der Antennenstandorte sinkt
zugleich die Zahl der Dachstationen.
Pfeilerstation Zinnwald im Bau
Pfeilerstation Bad Brambach im Bau
Staatsgrenze zur Tschechischen Republik
Staatsgrenze zur Republik Polen
Auf Grundlage gesetzlicher Regelungen zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen ist
der GeoSN für die Vermarkung und Instandhaltung der
Grenze zwischen beiden Staaten im Abschnitt des Frei-
staates Sachsen zuständig. Vom 24. bis 28. Juni 2019
fand das 11. Treffen der Gemeinsamen Technischen
Gruppe der Ständigen Deutsch-Polnischen Grenzkom-
mission in Dresden statt. Zu den Themen zählten die
bevorstehenden örtlichen Arbeiten zur Vermarkung der
Bundesgrenze, die Überprüfung des Grenzverlaufes und
Vereinbarungen im Vorfeld des neuen Grenzurkunden-
werks. Zwei Schwerpunkte prägten 2019 die Arbeiten
des GeoSN: die Bestimmung der Ufer- und Mittellinie
der Neiße als Grundlage für das neue Grenzurkunden-
werk und der Austausch der 290 Grenzmarkierungssäu-
len auf deutscher Seite der Neiße. Mit den Arbeiten für
den Austausch der Grenzmarkierungssäulen von Nr. 18
bis Nr. 307 wurde begonnen. 2019 erfolgte der Aus-
tausch von circa 140 Grenzmarkierungssäulen.
Grenzen zu den benachbarten Bundesländern
Die Grenzen zu den benachbarten Bundesländern be-
tragen fast 800 km und umfassen 30.000 Landes-
grenzpunkte. 76 % aller Grenzpunkte wurden bislang
vermessen, erfasst und mit den Bundesländern Bayern,
Brandenburg und Sachsen-Anhalt abgestimmt. 2019
konnten 48 km der Landesgrenzen bestimmt werden.
23. Tagung der deutsch-tschechischen Grenzkommission in Chemnitz
11. Treffen der Gemeinsamen Technischen Gruppe der
Ständigen Deutsch-Polnischen Grenzkommission in Dresden
Vom 24. bis 27. Juni 2019 traf sich die deutsch-tschechi-
sche Grenzkommission zu ihrer 23. Tagung in Chemnitz.
Die tschechische Delegation wurde geleitet von Jan Zve-
rina, Innenministerium der Tschechischen Republik, die
deutsche Delegation von Stefano Weinberger, Auswärti-
ges Amt. Die Grenzkommission beauftragte die zuständi-
gen Koordinatoren beider Länder, einen Vorschlag zu un-
terbreiten, der den Vertrag zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und der Tschechischen Republik vom 3. No-
vember 1994 über die gemeinsame Staatsgrenze aktua-
lisieren soll. Dabei geht es um Mindestanforderungen an
die Grenzdokumentation. Ein erstes Treffen der drei Ko-
ordinatoren erfolgte am 25. September 2019. Zum Erhalt
der Erkennbarkeit der Grenzsteine an der deutsch-tsche-
chischen Grenze wurden im Grenzabschnitt VIII (Schö-
na bis Hellendorf) die Arbeiten abgeschlossen. Für die
Grenzabschnitte XV (Marienberg bis Bärenstein) und XVI
(Bärenstein bis Oberwiesenthal) laufen die Vorarbeiten.
ˇ
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24
| GeoSN aktiv
GeoSN aktiv |
25
GeoSN aktiv
Öffentlichkeitsarbeit
Internet in neuem Design
Als wichtigstes Medium für die Öffent-
lichkeitsarbeit nutzt der GeoSN das Inter-
net. Deshalb wurden die umfangreiche
GeoSN-Produktseite
www.landesvermes-
sung.sachsen.de und die GeoSN-Verwal-
tungsseite
www.geosn.sachsen.de
2019
umfassend inhaltlich überarbeitet.
Sie präsentieren sich nun auch in neuem
Design im Redaktionssystem der Staats-
regierung – übersichtlich gegliedert mit
großen Kacheln und Bildern. Auf der
Startseite findet der Nutzer die offenen,
kostenfreien Geodaten und das Geoportal
Sachsenatlas.
Veranstaltungen übers ganze Jahr
Der GeoSN präsentierte sich wieder auf
verschiedenen Messen und Kongressen
und organisierte Besuche von Studieren-
den und Schulklassen sowie Workshops
und Veranstaltungen.
Ein besonderes Ereignis war der Hacka-
thon „Open Data Camp 2019“ der Stadt
Dresden, an dem der GeoSN sich be-
teiligte. Anliegen war, die Nutzung von
offenen Geodaten zu fördern. Zu Beginn
stellten Experten des GeoSN und aller
beteiligten Institutionen ihre offenen
Daten vor. Beratend standen den Teil-
nehmerinnen und Teilnehmern Vertreter
des GeoSN, des GDI Sachsen e. V., der
Stadt Dresden, des Landesamtes für Um-
welt, Landwirtschaft und Geologie, der
TU Dresden, der LISt GmbH sowie von
DVB und VVO zur Seite.
Bei der Abschlussveranstaltung am Fol-
getag wurden innovative und prakti-
sche Lösungen zu den Themen Glück,
Gesundheit, Mobilität, Wald, Gewässer
und Tourismus präsentiert. Mit den offe-
nen GeoSN-Daten hatten die Teilnehmer
u. a. eine Anwendung für den Forst er-
stellt sowie einen „Bauplatzfinder“, der
persönliche Präferenzen berücksichtigt.
Die Jury, der Geschäftsführerin Annette
Rothenberger-Temme angehörte, vergab
jeweils drei Preise in vier Kategorien.
Einen Sonderpreis des GeoSN erhielt das
Team 3D-Druck für ein Modell der Säch-
sischen Schweiz.
Teilnehmer des Open Data Camps
Sonderpreis: Frau Rothenberger-Temme
und das Team 3D-Druck
Weitere Veranstaltungen und Termine (Auswahl)
Januar
GeoSN beim 16. Sächsischen GIS-Forum
in Dresden
• Vorlesungen zum Thema „Aktuelle
Entwicklung im geodätischen Raum-
bezug“ an der TU Dresden
(Dozenten Grit Moosdorf und
Martin Köhr)
GIS-Forum
Februar
GeoSN-Forum
„Geoportal
Sachsen-
atlas – Schnittstelle zu E-Government
und INSPIRE“
Expertentreffen
der
deutsch-
tschechischen Grenzkommission
Beginn
der
Tätigkeit
von
Frau Rothenberger-Temme
Übertragung der kommissarischen Geschäftsführung durch
SMI-Staatssekretär Prof. Dr. Günther Schneider
Exkursion der TU-Studenten im GeoSN
Juni
GeoSN als Aussteller beim Forum
Sachsen Digital“
Vortrag
beim
Geodätischen
K
olloquium
der TU Dresden zum Geoportal Sachsenatlas
Forum „Sachsen Digital“ 2019
März/Mai
Leipziger
Buchmesse
Vorlesungen
zum
„Amtlichen
Geobasisinformationssystem“ an der
TU Dresden (Dozent Dr. Gunnar Katerbaum,
GeoSN)
Vortrag
beim
GIS-Anwendertreffen
der
ARCHIKART Software AG
Exkursion
von
Bachelorstudenten
der
TU Dresden

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26
| GeoSN aktiv
GeoSN aktiv |
27
Feierliche Vereidigung
Öffentlich
bestellter Vermessungsingenieure
ÖbVI Christian Schuster mit seinem Vater Lothar Schuster
Frau Rothenberger-Temme gratuliert ÖbVI Steffen Hilbrig
Dienstsiegel
2019 wurden zwei neue ÖbVI feierlich
von der Geschäftsführerin des GeoSN er-
nannt: Steffen Hilbrig aus Meißen und
Christian Schuster aus Torgau.
Über 90 ÖbVI sind im Freistaat Sachsen
als Beliehene für die Katastervermessung
und Abmarkung zuständig. Ihre jeweili-
gen Amtsbezirke entsprechen dem Amts-
bezirk einer unteren Vermessungsbehör-
de. Innerhalb seines Amtsbezirkes ist der
ÖbVI zu Katastervermessungen und Ab-
markungen verpflichtet, die er auch im
gesamten Freistaat Sachsen durchführen
kann.
Fortsetzung: Weitere Veranstaltungen und Termine (Auswahl)
August
Eröffnung
der
Luftbild-
Ausstellung im
Sächsischen Landtag
GeoSN-Forum
„Offene Geodaten
des GeoSN
ab September 2019“
Poster zur Luftbildausstellung
September
Präsentation
der
Luftbild-Ausstellung
im GeoSN
Ausrichtung
des
Seminars
„Geoinformationsrecht“
Eröffnung der Luftbildausstellung, Frau Rothenberger-Temme
mit Vertretern der Bundeswehr
Oktober
• Gemeinsame Beratung der Vermessungs-
behörden und der Öffentlich bestellten
Vermessungsingenieure
• SAPOS-Vortrag auf dem DVW-Workshop
in Leipzig
Beratung der Vermessungsbehörden
November
Seminar
„Internetbasierte
Nutzung
von
Geoinformationen“
Regionalfinale
der
Sächsischen
Geogra
-
phie-Olympiade für Oberschulen im GeoSN
Expertentreffen
der
deutsch-tschechischen
Grenzkommission
Preise für die Teilnehmer der Geographie-Olympiade

28
| GeoSN intern
GeoSN intern |
29
Der GeoSN beschäftigte Ende 2019 243 aktive Be-
dienstete. Hinzu kommen sechs Auszubildende und
vier Vermessungsreferendare. Das Durchschnitts-
alter lag mit 51,4 Jahren erstmals knapp unter Vor-
jahresniveau. Dies resultiert aus Nachbesetzung der
durch Renteneintritte frei gewordenen Stellen. Fast
43 Prozent der Bediensteten waren zwischen 50 und
60 Jahre alt. Sollte der GeoSN auch weiterhin durch
Renten- und Pensionärseintritt freiwerdende Stel-
len nachbesetzen können, wird der fortschreitenden
Überalterung der Belegschaft weiter entgegenge-
wirkt.
GeoSN intern
Personal
Laufbahnausbildung
Im Jahr 2019 absolvierten vier Vermessungsrefe-
rendare und zwei externe Vermessungsoberinspek-
tor-Anwärter aus dem Einstellungsjahr 2018 ihren
Vorbereitungsdienst für die Laufbahngruppe 2 der
technischen Verwaltungsdienste beim GeoSN.
Personalsituation zum
Stichtag 31. Dezember 2019
Systemverwaltung
IT-Betrieb fortlaufend modernisiert
Eine interne Cloud-Lösung zum Datenaustausch mit
externen Partnern modernisiert den IT-Betrieb des
GeoSN weiter. Sie kann unmittelbar in die Fachver-
fahren integriert werden. Die Cloud-Lösung dient als
Basis der Open Data-Bereitstellungsplattform, dem
Datenaustausch mit dem Grundbuchamt und dem
Datentransfer mit den uVB.
Im Rahmen von Ersatzbeschaffungen für die IT-
Infrastruktur wurden weitere wichtige Teile der
IT-Technik ausgetauscht bzw. implementiert:
• Abschluss des Hardwaretausches zum Betreiben
der über 200 virtuellen Server des GeoSN mit
erhöhter Kapazität bei Hauptspeicher und Pro-
zessoren
• neue PCs und Umstellung auf Betriebssystem
Windows 10
• Inbetriebnahme von 65 speziell konfigurierten
PCs für die Fachanwendung ATKIS
• weitere Überführung der PC-Arbeitsplätze auf
die Softwareverteilung mittels baramundi
• Rollout einer neuen Druck- und Kopiertechnik
• Ersetzen analoger Faxgeräte durch digitale
Medien
Zentrale Vergabestelle
Unverzichtbarer Dienstleister innerhalb
des GeoSN ist die zentrale Vergabestelle.
Sie setzt Beschaffungen nach geltendem
Vergaberecht um. Das Volumen der vom
GeoSN im Jahr 2019 vergebenen Aufträ-
ge betrug insgesamt 2.375 TEUR (brutto).
Sie splitten sich folgendermaßen auf:
Beschaffungen nach geltendem
Vergaberecht umgesetzt
Auftragsvolumen der
Beschaffungen des GeoSN
im Jahr 2019
TEUR (brutto)
Öffentliche Ausschreibung
Freihändige Vergabe
Direktkauf
Abrufe aus bestehenden
Verträgen
1 %
12 %
42 %
45 %
Berufsausbildung
Von den sechs Auszubildenden befinden sich fünf in
der Ausbildung zum Geomatiker und eine erstmals
in der Lehre zur Verwaltungsfachangestellten.
Praktika
Fünf Oberschüler erhielten im Rahmen ihres Prak-
tikums einen Einblick in die Arbeit des GeoSN. Drei
Bachelorstudenten nutzten das Angebot, ihr Pflicht-
praktikum in unserem Hause durchzuführen.
40
30
20
10
0
10
20
30
21–25
26–30
31–35
36–40
41–45
46–50
51–55
56–60
61–65
Altersstruktur im GeoSN zum Stichtag 31.12.2019
Frauen
Männer

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30
| GeoSN intern
GeoSN intern |
31
Mit veränderten Rahmenbedingungen
neu strukturiert
2019 hat die sächsische Staatsregierung den Stellen-
abbau ausgesetzt. Davon profitiert auch die Arbeit des
GeoSN. Zuvor sollten die Stellen von 54 im Zeitraum
von 2013-2020 aus Altersgründen ausscheidenden
Bediensteten nicht nachbesetzt werden. Dank der ge-
änderten Rahmenbedingungen konnten in diesem Jahr
14 frei gewordene Stellen nachbesetzt werden. Auch die
zum 1. April 2019 festgelegte Organisations-
struktur mit nur noch drei statt vier Abteilungen
war damit obsolet.
Organigramm gemäß Stellenabbaukonzept
Deshalb konnte nun zum 1. Oktober 2019
endgültig eine Organisationsstruktur mit
vier Abteilungen beibehalten werden.
Um besser für die wachsenden Aufgaben
des GeoSN gerüstet zu sein, wurden Auf-
gaben der Fachabteilungen angepasst
und teilweise neu geordnet.
Geschäftsführer
Abteilung 2
Geobasisdaten
Abteilung 3
Geodateninfrastruktur
Referat 22
Landschaftsmodell/
Kartographie Grundmaßstab
Referat 21
Luftbildservice/
Kartographie Folgemaßstab
Referat 31
Geodateninfrastruktur
Referat 13
Systemverwaltung
Referat 23
Katasterangelegenheiten
Referat 33
Geodatenservice/Gst. OGA
Referat 24
Raumbezug/Grenzen
Referat 11
Rechnungswesen/
Organisation
Referat 32
Technologie, Landesvermessung
und Liegenschaftskataster
Referat 12
Personal/Recht
Abteilung 1
Zentrale Aufgaben
Die Geschäftsstelle des
Oberen Gutachterausschusses
Eine wesentliche Voraussetzung für das Funktio-
nieren eines Marktes ist seine Transparenz, d. h. die
uneingeschränkte Verfügbarkeit von marktrelevan-
ten Informationen für alle potenziellen Marktteil-
nehmer. Der Obere Gutachterausschuss für Grund-
stückswerte im Freistaat Sachsen widmet sich
dieser Aufgabe. Sie ist als gesetzlicher Auftrag im
BauGB verankert.
Mit einer eigens im GeoSN angesiedelten Geschäfts-
stelle des OGA wird dieser Auftrag unterstützt. So
beteiligte sich die Geschäftsstelle daran, den Grund-
stücksmarktbericht 2019 zu erarbeiten. Mit zahl-
reichen Grafiken und Tabellen auf rund 80 Seiten
informiert der Bericht über das aktuelle Geschehen
auf dem Immobilienmarkt sowie über dessen Ent-
wicklung in den vergangenen Jahren.
Neu gebildeter Oberer Gutachterausschuss (OGA)
inklusive Geschäftsstelle des OGA, Geschäftsführer
des GeoSN und Vertreter des SMI

32
| GeoSN intern
GeoSN intern |
33
Ertrags- und Finanzlage
Der GeoSN erzielte im Geschäftsjahr 2019 Leistungserlöse in
Höhe von 948 TEUR. Im Vergleich zu den vorangegangenen
zwei Geschäftsjahren ist somit ein Rückgang der Leistungs-
erlöse zu verzeichnen (2018 1.289 TEUR, 2017 1.155 TEUR),
der insbesondere auf die unentgeltliche Abgabe der digitalen
Daten seit 1. September 2019 zurückzuführen ist.
Die Leistungserlöse trugen mit 4,1 % nur unwesentlich zur
Deckung der Gesamtaufwendungen in Höhe von 23.188
TEUR (2018: 23.360 TEUR) bei. Aus diesem Grund war der
GeoSN im Geschäftsjahr 2019 vollumfänglich auf Zuschüsse
des Freistaates Sachsen angewiesen. Die dem GeoSN für das
Haushaltsjahr 2019 zugewiesenen Zuschüsse in Höhe von
22.048 TEUR wurden in voller Höhe abgerufen.
Die Gesamtaufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr
um 415 TEUR verringert. Diese Entwicklung ist insbesonde-
re darauf zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr keine Kos-
ten für Grenzmarkierungssäulen angefallen sind. Weiterhin
konnten in 2019 nicht alle freien Stellen nachbesetzt werden,
sodass auch im Bereich der Personalkosten ein Rückgang zu
verzeichnen ist.
Die Finanzlage des GeoSN ist vor allem aufgrund der Zu-
schüsse des Freistaates Sachsen solide. Die Liquidität war im
Berichtsjahr jederzeit gesichert. Verbindlichkeiten wurden in-
nerhalb der Zahlungsfristen beglichen. Die Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen wurden größtenteils zeitnah ver-
einnahmt.
Chancen- und Risikobericht
Die Nachfrage nach den angebotenen Produkten und Leis-
tungen wird sich auch künftig erhöhen. Verstärkt wird dieser
Trend durch Angebote der GeoBAK 2.0 sowie der Open Data-
Strategie im Freistaat Sachsen.
Der GeoSN ist nach SächsVermKatG und SächsGDIG zuständig
für die Abgabe der bei ihm erfassten und ermittelten Geo-
basisdaten. Der weitaus überwiegende Teil der Geobasisdaten
ist dabei jedoch unentgeltlich abzugeben, wobei die gesetz-
lich festgelegte Gebührenfreiheit ab dem 1. September 2019
nochmals erweitert wurde. Somit ist der GeoSN auf eine Be-
zuschussung von mindestens 96 % angewiesen.
Seitens des GeoSN ist einschätzbar, dass aufgrund der der-
zeitigen gesetzlichen sowie politischen Rahmenbedingungen
keine Indizien vorliegen, die existenzgefährdende Einflüsse
auf die Vermögens- sowie Ertragslage des GeoSN beinhalten.
Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass weite-
re finanzielle Kürzungen der Bezuschussung im Rahmen des
Staatshaushaltes oder in Form von Haushaltssperren eintre-
ten. Dies würde zu Unwägbarkeiten bei der Aufgabenwahr-
nehmung führen.
Der GeoSN unterliegt keinen Währungs- und Zahlungsstrom-
risiken. Ein allgemein marktübliches Preisänderungsrisiko be-
steht bei Beschaffungsvorgängen.
Prognosebericht
Die Leistungserlöse des GeoSN werden in den kommenden
Geschäftsjahren nochmals deutlich zurückgehen. Grund hier-
für sind Änderungen im SächsVermKatG, wonach bisher ent-
geltpflichtige Leistungen bereits seit der zweiten Jahreshälfte
2019 unentgeltlich abgegeben werden müssen („Open Data“).
Da ausgabenseitig der hohe Anteil an Personalaufwendungen,
der Bedarf für Pflege und Wartung von Software und Hard-
ware sowie der Aufwand für den laufenden Geschäftsbedarf
bestehen bleibt, ist dieser Rückgang nur durch die Erhöhung
der laufenden sowie investiven Zuschüsse zu kompensieren.
Für 2020 rechnet der GeoSN bei Transfererträgen in Höhe von
21.882 TEUR und Personalaufwendungen von 16.434 TEUR
mit einem Jahresergebnis von 0 TEUR.
Auszug aus dem Lagebericht
und Jahresabschluss 2019
Organigramm des GeoSN
Abteilung 2
Geobasisdaten/Service
Dr. Gunnar Katerbaum
Geschäftsführer
Annette Rothenberger-Temme
Vorzimmer: Frau Böhm
Abteilung 1
Zentrale Aufgaben
Stefan Kohler
Referat 11
Rechnungswesen/
Organisation
Harald Wendt
BflS
Andreas Haake
Referat 31
Katasterangelegenheiten
Jens Riedel
Referat 41
Grundsatzangelegenheiten
Dr. Gunnar Katerbaum (komm.)
Referat 32
Geodätischer Raumbezug
Janus Czodrowski
Referat 13
Systemverwaltung
Peter Schmädicke
Referat 23
Geodatenservice
Reinhard Walter Mundt
Referat 33
Landesgrenzen
Jens Riedel (komm.)
Referat 43
Technologie
Ria Liebscher
Referat 22
Landschaftsmodell/
Grundmaßstab
Kerstin Langhans
Referat 42
Kompetenzzentrum
Geodateninfrastruktur
Jörg Taggeselle
Referat 21
Geotopographie/Folgemaßstab
Andreas Klenner
Referat 12
Personal/Recht
Heike Gläßer-Stiegler
Geschäftsstelle Oberer
Guterachterausschuss
Reinhard Walter Mundt
Öffentlichkeitsarbeit
Barbara Wolters
Abteilung 3
Liegenschaftskataster
und Raumbezug
Jens Näser
Abteilung 4
Geodatenmanagement
Dr. Gunnar Katerbaum (komm.)
(Stand 31. Dezember 2019)

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| GeoSN intern
GeoSN intern |
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| GeoSN zukunftsorientiert
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| GeoSN intern
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Herausgeber:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Redaktion:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Titelbild:
©LMBV, Peter Radke. Das Foto zeigt den Geierswalder See – eine der vielen
Regionen im Freistaat Sachsen, in denen der GeoSN tätig war.
Fotos:
GeoSN, außer Grußwort Seite 5: Foto-Atelier-Klemm
Druck:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Redaktionsschluss:
Oktober 2020
Bezug:
Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei: Staatsbetrieb
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