Medienbildung in Sachsen
(MESA)
Landesstrategie zur Förderung der Medien­
bildung im außerschulischen Bereich

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Inhalt
03 Grußwort
05 1 Präambel
07
2 Arbeitsprozess – Erarbeitung und Umsetzung
08 3 Rahmenbedingungen
11
4 Außerschulische Medienbildung
15
5 Entwicklungstrends der Medienbildung
17
6
Koordinierungsstelle
Medienbildung
19 7 Strategische Ziele und Maßnahmen in den Bildungsbereichen
19
7.1 Frühkindliche Bildung – frühe Medienbildung
21
7.2 Kinder­ und Jugendbildung – Aufwachsen in mediatisierten Lebens welten
24
7.3 Familienbildung – voneinander und miteinander lernen
26
7.4 Erwachsenenbildung – Leben und Lernen mit Medien
28
7.5 Seniorenbildung – Teilhaben und Aktivieren
31
8 Fazit und Ausblick
32 9 Quellennachweise
35 10 Anhang – Beispiele guter Praxis

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Grußwort
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 03
Sehr geehrte Damen und Herren,
dass sich unsere Lebenswelt im Wandel befindet, erleben wir tagtäglich, wenn uns neue
Geräte, Anwendungen oder Dienste im Alltag begegnen. Dabei verändern Digitalisie­
rung und Globalisierung auch unsere Bildung. Es gilt, neue Wege des Lehrens und
Lernens im positiven wie im negativen Sinne zu identifizieren, zu reflektieren und
schließlich mitzugestalten. Dafür müssen wir uns die Frage stellen, wie wir zukünftig
lehren und lernen wollen.
Die Landesstrategie fokussiert mit der außerschulischen Medienbildung auf eine neue
Aufgabe des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus. Sie baut auf unserer Konzep­
tion »Medienbildung und Digitalisierung in der Schule« auf. Ihr Ziel ist es, die Bürge­
rinnen und Bürger in ihrem selbstbestimmten Umgang mit Medien in einer digitalen
Welt zu stärken. Jeder soll je nach Zweck analoge wie digitale Medien souverän aus­
wählen und anwenden können.
Medienbildung ist so grundlegend, weil sie unmittelbaren Einfluss darauf hat, wie wir
zusammenleben und handeln, kommunizieren und uns weiterbilden. Zahlreiche Ver­
änderungsprozesse werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch eine
zunehmende Technisierung auf uns zukommen. Dabei ist Medienbildung ein wichtiges
Fundament, um Teilhabe für alle Menschen zu garantieren. Sie ist eng mit der politi­
schen und kulturellen Bildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Ver­
braucherbildung verknüpft. Erst eine umfassend ausgebildete Medienkompetenz be­
fähigt jeden einzelnen Menschen, die neuen Werkzeuge selbstsicher zu nutzen und
neue Chancen wahrzunehmen. Mit der Landesstrategie fördern wir die grundlegende
Medienbildung in allen Bereichen des lebensbegleitenden Lernens; zielgruppenspezi­
fische Ziele und Maßnahmen verdeutlichen diesen Anspruch.
Ich danke allen, die sich mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen engagiert in den Ent­
wicklungsprozess der Landesstrategie eingebracht haben. Vielfältige Perspektiven auf
Bildung konnten so einfließen und passgenaue Ideen und Empfehlungen entwickelt
werden.
Ihnen, den Leserinnen und Lesern, wünsche ich eine aufschlussreiche Lektüre.
Christian Piwarz
Sächsischer Staatsminister für Kultus

1 Präambel
Die Landesstrategie »Medienbildung in Sachsen« (MESA) der Sächsischen Staatsregie­
rung begegnet der
Digitalisierung
aller Lebensbereiche und der damit verbundenen
zunehmenden Rele vanz von Medien bildung für die Bevölkerung. Sie verdeutlicht, wel­
che Ziele und Maßnahmen in Sachsen verfolgt werden, um zu einer grundlegenden
Medienbildung der sächsi schen Bürgerinnen und Bürger beizutragen und diese unab­
hängig von ihrem soziokulturellen Hintergrund zu aktiven Mitgestaltern des Transfor­
mationsprozesses zu befähigen. Sie richtet sich maßgeblich an staatliche Stellen und
Entscheidungsträger, Trägereinrichtungen, pädagogische Fachkräfte, Kommunen, Ver­
eine sowie Medienpädagogen und gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der
Medienbildung im Freistaat. Zugleich bildet die Strategie eine Grundlage für die Steu­
erung und Koordinierung der Aktivitäten.
Insofern ist es das Ziel des vor liegenden
Papiers, die Relevanz der Medienbildung in den fünf Bildungsbereichen der
frühkind-
lichen Bildung, Kinder- und Jugend-, Familien-, Erwachsenen- und Senioren-
bildung
darzustellen und den Aufbau der Medienkompetenz zu fördern.
Auf dieser
Grundlage werden strategische Ziele benannt und Maßnahmen sichtbar gemacht, die
die nachhaltige Weiterentwicklung der Bildungsinhalte und ­angebote sowie die Ver­
ankerung von Medienbildung in den genannten Zielgruppen unterstützen.
Die Landesstrategie fokussiert den
außerschulischen Bereich
, ohne jedoch die schulische
Seite auszublenden. Die MESA soll dazu beitragen, die Schule und weitere Bildungs­
institutionen in ihrem Bildungs­ und Erziehungsauftrag zu unterstützen. Die strate­
gische Weiterentwicklung der außerschulischen Medienbildung nimmt Bezug auf
die schulische Medienbildung. Schulische Handlungsfelder wurden 2017 in der
Konzeption des Sächsi schen Staatsministeriums für Kultus (SMK) »Medienbildung
und Digitalisierung in der Schule« be schrieben. Strategische Empfehlungen für die
Schule werden daher im vor liegenden Papier nicht gegeben. Ebenfalls ist der Be­
reich der Hochschulen nicht Bestandteil des vorliegenden Konzepts. Die Hochschul­
bildung wird im Zusammenhang mit der Digitali sierung im Strategiepapier des
Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst explizit betrachtet.
1
Darüber hinaus sind weitere Initiativen der Erwachsenen­ und Seniorenbildung (z. B.
die Seniorenakademien und ­kollegs, die an sächsischen Hochschulen mitwirken) in ihrer
gesonderten Rolle für die Medienbildung zu berücksichtigen.
Es ist wichtig und notwendig, dass schulische und außerschulische Medienbildung
zusam menwirken, sich formale und informelle Lernprozesse aufeinander beziehen und
ergänzen. Medienkompetenz kann so in unterschiedlichen Kontexten angewandt wer­
den. Sie kann aus individuellen Interessen und Bedürfnissen erwachsen und damit
handlungs­ und problemorientiert erworben werden. Im Zuge des
lebensbegleitenden
Lernens
zeigt die vor liegende Strategie Handlungsbedarfe in den fünf Bildungsberei­
chen auf und verdeutlicht die Bedeutung von Medienbildung für die aktive, selbstbe­
stimmte und reflektierte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dabei steht die beruf­
liche Bildung im Sinne einer beruflichen Qua lifizierung von Fachkräften
2
nicht im
Vordergrund der MESA, sondern vielmehr die allge meine Weiterbildung im Rahmen der
Erwachsenenbildung. Eine Ausnahme ist die Be trachtung der beruflichen Weiterbildung
der pädagogischen Fachkräfte. Diese stehen aufgrund der Veränderung der Lebenswel­
1 Siehe SMWK (2018): Strategie zur Digitalisierung in der Hochschulbildung.
2 Siehe SMWA (2018): Fachkräftestrategie 2030 für den Freistaat Sachsen.
Ziel der MESA
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 05

ten vor der Heraus forderung, Medienbildung in der pädagogischen Arbeit wie beispiels­
weise der frühkindlichen oder der Erwachsenenbildung zu verankern und dafür not­
wendige Voraussetzungen zu schaffen. Ziele und Maßnahmen im Bereich der Aus­,
Fort­ und Weiterbildung der Lehrkräfte werden explizit im Rahmen der SMK­Konzeption
»Medienbildung und Digitalisierung in der Schule« (2017: 25 f.) beschrieben.
Die Verfügbarkeit von und der Zugang zu digitaler Infrastruktur stellen neben der
Bildungsperspektive eine wichtige Säule einer grundlegenden Medienbildung dar. Ohne
Infrastruktur ist umfassende, zur Handlung befähigende Medienbildung nicht möglich
und die Situation bildungsferner und sozial schlechter gestellter Menschen könnte
noch verschärft werden. Erst die Fortentwicklung beider Säulen – Infrastruktur
und
Medienbildung – ermöglicht es den Bürger innen und Bürgern, den Wandel mitzuge­
stalten und zukünftige digitalisierte Dienste und Angebote zu nutzen und zu gestalten.
Der Bund und das Land fördern den Breitbandausbau in Verbindung mit der »Digitalen
Offensive Sachsen« mit dem Ziel, flächendeckende Rahmenbedingungen zu schaffen,
um entsprechende digital gestützte Bildungsangebote unterbreiten zu können. Einen
Überblick über die sächsischen Infrastrukturmaßnahmen gibt die Digitalisierungsstra­
tegie »Sachsen Digital«.
Digitale Medien erhöhen die Möglichkeiten der aktiven Teilhabe, erfordern aber eine
grund legende Medienkompetenz, um diese selbstbestimmt und reflektiert anwenden
zu können.
Die Befähigung der sächsischen Bevölkerung zur Wahrnehmung dieser
Chancen so wie die Sensibilisierung hinsichtlich der Gefährdungen
stellen wichtige
Ziele im Rahmen der Medienkompetenzförderung dar. In diesem Sinne sollen durch
Medienbildung Chancen gerechtigkeit hergestellt und regionalen wie sozialen Un­
gleichheiten entgegengewirkt werden. Menschen mit Einschränkungen können durch
einen barrierefreien Zugang zu Bildungs inhalten vom digitalen Wandel profitieren.
1. Die Aktivitäten zum Thema Medienbildung im Freistaat Sachsen werden
gesteuert, koordiniert und sichtbar gemacht.
2. Medienbildung ist in den Bildungsbereichen der frühkindlichen Bildung,
Kinder­ und Jugend­, Familien­, Erwachsenen­ und Seniorenbildung verankert
und wird weiter entwickelt.
3. Die sächsische Bevölkerung erwirbt grundlegende Medienkompetenz mit
dem Ziel der Befähigung zur Teilhabe und Mitgestaltung an medial und ins­
besondere digital gestützten Pro zessen der Gesellschaft.
Die Integration von Medienbildung in das lebensbegleitende Lernen befähigt Menschen
dazu, dem technologischen Fortschritt sowie sozialen und gesellschaftlichen Innova­
tionen nicht ohnmächtig zu begegnen, sondern diese aktiv mitzugestalten. Medien­
bildung wirkt in diesem Sinne positiv auf das Demokratieverständnis, die Verbrauch­
erbildung, die politische und kulturelle Bildung sowie die Bildung für nachhaltige
Ent wicklung. Sie vermittelt Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz und ist Funda­
ment für die Handlungsfähigkeit im Alltag und Beruf.
06 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Leitziele der MESA

2 Arbeitsprozess –
Erarbeitung und Umsetzung
Das SMK hat die vorliegende Landesstrategie federführend erarbeitet. Zu diesem Zweck
wurde zunächst eine SMK­interne Arbeitsgruppe gebildet. Zudem wurden alle weiteren
Ressorts im Rahmen einer interministeriellen Arbeits gruppe (IMAG Medienbildung) in
den Arbeitsprozess einbezogen. Folgende sächsi sche Staatsministerien sind in der
IMAG vertreten:
Sächsische Staatskanzlei (SK),
Sächsisches Staatsministerium des Innern (SMI),
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen (SMF),
Sächsisches Staatsministerium für Kultus (SMK),
Sächsisches Staatsministerium der Justiz (SMJ),
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
(SMWA),
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS)
sowie der Geschäfts bereich für Gleichstellung und Integration im Sächsi­
schen Staatsministerium für Sozi ales und Verbraucherschutz (SMGI),
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL),
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK).
Neben
Vertreterinnen
und Vertretern der Ministerien im Rahmen der IMAG wurden
ebenso externe Erfahrungsträgerinnen und ­träger in
Facharbeitsgruppen
integriert.
In neun Arbeitsgruppensitzungen erarbeiteten diese auf der Basis der derzeitigen Aus­
gangssituation gemeinsam Leitgedanken, Ziele und Maßnahmen. Der Umsetzungspro­
zess der beschriebenen Maßnahmen wird durch das SMK gesteuert und fortlaufend
an Entwicklungen und Anforderungen der Praxis angepasst und weiterentwickelt.
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 07
IMAG Medienbildung

3 Rahmenbedingungen
Medienbildung im außerschulischen Bereich baut auf den lebensweltlich erworbenen
Kompetenzen im Umgang mit Medien sowie den vermittelten Kompetenzen in der
Schule auf. Diesbezüglich ist für die Erarbeitung der MESA die
SMK-Konzeption
»Medien bildung und Digitalisierung in der Schule«
(2017) grundlegend. Die Kon­
zeption zeigt sieben Handlungsfelder auf und definiert Ziele und Maßnahmen, die
Schulen bis 2025 er reichen sollen. Sie enthält zudem die sächsische Fassung des
Kom-
petenzrahmens »Kompetenzen in der digitalen Welt« (2016)
der Kultusminister­
konferenz (KMK), der ab dem Schuljahr 2019/20 in allen Schularten umgesetzt wird.
Die KMK­Strategie zeigt auf, welche neuen Anforderungen an die Bevölkerung gestellt
werden und wie sich Lehr­ und Lernprozesse im Zuge der Digitalisierung ver ändern
werden. Die definierten Anforderungen werden in den Bereichen der allgemeinbilden­
den Schule und beruflichen Bildung, der Hochschulen sowie der Weiterbildung formu­
liert und Hand lungsbedarfe verdeutlicht. Mit dem sächsischen Kompetenzrahmen und
der Umsetzung in den Lehrplänen schafft die Schule wichtige Grundlagen in der Ver­
mittlung der Medien kompetenz, die im außerschulischen Bereich aufgegriffen und
erweitert werden können.
Das Thema des Wandels unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit der Digitalisie­
rung wird ebenso in weiteren Papieren der sächsischen Staatsregierung aufgegriffen
(chronolo gische
Darstellung):
Weiterbildungskonzeption für den Freistaat Sachsen, 2014, SMK,
Digitale Medienbildung im Freistaat Sachsen. Abschlussbericht der AG
Digitale Medien, 2016, Landespräventionsrat,
Konzeption, Medienbildung und Digitalisierung in der Schule, 2017, SMK,
Sachsen Digital, Digitalisierungsstrategie des Freistaates Sachsen, 2017,
SMWA,
Vielfalt leben – Zukunft sichern, Strategie der Sächsischen Staatsregie­
rung für den ländlichen Raum, 2018, SMUL,
Landesweites Konzept, Kulturelle Kinder­ und Jugendbildung für den
Freistaat Sachsen, 2018, SMWK,
Strategie zur Digitalisierung in der Hochschulbildung, 2018, SMWK,
Sächsische Landesstrategie Bildung für nachhaltige Entwicklung, 2018,
SMK,
Innovationsstrategie, 2019, SMWA.
08 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Relevante Papiere

Fördermöglichkeiten
1
Im Rahmen folgender Förderrichtlinien und Verordnungen auf
Landesebene
können
derzeit Angebote der Medienbildung für jeweils unterschiedliche Zielgruppen und The­
men bean tragt werden. Medienbildungsangebote werden in diesen nicht primär ge­
fördert, können aber Bestandteil sein, um die Ziele im Bildungsbereich umzusetzen.
Die Sammlung guter Praxisbeispiele im Anhang
2
zeigt unter anderem Vorhaben, die
durch die Staatsregierung gefördert wurden.
Verordnung des SMK über Zuweisungen an allgemein bildende Schulen
mit Ganztagsangeboten (
Sächsische Ganztagsangebotsverordnung –
SächsGTAVO
),
Richtlinie des SMK zur Sicherung und Weiterent wicklung der Qualität in
Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege (
Sächs-
KitaQualiRL
),
Verordnung des SMK zur Förderung der Weiterbildung (
Weiterbildungs-
förderungsverordnung – WbFöVO
),
Landesprogramm des SMS zur Unterstützung und Stärkung der sächsi­
schen Familien (
RL Familienförderung
),
Richtlinie des SMS zur Förderung der selbstbe stimmten Teilhabe von
Menschen mit Behinderungen (
RL Teilhabe
),
Richtlinie des SMS zur Förderung der Weiterentwicklung der Kinder­ und
Jugendhilfe im Freistaat Sachsen (
FRL Weiterentwicklung
),
Richtlinie des SMGI zur Förderung der sozialen Integration und Partizi­
pation von Personen mit Migrationshintergrund und der Stärkung des
gesellschaftlichen Zusammenhalts (
RL Integrative Maßnahmen
),
Richtlinie des SMGI zur Förderung von Projekten für das Landes­
programm »Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz«
(
FörderRL WOS
)
Richtlinie der SK zur Förderung von Maßnahmen für die Bewältigung des
demografischen Wandels (
FRL Demografie
),
Richtlinie des SMWK zur Förderung der Arbeit an Musikschulen und über
die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Stär kung der
kulturellen Bildung im Freistaat Sachsen (
FörderRL Musikschulen/
Kulturelle
Bil dung
),
Breitbandförderung des Bundes in Verbindung mit der Richtlinie »Digitale
Offensive Sachsen« (
RL DiOS
).
1 Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
2 Die Beispiele guter Praxis erheben allesamt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und werden nach Drucklegung dieses Dokuments
fortlaufend zu ergänzen sein.
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 09
Förderung auf Landesebene

Auf der
EU-Ebene
ist die Förderung der Medienkompetenz ebenfalls von Bedeutung.
Das verantwortliche Team auf Kommissionsebene heißt »Unit F.4: Digital Economy and
Skills«. Folgende Möglichkeiten und Mittel werden durch die EU bereitgestellt:
European Media Literacy Week and Media Literacy Awards
(Europä­
ische Woche der Medienkompetenz und Medienkompetenz­Preis),
Digital Skills and Jobs Coalition
(Die Koalition für digitale Kompeten­
zen und Arbeitsplätze bringt Mitgliedstaaten, Unternehmen, Sozialpart­
ner, gemeinnützige Organisationen und Bildungsanbieter zusammen, die
gegen den Mangel an digitalen Kompetenzen in Europa vor gehen.),
Funding for Digital Skills
(Übersicht der zur Verfügung stehenden
Mittel auf euro pä ischer und nationaler Ebene, um Projekte zur Förderung
digitaler Kompetenzen zu unter stützen),
New Skills Agenda for Europe
(Neue Kompetenzagenda für Europa mit
einer Reihe von Maß nahmen und Initiativen mit dem Ziel, das digitale
Qualifikationsdefizit in Europa zu über winden),
Digital Opportunity traineeships: boosting digital skills on the job
(Die Praktikums initiative von Digital Opportunity bietet zwischen 2018
und 2020 grenzüberschreitende Prak tika für bis zu 6.000 Studenten und
junge Absolventen. Ziel ist es, Studierenden aller Fach richtungen die
Möglichkeit zu geben, digitale Erfahrungen in vom Markt geforderten
Bereichen zu sammeln.),
Creative Europe
(Programm Kreatives Europa mit der Möglichkeit der
Förderung von Medienkompetenz),
Media Freedom and Pluralism
(Medienfreiheit und ­vielfalt, Förderung
von drei Pilot projekten zum Thema Medienfreiheit und grenzüberschrei­
tender Zusammenarbeit zwischen Medienfachleuten).
10 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Förderung auf EU­Ebene

4 Außerschulische Medienbildung
Die außerschulische Bildung bietet die besondere Chance, Medienbildungs angebote
für sämtliche Zielgruppen zu unterbreiten und damit Medienkompetenz auch außer­
halb der Bildungsinstitutionen wie der Schule vermitteln und fördern zu können. Der
außerschulische Bereich hat ein hohes Potenzial, um eine individuelle und handlungs­
orientierte Medienarbeit zu betreiben, die das Interesse des Lernenden wecken, Moti­
vation schaffen und einen Praxisbezug herstellen kann. Durch Kooperationen medien­
pädago gischer Akteure mit pädagogischen Fachkräften können zielgruppenspezifische
Inhalte erar beitet, formales und informelles Lernen aufeinander abgestimmt und
regio nale Angebote geschaffen werden.
Medienbildung und Medienkompetenz
Unter
Medienbildung
wird im Zusammenhang mit der Digitalisierung aller Lebensbe­
reiche eine Bildung verstanden, die sich in einer mit und von Medien durchzogenen
Gesellschaft vollzieht.
Medienbildung ist als zentraler Schlüssel zu ver stehen, »um
Handlungsfähigkeit zu erlangen und mit Blick auf ein ganzheitliches Bildungs­
verständnis fachliches und überfachliches Lernen aller Bildungsbereiche zu stärken«
(SMK 2017: 11).
Insofern beschreibt Medienbildung »den Bereich der Allgemein­
bildung, der sich mit dem Verständnis, der Nutzung und der Gestaltung von Medien
und ihren gesellschaftlichen Implikationen befasst« (SMK 2017: 11). Die Bedeutung
und der Einfluss von Wissen und Technik auf die Gesellschaft und für den einzelnen
Menschen werden im Rahmen der Digitalisierung zunehmend größer. Medien sind
zum einen Bestandteil des alltäglichen Lebens und schaffen zum anderen neue
Bildungsan lässe sowie ­räume (Jörissen/Marotzki 2009). Die zunehmende Kon­
vergenz der Medien sorgt für die Verschmelzung beider Welten und macht die
Bedeutung der Medien für den Menschen deutlich (Baacke/Sander/Vollbrecht
1990). Ziel ist die Herstellung einer
digi talen Souveränität
einer jeden Person,
die zum einen den selbstbestimmten Umgang mit Medien und zum anderen die
Fähigkeit einschließt, sich an ständig wechselnde Anforderungen anzupassen.
Im Zuge des Medienbildungsprozesses wird Medienkompetenz vermittelt und ge­
fördert.
Medienkompetenz
beschreibt die »Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignen­
der Weise
auch
alle Arten von Medien für das Kommunikations­ und Handlungsreper­
toire von Menschen einzusetzen« (Baacke 1996: 119).
Medien haben einen Einfluss
darauf, wie wir leben, kommunizieren und handeln. Ziel der Medienkompetenzförde­
rung ist demnach die Befähigung des Menschen, selbstbestimmt und gesellschaftlich
handlungsfähig zu sein. Sie bildet eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe, Teil­
nahme und Gestaltung unserer Gesellschaft und verdeutlicht den Stellenwert der
Medien in einer digitalisierten und mediatisierten Welt.
Im Rahmen der Digitalisierung beziehen sich die gegenwärtigen Strategien zur Medi­
enbildung vor allem auf digitale Medien. Dies umfasst sowohl die Kompetenz zur
verantwortlichen Nutzung digitaler Medien als auch die Einbeziehung der Auswirkun­
gen des digitalen Wandels auf alle Bildungsprozesse. Dennoch fokussiert Medienbil­
dung zugleich analoge wie auch digitale Medien, »die direkt oder über ihre Auswirkun­
gen in der Lebenswelt unserer Gesellschaft spürbar werden« (SMK 2017: 12). Dabei gilt,
Medienbildung als Schlüssel
Definition Medienkompetenz
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 11

dass der Ein satz digitaler Werkzeuge immer zielgerichtet erfolgen sollte und diese je
nach individuellen Voraussetzungen angewandt werden, denn das mediengestützte
Lernen und Lehren darf kein Selbstzweck sein. Medienbildung ist eng mit kultureller
und politischer Bildung sowie mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung verbunden.
Die Förderung von Medienkompetenz kann beispielsweise durch die kreative Ge­
staltung von Medienprodukten sowie der kritischen Aus einandersetzung mit der me­
dialen Wirklichkeit
Potenziale für die Auseinandersetzung mit Kultur, Politik und
Nachhaltigkeit
bergen (vgl. Brüggen/Bröckling 2017: 159).
Außerschulische Medienbildung
In der Förderung der Medienkompetenz im außerschulischen Bereich stehen vor allem
das
handelnde Lernen
– im Rahmen einer aktiven Medienarbeit – der Teilnehmenden,
die
Freiwilligkeit
der Teilnahme sowie eine
starke Subjektorientierung
im Vorder­
grund (Brüg gen/Bröckling 2017). In der Umsetzung bedeutet dies, dass sich Maßnah­
men an der Ziel gruppe und deren Lebenswelten orientieren. Spezifische und aktuelle
Phänomene werden individuell und in der Gruppe bearbeitet und somit Handlungs­
möglichkeiten eröffnet, Per spektiven erweitert und die Eigenverantwortung angeregt.
Der außerschulische Bereich konzentriert sich altersübergreifend auf sämtliche
Bildungs bereiche. Er ergänzt das schulische Angebot zum Beispiel durch Ganztagsan­
gebote oder Kinder­ und Jugend arbeit und wird fortgeführt im Rahmen der allgemei­
nen Weiterbildung Erwachsener und Senioren. Die Familie und insbesondere die Eltern
sind in allen Bildungs bereichen stets Bestandteil der zu adressierenden Zielgruppe. Vor
allem in der frühkind lichen Medienbildung sind Eltern unbedingt in die Medienarbeit
einzubeziehen, sodass zum einen die Medienkompetenz der Eltern gestärkt und zum
anderen die Erziehungspartnerschaft auf Augenhöhe ausgestaltet werden und damit
ein altersgerechter Medienumgang statt finden kann.
Im Sinne einer breiten Medienkompetenzförderung der dargestellten Bildungsbe­
reiche sind die
Akteure
, welche Medienbildungsangebote unterbreiten, selbst äußerst
vielfältig. Im Wesentlichen lassen sie sich in zwei Gruppen unterteilen: medienpäda­
gogisches Fachpersonal und pädagogische Fachkräfte des jeweiligen Bildungsbereichs,
wie Erzieherinnen und Erzieher.
Sächsische Anbieter
von Medienbildungsangebo­
ten sind neben medienpädagogischen Einrichtungen und freien Medienpädagoginnen
und Medienpädagogen (gebündelt im Netzwerk Medienpädagogik) unter anderem
Bibliotheken, Mehrgenerationenhäuser, privatwirtschaftliche Bildungsträger, die Säch­
sische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), SAEK – Medien­
12 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Frühkindliche Bildung
Kinder- und
Jugendbildung
Familienbildung
Erwachsenenbildung
Seniorenbildung
Potenziale
Anbieter
Abbildung 1: Bildungsbereiche im Rahmen des lebensbegleitenden Lernens

kompetenz für Sachsen (eine Initiative der SLM), die Sächsische Landeszentrale für
politische Bildung (SLpB), die Verbraucherzentrale Sachsen, die Polizei, Volkshoch­
schulen, weitere anerkannte und andere freie Träger der allgemeinen Weiterbildung
(z. B. kirchliche Träger, Vereine, Träger der Sozialen Arbeit) sowie sonstige Einzelperso­
nen und Unternehmen. Die
Medien bildungsangebote
reichen von präventiven und
problemorientierten Ansätzen über reine Wissens­ und Anwendungsvermittlung bis
hin zu Angeboten mit dem Fokus auf der Nutzung der kreativen Potenziale digitaler
Medien. Häufig fokussieren die vorhandenen Angebote instrumentell­qualifikatorische
Fähigkeiten, also beispielsweise die Bedienung technischer Geräte. Angebote, die die
Ebenen der
Medienkritik
und
Medienethik
vermitteln und damit eine Genese gemein­
samer Werte und Normen hervorbringen, sind noch zu stärken, da sie bislang eher
unter repräsentiert
sind.
Außerschulisches Lernen und außerschulische Lernorte
Außerschulisches Lernen
ergänzt durch einen konkreten Praxis­ und Lebenswelt­
bezug das Lernen in formalen Bildungskontexten. Mithilfe des Lernens außerhalb der
Schule können Kinder und Jugendliche ihre Perspektive auf den Lerninhalt erweitern.
Diese Form des Lernens kann Interesse wecken und die Motivation der Lernenden
stärken, indem klassische Lehr­ und Lernsettings aufgebrochen werden. Der außer­
schulische Bereich ermöglicht eine auf Freiwilligkeit beruhende Lernerfahrung und
unterstützt selbstgesteuerte Lernprozesse. Schulisches und lebensbegleitendes Lernen
profitieren von den erlebten Lernerfahrungen.
Große Bedeutung für die Medienbildung hat das
informelle Lernen
. Allgemein be­
trachtet hat sich im Jahr 2016 fast die Hälfte der sächsischen Bevölkerung informell
weitergebildet. 20 Prozent der Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren haben ange­
geben, sich durch informelles Lernen Wissen zum Thema Digitalisierung anzueignen
(vgl. SMWA 2017: 65). Neben der inhalt lichen Auseinandersetzung nimmt die Bedeu­
tung des Lernens mithilfe digitaler Werkzeuge im Rahmen informeller Lernprozesse zu
und wird neben dem Lesen von Büchern und Fach zeitschriften als zweitwichtigster
Weg benannt (vgl. SMWA 2017: 64).
Außerschulische Lernorte
fördern die Selbstständigkeit der Lernenden und unter­
stützen das Lernen, indem bisher Gelerntes meist in der Praxis veranschaulicht wird.
Es können Primärer fahrungen gesammelt und somit wichtiges Anschlusswissen er­
zeugt werden (Karpa 2015).
Der Einsatz mediendidaktischer Methoden kann den
Lernprozess zusätzlich unter stützen oder gar erst ermöglichen, wenn das Verständnis
eines außerschulischen Lernorts vom realen Raum hin zu einem virtuellen erweitert
wird, beispielsweise durch Simulationen oder
Augmented
­
Reality
1
­Anwendungen. Das
Lernen an solchen Orten regt die lernende Person zur aktiven Konstruktion ihres Wis­
sens an. Emanzipatorische Potenziale der Medienbildung werden an außerschulischen
Lernorten explizit angesprochen und entwickelt. Die individuelle Handlungsfreiheit
wird gefördert und die gestalterischen Fähigkeiten werden geschult, um Medien selbst­
bestimmt anwenden zu können.
1 Unter
Augmented Reality
wird die Erweiterung der Realität unter Zuhilfenahme digitaler Werkzeuge verstanden.
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 13
Vorteile des außerschulischen Lernens
Vorteile außerschulischer Lernorte

Chancen der außerschulischen Medienbildung
Medienbildung bietet als Querschnittsthema die Chance, sämtliche Bildungsinhalte
durch den methodisch­didaktischen Medieneinsatz neu zu konzipieren und den Lehr­
Lern­Prozess zu unterstützen. Digitale Anwendungen ermöglichen es, das Lernen zu
personalisieren und da mit individuelle Lernwege zuzulassen.
Die Anwendung der
Medien kann bei gezieltem Ein satz dazu beitragen, Barrieren abzubauen und den
shift
from teaching to learning
2
umzu setzen, indem das selbstständige Lernen und die
Aktivität des Lernenden
fokussiert werden. Bildungsferne Familien, Personen mit
Beeinträchtigungen, Senioren sowie Migranten können von einer zunehmenden Per­
sonalisierung profitieren, indem indivi dueller auf Vorwissen und besondere Heraus­
forderungen eingegangen werden kann.
Auch die
aktive demokratische Mitgestaltung
an gesellschaftlichen Prozessen kann
durch digitale Medien initiiert oder gar erst ermöglicht werden. Durch die Nutzung
neuer Kommunikationswege, die Möglichkeit der stärkeren Individualisierung, die glo­
bale und dynamische Vernetzung und die Anwendung von Algorithmen werden sich
die bisherige Gesellschaft und ihr Zusammenleben verändern. Soziale Teilhabe meint
zukünftig immer stärker auch mediale Teilhabe und macht die Bedeutung einer um­
fassenden Medienbildung deutlich. Räumliche und zeitliche Be schränkungen werden
durch die Herausforderungen abgelöst, das eigene Handeln im digi talen Raum zu ver­
stehen und kritisch einschätzen zu können. Medienkompetenz ist daher inhaltlich eng
mit kultureller, politischer und nachhaltiger Bildung verschränkt. Themen wie Mei­
nungsbildung, ästhetische Gestaltung, demokratische Teilhabe, Konsum und Globali­
sierung stehen in einem Zusammenhang und die verschiedenen Zielgruppen können
durch die Förderung der Medienkompetenz in allen Bereichen profitieren.
2 Der
shift from teaching to learning
beschreibt den Wandel von einer lehrendenzentrierten frontalen Unterrichtsvermittlung hin zu einer
Fokussierung des Lernenden und der Implementierung von kompetenzorientierten Lehr-Lern-Arrangements.
14 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Selbstständigkeit und
Aktivität

5 Entwicklungstrends der
Medienbildung
Nach dem Bericht des Stifterverbands (Kirchherr et al. o. A.) werden bereits bis 2023
rund 700.000 Menschen mit technologischen Kompetenzen benötigt. Weiterhin müs­
sen über 2,4 Millionen Erwerbstätige in den künftigen »Schlüsselkompetenzen wie
agilem Arbeiten, digi talem Lernen oder Kollaborationstechniken befähigt werden«
(Kirchherr et al. o. A.: 1). Eine Voraussetzung für eine gelingende Transformation der
Gesellschaft ist das kompetente Handeln jedes einzelnen Menschen mit Medien. Das
Ziel einer umfassenden Medienbildung ist es, einen verantwortungsvollen und schöp­
ferischen Umgang mit Medien zu erlernen. Die Mitwirkung aller Akteure in sämt­
lichen Bildungs be reichen trägt dazu bei, Medienkompetenz im Rahmen des lebens­
begleitenden Lernens zu fördern.
Eine wichtige Voraussetzung für die zukünftige Beschäftigung in der
Arbeitswelt
4.0
sind digitale Fähigkeiten und Kenntnisse.
Selbstständiges Lernen und Arbeiten,
rechtliche Kennt nisse und die kollaborative Zusammenarbeit werden künftige Anfor­
derungen sein, die Unter nehmen erwarten (Kirchherr et al. o. A.).
Hinzu kommt,
dass das Aufwachsen der heutigen Kinder und Jugendlichen als
Digital Natives
1
nicht
zwangsläufig in einem kompetenten Um gang mündet und diese Zielgruppe eine
ebensolche Medienbildung erfordert und einfordern wird wie bereits ältere Personen.
Es ist daher damit zu rechnen, dass sich die Bedarfe nach Angeboten der Medienbil­
dung noch erhöhen werden, denn bereits jetzt werden digitale Werkzeuge in sämt­
lichen Berufsgruppen beispielsweise zur Kommunikation und Prozesssteuerung ein­
gesetzt.
Die Folge dieser neuen Voraussetzungen ist ein Wandel der Lehr­ und Lernprozesse.
Bildung in der digitalen Welt
verändert das Verhältnis der Lehrenden zu den Ler­
nenden. Die lernende Person avanciert zur Gestalterin ihres eigenen Lernprozesses,
die sich Lernumgebungen nach individuellen Voraussetzungen und Interessen selbst
zusammenstellt. Die zunehmende Per so nalisierung der Bildung verändert die Rolle
der Lehrkraft. Diese begleitet zukünftig stärker diesen individuellen Prozess und ist
immer weniger die Vermittlerin von Wissen. Die Fähigkeiten, eigene Lernaktivitäten
zu steuern sowie mit anderen Lernenden virtuell zusammenzu arbeiten, werden zu­
nehmend von Bedeutung sein. Auch wird es wichtig sein, formelle Bildung mit in­
formellen Bildungspraktiken zusammenzuführen (vgl. Alb recht/Revermann 2016:
242).
Abschließend lässt sich konstatieren, dass folgende Tendenzen für zukünftige
Lernprozesse wichtig sein werden: Personalisierung, die Lehrperson als Be­
gleiter, selbstgesteuertes Lernen, Kollaboration, Verbindung formeller mit
informeller Bildung.
1 Als
Digital Native
werden Personen bezeichnet, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind.
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 15
Künftige Anforderungen
Zukünftiges Lernen

Der digitale Wandel und der damit einhergehende
Transformationsprozess
unserer Ge sellschaft bergen die Chance, durch eine grundlegende Medienbil­
dung der Bevölkerung demo kratisches und nachhaltiges Handeln und Teilhabe
im Sinne einer
Digital Citizenship
zu unterstützen. Medienbildung kann ein Motor
für die Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements und Innovationen sein, wenn
ein selbstbestimmter Umgang mit Medien erlernt wird, der die Menschen dazu be­
fähigt, Informationen zu nutzen und Teilhabe in Anspruch zu nehmen (Rat für Nach­
haltige Entwicklung 2018). Durch eine umfassende Medienbildung kann die Trans­
formation aktiv mitgestaltet werden und sie bildet eine wichtige »Voraussetzung für
die Erhaltung des Wirtschafts­ und Wissenschaftsstandorts Sachsen« (Landesprä­
ventionsrat 2016: 13)
16 | Medienbildung in Sachsen (MESA)

6 Koordinierungsstelle
Medienbildung
Die
Koordinierungsstelle Medienbildung (KSM)
vernetzt die Anbieter der Medien­
bildung in Sachsen und unterstützt Kooperationen zwischen außerschulischen und
schulischen Akt euren. Sie fördert die landesweite Netzwerkbildung unter der Nutzung
bestehender Struktu ren. Die KSM hat das Ziel, zu einer grundlegenden Medienkompe­
tenzentwicklung im außer schulischen Bereich beizutragen, indem sie die Bevölkerung
über Medienbildungsan gebote informiert. Des Weiteren stellt die KSM sicher, dass im
außerschulischen Bildungs bereich einheitliche Qualitätsstandards gelten und umge­
setzt werden.
Die öffentliche Kommunikation und Information erfolgt durch die Etablierung eines
Online-Portals
für Medienbildung. Das Online­Portal richtet sich an medienpädago­
gische Akteure, pädagogische Fachkräfte sowie an die gesamte sächsische Bevölkerung
und macht Infor mationen und Angebote sichtbar.
Ziele und Maßnahmen
1. Die KSM
vernetzt
sächsische Akteure der Medienbildung,
koordiniert
Vor­
haben, ermög licht den
Transfer guter Praxis
sowie einen regelmäßigen Aus­
tausch zwischen den Bildungsbereichen.
Akteure und Experten der Medienbildung wie Träger, Referenten und
Wissenschaftler werden miteinander vernetzt.
Die KSM organisiert und führt einen jährlichen Fachtag durch.
Die KSM baut eine Referentendatenbank zur Veröffentlichung auf dem
Online­Portal auf.
2. Die KSM ist
dauerhafter Ansprechpartner
für die sächsische Bevölkerung
und berät bei konkreten Bedarfen.
Die KSM berät die sächsische Bevölkerung sowie Akteure zu Medienbil­
dungsangeboten und Förderprogrammen.
Die KSM vermittelt mögliche Anbieter bei konkreten Bedarfen.
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 17
www.medienbildung.sachsen.de

3. Die KSM entwickelt die Medienbildung im außerschulischen Bereich in
allen Bildungsbe reichen weiter und macht
Aktivitäten sichtbar
.
Auf dem Online­Portal Medienbildung werden Angebote, Inhalte und
Veranstaltungen veröffentlicht, die Bevölkerung wird für Chancen und
Risiken sensibilisiert.
Im Online­Portal Medienbildung werden kontinuierlich aktuelle Inhalte
veröffentlicht und eine Sammlung mit Beispielen guter Praxis aufgebaut
und veröffentlicht.
Informationen zu Konzepten, Materialien, Akteuren, Bildungsangeboten,
Weiterbildungen, und Veranstaltungen sind leicht auffindbar.
Relevante Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten werden
bekannt gemacht.
4. Die KSM
unterstützt die Medienkompetenzförderung
der sächsischen
Bevölkerung und entwickelt Medienbildung im Freistaat Sachsen weiter.
Alle Bildungsbereiche werden zielgruppengerecht angesprochen.
Bedarfsspezifische Inhalte zum Thema Medienbildung werden erarbeitet
und veröffentlicht.
Die Medienbildungslandschaft wird durch die Schaffung der Qualitäts­
standards zur Qualitätsbewertung medienpädagogischer Angebote wei­
terentwickelt.
Perspektivische Maßnahmen
Ein
Beirat
für Medienbildung in Sachsen wird eingerichtet. Der Beirat
stellt die Weiterent wicklung der Angebote und ihrer Qualität sicher und
unterstützt die KSM.
18 | Medienbildung in Sachsen (MESA)

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 19
7 Strategische Ziele und Maßnahmen
in den Bildungsbereichen
7.1 Frühkindliche Bildung – frühe Medienbildung
Bereits die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft haben Kontakt mit digitalen
Medien und erhalten durch Eltern und Kindertageseinrichtungen Orientierung bei
der Mediennutzung (vgl. Neuß 2013: 34).
Medien werden in erster Linie durch die
Eltern in den Lebensalltag integriert und beeinflussen die Kleinstkinder. Diese kommen
mit unterschiedlichen Geräten in Berührung, wie Fotokameras, Smartphones, Fernseh­
geräte, Tablets oder Laptops. Sie spielen »beim Aufwachsen der Kinder eine wesentliche
Rolle« und »können die Entwicklung unterstützen, verlangsamen, anregen« (GMK
2017: 1).
Insofern wohnen den digitalen Medien sowohl vielfältige Chancen als auch
Risiken inne.
In der SMK­Konzeption »Medienbildung und Digitalisierung in der Schule« (2017) wird
darauf hingewiesen, dass Kinder nicht mit ihren Medienerfahrungen allein gelassen
werden dürfen und eine pädagogische Begleitung benötigen. Im Rahmen der früh­
kindlichen Bildung in der Kindertagesbetreuung (Kinderkrippe, Kinder garten, Hort und
Kindertagespflege) ist Medienbildung im Sächsischen Bildungsplan (SMK 2011) veran­
kert. Der Bildungsplan versteht sich als Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in
Kinder tageseinrichtungen und bildet die Grundlage für die Ausgestaltung der päda­
gogischen Arbeit. Er ist nicht im Sinne eines Lehrplans zu verstehen, sondern zeigt
vielmehr die Bandbreite der möglichen Impulssetzungen und Bildungsbereiche auf.
Medien spielen im Bereich der
kommunikativen Bildung
eine Rolle, indem darauf
hingewiesen wird, dass medienbezogene Fähigkeiten und Kenntnisse zu fördern sind.
Im frühkindlichen Bildungskontext können erste Erfahrungen mit Schrift und Medien
gemacht werden, als selbstverständliche Bestandteile der Lebenswelt, die »unsere
Wirklichkeitswahr nehmung und unsere Aneignung von Umwelt« (SMK 2011: 88)
beeinflussen.
In der
pädagogischen Praxis
existieren in Bezug auf das Thema digitale Medien
im Kleinkindalter zwei divergierende Meinungen. Einerseits gibt es pädagogische
Ansätze, die eine Auseinandersetzung mit digitalen Medien in der Kita ablehnen
und diese zum Teil auch als schädlich einschätzen. Andererseits sind Medien zu­
nehmend Teil der kindlichen Lebenswelt, mit denen sich die Kinder auseinanderset­
zen. Im Sinne einer kindgerechten und professionellen Begleitung sollten deshalb die
Chancen einer pädagogischen Auseinandersetzung nicht übersehen und Medien als
Bestandteil der pädagogischen Arbeit in den Kitas verstanden werden.
Es ist die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte, Bildungsprozesse zu ermöglichen,
zu unter stützen und anzuregen. Dabei gehören gesellschaftlich aktuelle Querschnitts­
aufgaben wie die Förderung der Medienkompetenz zum beruflichen Selbstverständnis.
Grundlage für die
Ausbildung
staatlich anerkannter Erzieherinnen und Erzieher ist im
Freistaat der Lehr plan für die Fachschule, Fachbereich Sozialwesen, Fachrichtung So­
zialpädagogik. Aufgrund neuer Herausforderungen im Tätigkeitsfeld der Kinder­ und
Jugendhilfe wurde der sächsische Lehrplan evaluiert, überarbeitet und zuletzt zum
1. August 2017 aktualisiert. So erlernen die Fachschülerinnen und Fachschüler die
Begleitung und Unterstützung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei
Medien im Alltag

20 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
der Entwicklung ihrer Medienkompetenz (Medienkunde, Medien kritik, Mediennutzung,
Mediengestaltung). Sie erproben gemeinsam mediale Aus drucksmöglichkeiten und
öffnen sich aktuellen Trends.
Zentrale Herausforderung ist es, die Kinder zu einem
entwicklungsgemäß kompeten-
ten Umgang mit Medien
zu befähigen.
Das Anliegen der Medienbildung in der
Kindertages ein richtung ist nicht das Konsumieren, sondern das Gestalten und aktive
Erleben.
Die Einführung in die Medien welt kann nicht erzwungen werden und sollte
die natürliche Neugier, Fantasie und Kreativität der Kinder weder einschränken noch
tradierte Spiel­ und Lernmöglichkeiten ersetzen. Auf gabe der pädagogischen Fach­
kräfte ist dabei, die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder zu erkennen und anre­
gende Lernumgebungen im Kita­Alltag zu gestalten. Die Einführung in die Medienwelt
kann als zusätzliche Möglichkeit in die päda gogische Arbeit einbezogen werden, um
Bildungsprozesse in einem weiten Sinne zu unter stützen. Chancen und Risiken des
medialen Umgangs sollen in den Konzeptionen der Kindertageseinrichtungen reflek­
tiert und der Umgang mit Medien für die pädagogische Arbeit aufbereitet werden.
Neben den Trägern der Einrichtungen sind auch die Eltern der Kinder in den Prozess
der Medienbildung einzubeziehen und sowohl ihre eigene Medienbildung als auch ihr
medienpädagogisches Wissen in Bezug auf Mediennutzungsgewohnheiten und die
Medienbildung von Kindern zu stärken. Im Sinne einer Bildungspartnerschaft sind sie
Experten für ihre Kinder. Ihr Umgang mit Medien im Rahmen des Familienalltags ist
für die Entwicklung ihrer Kinder von großer Bedeutung.
Ziele und Maßnahmen
1. Medienbildung ist Bestandteil der medienpädagogischen Arbeit im früh­
kindlichen Be reich. Medienkritische Haltungen bei pädagogischen Fachkräften
werden aufgegriffen. Über das Thema Medienbildung wird informiert und für
Chancen und Gefahren sensibilisiert.
Der Themenbereich Medienbildung wird auf dem sächsischen
KITA-
Bildungsserver
gepflegt und weiterentwickelt. Materialien und Angebote
stehen pädagogischen Fachkräften zur Ver fü gung.
Die Zielgruppe des frühkindlichen Bildungsbereichs wird auf dem
Online- Portal
Medien bildung etabliert und mit dem vorhandenen
Angebot des KITA­Bildungsservers verknüpft.
Kooperationen und Netzwerke
sind in der frühkindlichen Medien­
bildung etabliert.
Praxisnahe Angebote
werden entwickelt, um kreative Möglichkeiten
zum Einsatz der Medien herzuleiten und Bildungsprozesse anzuregen.
2. Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte zur Förderung der Bildungs­
bereiche mit kreativem Einsatz der Medien werden gestärkt. Pädagogische
Fachkräfte sind in der Lage, bedarfs­, entwicklungs­ und lebensweltgerecht
medienpädagogische Aspekte in ihren Berufsalltag zu integrieren.
Medienpädagogische Inhalte sind in der
Erzieherausbildung
implementiert.
Ziel der Medienbildung

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 21
Medienbildung ist Bestandteil des
Fortbildungsangebots
für pädago­
gische Fachkräfte und Fachberaterinnen und Fachberater der frühkind­
lichen Bildung. Das Angebot wird bedarfsgerecht weiterentwickelt und
praxisnahe Angebote werden unterbreitet. Chancen und Risiken des
Umgangs mit Medien werden in Fortbildungen thematisiert.
Online-Lernangebote
stehen den pädagogischen Fachkräften zur zeit­
und ortsunab hängigen Fortbildung zur Verfügung.
Im Rahmen des
Pilotprojekts MPZ+
(Kooperation zwischen Landkreis
Nordsachsen, SLM und SMK) stehen im Landkreis Nordsachsen Angebote
für pädagogische Fachkräfte zur Ver fügung.
Perspektivische Maßnahmen
Medienbildung ist im Sächsischen Bildungsplan verankert und wird definiert.
Die Bildungs­ und Erziehungspartnerschaft wird gestärkt, indem Chancen
und Risiken bei der Verwendung von Medien aufgezeigt werden.
Die Träger werden für das Thema Medienbildung sensibilisiert. Eine
Verankerung in den Leit linien der Träger und Konzepten der Kindertages­
einrichtungen wird angeregt.
Der Fachberatung stehen Fortbildungsangebote zur Verfügung.
Die Fachberatung setzt medienpädagogische Impulse in Kindertages­
einrichtungen.
7.2 Kinder- und Jugendbildung –
Aufwachsen in mediatisierten Lebens welten
Nahezu alle Jugendlichen besitzen ein Smartphone und verfügen über einen Internet­
zugang (mpfs 2018: 6).
Das Smartphone ist das am häufigsten eingesetzte Gerät
zur Internet nutzung. Die Einbindung in den Alltag hat sich mit dem Blick auf die
letzten Jahre verstärkt, 91 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind täglich online.
Pädagogische Fachkräfte sind ge fordert, anzuerkennen und wertzuschätzen, dass das
Aufwachsen der Kinder und Jugend lichen in
mediatisierten Lebenswelten
geschieht.
Eine Auseinandersetzung hinsichtlich der Werteentwicklung in der pädagogischen
Arbeit sollte wichtiger Bestandteil sein. Dabei ergibt sich für Kinder und Jugendliche
keine Trennung zwischen analogen und digitalen Welten, sondern diese werden viel­
mehr als
eine
Lebenswelt wahrgenommen und als selbstverständ liche Einheit betrach­
tet. Die Entwicklung der eigenen Identität wird mithilfe digitaler Medien vollzogen und
hat damit unmittelbare Auswirkungen auf Kommunikations­ und Aushand lungs­
prozesse.
Die Nutzung des Internets wird bestimmt durch Alter, Geschlecht und
Bildungshintergrund und kann zudem durch den verstärkten Einsatz im außerschu­
lischen Bereich dafür sorgen, dass »Kinder und Jugendliche aus benachteiligten
Verhältnis sen einerseits gehört werden und andererseits alternative Medienhandlungs­
muster aufbauen können, die ihre gesellschaftliche Teilhabe verbessern« (Tillmann
2013: 60).
Internetnutzung
Chancen der Internetnutzung

22 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Es besteht ein enger, alltagsrelevanter Zusammenhang von Medienbildung und Ver­
braucherbildung bzw. Medienkompetenz und Verbraucherkompetenz. Mit Blick auf die
wachsende Rolle der Kinder und Jugendlichen als aktive Marktteilnehmer mit hoher
Affinität beispielsweise zum Online­Handel gilt es, ihnen Handlungssicherheit in
der komplexen Konsumwelt zu vermitteln. Gerade im außerschulischen Kontext
sollen Heranwachsende zunehmend als informierte und medienkompetente Ver­
braucher agieren. Dafür braucht es geeignete, altersgerechte Medienbildungsan­
gebote.
Die verbindliche rechtliche Ausgangssituation ist im Achten Buch des Sozialge­
setzbuches (SGB VIII)
1
geregelt. Jugendarbeit soll demnach »an den Interessen junger
Menschen an knüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur
Selbstbestimmung be fähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu so­
zialem Engagement anregen und hinführen« (§ 11 Absatz 1 SGB VIII). Zu den
Schwer-
punkten der Jugendarbeit
zählen unter anderem die »außerschulische Jugendbildung
mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheit licher, kultureller, naturkundlicher und
technischer Bildung« sowie eine »arbeitswelt­, schul­ und familienbezogene Jugend­
arbeit« (§ 11 Absatz 1 SGB VIII).
Um Medienbildung in einem erweiterten Sinne zu gewährleisten, bietet der außer­
schulische Bereich die Möglichkeit, das schulische Angebot sinnvoll zu ergänzen und
zu erweitern, wenn informelle und schulische Lernprozesse aufeinander bezogen wer­
den (vgl. Herzig 2014: 22).
Die Themen können zum Beispiel im Schulhort individu­
eller und im Rahmen informeller Lernprozesse ak tiviert werden. Die Bedingungen für
eine
Subjekt- und Handlungsorientierung
sind im außer schulischen Bereich beson­
ders günstig. Die außerschulische Medienbildung soll
Chancengerechtigkeit
unter
den Kindern und Jugendlichen herstellen und somit bestehender Ungleichheit begeg­
nen. Eine generelle Frage stellt die Erreichbarkeit der Zielgruppe vor dem Hintergrund
einer freiwilligen Teilnahme in der Freizeit in non­formalen Kontexten dar.
Ko ope-
rationen
der außerschulischen Akteure mit Schulen können die Erreichbarkeit der
Ziel gruppe
stärken.
Ziele und Maßnahmen
1.
Akteure der Kinder- und Jugendbildung
sind miteinander vernetzt.
Kooperationen
zwischen Akteuren ermöglichen Bildungsangebote im
ländlichen Raum.
Die
Arbeitsfelder und Angebotsformen der Paragrafen 11 bis 14 SGB
VIII
sind
vernetzt
und werden auf regionaler Ebene unterstützt und
gestärkt.
2.
Pädagogische Fachkräfte
werden zum Thema Medienbildung fortgebildet.
Pädagogische Fachkräfte sind für die Lebenswelten der Kinder und
Jugendlichen sensi bili siert und über potenzielle
Gefahren
im Umgang
mit Medien der Zielgruppe informiert.
Pädagogische Fachkräfte wenden Methoden
aktiver und handlungs-
orientierter Medienarbeit
an.
1 Sozialgesetzbuch (SGB) – Achtes Buch (VIII) – Kinder- und Jugendhilfe - (Artikel 1 des Gesetzes v. 26. Juni 1990, BGBl. I S. 1163).
Schulische und außer­
schulische Medienbildung

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 23
Das für Menschen mit Behinderung tätige Fachpersonal wird in Fort­
bildungen zum Einsatz von Medien geschult.
3.
Medienbildungsangebote
zeigen Chancen des Medieneinsatzes auf, för­
dern den kreativen Umgang und regen ein handlungs­ und problem orien­
tiertes Lernen an.
Ein
sozial-präventiver Umgang
mit digitalen Medien wird angeregt und
ein angemessenes Problembewusstsein geschaffen.
Sensibilisierungsveranstaltungen zum Thema
Cybersicherheit
werden
durchgeführt.
Angebote
aktiver Medienarbeit
stehen den Jugendlichen zur Verfügung.
Digitale Medien werden kritisch betrachtet und analysiert und eine
eigene
Wertevorstellung
wird entwickelt.
Digitale Angebote ermöglichen Kindern die
selbstständige Erprobung
und Aneignung von Wis sen
.
Spezifische Angebote der Medienbildung werden im
ländlichen Raum
etabliert.
Angebote zur Förderung der
gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen
mit Behinderung
werden unterbreitet.
Es sind Medienbildungsangebote etabliert, die alterstypische
Verbrau-
cherfragen bei der Mediennutzung
aufgreifen und hinsichtlich Risiken
sensibilisieren.
Perspektivische Maßnahmen
Frei verfügbare Lehr­ und Lernmaterialien (OER)
2
werden zur Unterstüt­
zung der medienpäda gogischen Praxis angeboten.
Eine strukturelle
Elternarbeit
im Rahmen der Kinder­ und Jugendbildung
wird etabliert.
Medienpädagogisches Fachpersonal kommt in sozialpädagogischen Ein­
richtungen zum Einsatz und ermöglicht die interdisziplinäre Zusammen­
arbeit.
2 OER steht für
Open Educational Ressources
und meint jegliche Lehr- und Lernmaterialien, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht
werden.

24 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
7.3 Familienbildung – voneinander und
miteinander
lernen
Familien sind heutzutage vielfältig und reichen von traditionellen Familienmodellen
hin zu Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien oder Alleinerziehenden mit Kindern.
Medien haben in Familien eine
hohe Alltagsrelevanz
und bergen zudem Konflikt­
potenzial, dennoch sind Medien für nur 46 Prozent der Haupterzieher interessant (vgl.
mpfs 2016b: 68).
Mit Blick auf die Ergebnisse der KIM­Studie 2010 zeigt sich, dass
die Vorstellungen der Haupterzieher »hinsichtlich des Gefährdungspotentials, der
Nützlichkeit oder der Zuständigkeit bei der Vermittlung von Kompetenzen« (mpfs
2016b) dauerhaft bestehen.
Fami lienbildungsangebote
vermitteln Erziehungs­, Beziehungs­ und Alltagskompe­
tenzen und unterstützen die Familienmitglieder bei der Entwicklung dieser Kompeten­
zen. Darüber hin aus wird die Gestaltung von Beziehungen in der Familie und damit
auch der Geschlechter zueinander und der Generationen untereinander gestärkt. Sie
fördert altersübergreifende Lernprozesse, die gesellschaftliche Teilhabe von Familien
und den solidarischen Zusam menhalt der Gesellschaft. Familienbildung wirkt präven­
tiv und ressourcenstärkend.
Angebote sollten an Orten etabliert werden, die Familien im Alltag aufsuchen, wie
die Ergeb nisse der Studie »Analyse der Familienbildungsangebote im Frei staat Sachsen«
(SMS 2015) zeigen. Danach werden
alltagsnahe Orte
wie Kindertagesein rich tungen
und Schulen, aber auch Einrichtungen des Gesundheitswesens für Familien mit
Unterstützungs bedarf als besonders niedrigschwellige und geeignete Zugangsmöglich­
keiten zu Angeboten der Familienbildung und ­beratung identifiziert.
Dieser selbst­
verständliche Zugang kann für einen Brückenschlag zu weiteren Hilfen genutzt werden.
Insbesondere die Kooperation der Träger von Angeboten der Familienbildung oder der
Erziehungsberatung mit Kindertages stätten hat sich als ein geeigneter Weg erwiesen.
Kinder werden maßgeblich durch das Vorbild der Eltern geprägt. Innerhalb der Familie
ist es in Bezug auf die Medien notwendig, sich mit dem
Nutzungsverhalten
kritisch
auseinander zusetzen und Kompetenzen zu erwerben. Die einzelnen Familienmitglieder
unterscheiden sich deutlich in ihren Fähigkeiten, die je nach Tätigkeit und Thema
verschieden verteilt sind. In nahezu allen Familien mit Kindern zwischen drei und 19
Jahren stehen mindestens ein Mobiltelefon, ein Internetzugang, ein Fernsehgerät sowie
ein Radiogerät zur Verfügung (vgl. mpfs 2016a: 81). Bereits 2016 besaßen 93 Prozent
der Familien entweder einen Computer oder einen Laptop und etwa jede zweite Fami­
lie verfügte über ein Tablet. Das Alter und der Bildungshintergrund der Eltern wirken
auf die subjektive Ein schätzung der Medienkompetenz ein. Je jünger die Eltern sind
und je höher ihr Bildungsabschluss ist, desto kom petenter und sicherer fühlen sie sich
(vgl. mpfs 2016a: 72).
Die Familie hat einen »entscheidenden Einfluss auf den Bildungserfolg und den
Erwerb von Kompetenzen« (Albrecht/Revermann 2016: 111). Sie kann Kinder und Ju­
gendliche an einen sinnvollen Einsatz digitaler Medien heranführen und positiv beein­
flussen, jedoch auch überzogene Mediennutzung in der Freizeit mit negativen Auswir­
kungen reduzieren helfen. Familien müssen deshalb in der Notwendigkeit gestärkt
werden, sich mit Medien im Allgemeinen und der Mediennutzung im Speziellen kritisch
auseinanderzusetzen. Eltern stehen insbesondere in der Pflicht sich der Mediennutzung
der Kinder zu widmen und Verantwortung zu übernehmen.
Medien sind nicht nur
zahl reich in der Familie vorhanden, sie werden auch zur Strukturierung des Alltags im
Rahmen von Ritualen eingesetzt.
Medienrituale
nehmen Einfluss auf den Familien­
alltag und sind in Familien mit null­ bis achtjährigen Kindern »oftmals zentrales Ele­
Relevanz der Medien
Angebote
Einfluss der Familie

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 25
ment« (Oberlinner et al. 2018: 16). Mediennutzung wird als positives Element im
Tagesablauf der Familien etabliert und an den Anfang oder das Ende des Tages
gestellt. Vor allem für sehr junge Kinder sind die Rituale in der Familie relevant.
Zukünftig ist die Kompetenz
aller
Familienmitglieder im Umgang mit digitalen
Medien erforderlich und wird einen wichtigen Faktor für ein gutes Familienleben
darstellen (vgl. BMFSFJ 2016: 25).
Medienbildung in Familien kann die unterschiedliche Verteilung diverser Kompe­
tenzen ge zielt nutzen. Das gegenseitige und gemeinsame Lernen im Rahmen
in-
tergenerativer An sätze
ist eine Chance, die in Medienbildungsangeboten genutzt
werden kann. Familien können von einer Medienkompetenzförderung in den Bereichen
der Organisation des Fami lien alltags, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie
dem Schutz der Kinder und Jugendlichen profitieren. Insofern hat Medienbildung in
der Familie unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität und eine größere Flexibilität.
Ziele und Maßnahmen
1. Eltern, Elternvertretern und pädagogischen Fachkräften stehen
Fort- und
Weiterbildungs angebote
zur Verfügung.
Bildungs- und Beratungsangebote
sind zielgruppenspezifisch und bar­
rierefrei sichtbar.
Weiterbildungsangebote
werden von anerkannten Trägern der Weiter­
bildung im Freistaat Sachsen, insbesondere von Volkshochschulen, sowie
den SAEK bereitgestellt. Die Einrichtungen unterbreiten spezielle Ange­
bote für Eltern, für pädagogische Fachkräfte und alle anderen Interes­
sierten sowie für Familien, Kinder und Jugendliche.
Informative und handlungsorientierte Angebote
für Familien zur Ver­
mittlung von Medienkompetenz und zur Sen sibilisierung der familiären
Mediennutzung stehen zur Verfügung. Auf die besondere Rolle von El­
tern als Vorbilder bei der Nutzung digitaler Medien wird hingewiesen.
2. Angebote zur digitalen Grundbildung an Weiterbildungseinrichtungen er­
möglichen Eltern einen
Kompetenzerwerb
im Sinne des Kompetenzrahmens.
Sie zielen auf das gemeinsame und selbstständige Lernen und umfassen
sowohl Präsenz­ als auch virtuelle Angebote.
Der schulische
Kompetenzrahmen
zur Medienbildung wird weiterent­
wickelt und genutzt.
Ein
Dialog mit Weiterbildungseinrichtungen
zur Umsetzung des Kom­
petenzrahmens zur Medienbildung in der Erwachsenenbildung mit der
Zielgruppe Eltern findet zum Zweck der Prüfung des Bedarfs und der
Einbindung der Angebote von Medienpädagogischen Zentren (MPZ) und
Online­Lizenzen in der Erwachsenenbildung statt.
Perspektivische Maßnahmen
Dritte Orte
3
(z. B. Bibliotheken) werden im ländlichen Raum genutzt, um
Bildungsange bote flexibel unterbreiten zu können und bestehende Orte
des sozialen Austauschs zu nutzen.
3 Dritte Orte sind öffentliche Begegnungsräume und folgen begrifflich dem Ersten Ort (zu Hause) und dem zweiten Ort (Arbeitsplatz).

26 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
7.4 Erwachsenenbildung – Leben und Lernen
mit
Medien
Im Erwachsenenalter sollten auf die in der Schule vermittelten Kompetenzen aufge­
baut und diese stetig weiterentwickelt werden, um dem rasanten technischen Wandel
gewachsen zu sein. In diesem Sinne muss Lernen mit und über Medien fester Bestand­
teil der Erwachse nenbildung sein. Für die Bereitstellung der Angebote für Erwachsene
liefert die SMK­Konzeption »Medien bildung und Digitalisierung in der Schule« eine
Orientierung hinsichtlich der zu vermittelnden Kompetenzen, die in der digitalen Welt
bedeutsam sind, um Medien aktiv nutzen und kritisch hinterfragen zu können.
4
Ins­
gesamt zeigt sich in der erwachsenen Bevöl kerung der Trend zu einer häufi geren und
längeren
Nutzung des Internets
(DIVSI 2016a). Die Hälfte der Deutschen ist täglich
im Internet. Im Vergleich der Jahre 2012 und 2016 ist eine deutlich geringere Schere
zwischen Onlinern und Offlinern zu vermerken.
Die stärker werdende Relevanz di­
gitaler Medien für das Alltags­ und Berufsleben zeigt sich nicht nur in der längeren
Nutzungsdauer, sondern auch mit dem Blick auf den Besitz von Smartphones, der sich
seit 2012 vervierfacht hat (vgl. DIVSI 2016 a: 12).
Medienbildung soll Erwachsene zur verantwortlichen selbstbestimmten gesellschaft­
lichen Partizipation in der zunehmend digitalisierten Welt befähigen. Als übergeord­
netes Ziel für alle Beteiligten – Staatsregierung, Kommunen, Träger von Weiterbil­
dungseinrichtungen, Weiterbildungseinrichtungen selbst und das Weiterbildungs­
personal – gilt daher, dass bedarfsgerechte, für jedermann zugängliche und
qualitätsgesicherte Weiterbildungsangebote im Freistaat vorgehalten werden
müssen, die allen Erwachsenen den Erwerb der erforder lichen Medienkompetenz
ermöglichen.
Die
Bildungsbeteiligung Erwachsener
bedarf der Wahlfreiheit aus einem weitge­
fächerten Bildungsprogramm mit erwachsenengerechten Lehr­ und Lernformen, das
jeweiligen Be dürfnissen gerecht wird und Praxis­ und Sinnbezug bietet. Neben den
Unterschieden bezüg lich der Mediennutzung sind bei der Gestaltung der Medienbil­
dungsangebote weitere Aspekte der Diversität der Erwachsenen wie psychische, phy­
sische und kognitive Besonder heiten, Lebensweisen in urbanen oder ländlichen Räu­
men, kulturelle Prägungen zuge wan derter bzw. geflüchteter Menschen, schulische und
berufliche Vorbildung zu berücksichtigen. Aus gangspunkte für wahrgenommene Bil­
dungsbedarfe liegen auch in den spezifischen Rol len, in denen Erwachsene zum Bei­
spiel als Arbeitnehmer, Eltern, Hobbyfotograf agieren.
Der Erwachsenenbildung kommt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer medi­
alen Ge sellschaft zu. Medienbildung der Erwachsenen als umfassende Befähigung zur
Reflexion über und zum Umgang mit Medien hat im Bereich der Allgemeinen Weiter­
bildung hohe Relevanz. Sie ist zudem als Teilbereich der Grundbildung, insbesondere
auch in Verbindung mit der politischen Bildung, zu betrachten.
Zugleich haben
staatliche Stellen keinen direkten Einfluss auf inhaltliche und didaktische Ansätze der
Weiterbildungsträger sowie auf die Wei ter bildungsaktivitäten der Erwachsenenbildner.
Mit dem Konzept der »Erweiterten Lern wel ten« gehen die
Volkshochschulen
in
Deutschland einen ersten und systematischen Schritt hin zu einem digitalen Support
für ihren Bildungsauftrag. Angebote in allen Bildungs be reichen werden digital erwei­
tert und ergänzt. Seit 2018 nutzen Volkshochschulen die vhs.cloud als Kommunika­
tions­ und Verwaltungsplattform sowie als didaktische Plattform für Online­ und
Blended-Learning
­Formate. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schulung des hauptamt­
lichen Personals und der Kursleitung.
4 Weitere Hinweise zur digitalen Grundbildung gibt ebenfalls die EU (Europäische Kommission 2017 und 2018).
Internetnutzung
Rolle der Erwachsenenbildung

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 27
Der digitale Wandel stellt die Weiterbildungseinrichtungen vor neue Herausforderun­
gen,
Transformationsprozesse und die Professionalisierung der Lehrkräfte
sind
erforderlich. Die Landesregierung unterstützt die Weiterbildungseinrichtungen in die­
sem Prozess. Zu gleich sind die Kommunen und Landkreise ebenso gefordert, die Ver­
sorgung der Be völ kerung mit Bildungsangeboten voranzutreiben. Daher ist ein stän­
diger Dialog aller Beteiligten zur Bestandsaufnahme, Bedarfsanalyse und Rollenklärung
für die erforderlichen Transformationsprozesse notwendig. Die bestehenden Unter­
stützungs­ und Fördermaßnahmen des Landes und der Kommunen sind hinsichtlich
ihrer Eignung zur Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen zu prüfen und entspre­
chend den identifizierten Unterstützungsbedarfen und Erfordernissen anzupassen.
Ziele und Maßnahmen
1. Erwachsenen und pädagogischem Fachpersonal stehen
Weiterbildungs-
angebote
zur Verfügung, um Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien zu
erlangen.
Veranstaltungen
zur Stärkung der Medienkompetenzen werden angebo­
ten. Die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen der
Medienwelt wird angeregt.
Weiterbildungsangebote
für Erwachsene zu Themen der Digitalisierung,
zur Medienbildung sowie zum Erwerb von grundlegenden IKT
5
­Kompe­
tenzen werden von anerkannten Trägern der Weiterbildung im Freistaat
Sachsen, insbesondere von Volkshochschulen, bereitgestellt.
Fortbildungsveranstaltungen
werden zur Unterstützung der medien­
didaktischen Praxis in der Erwachsenenbildung für pädagogisches Fach­
personal angeboten.
Sensibilisierungsveranstaltungen zum Thema
Cybersicherheit
werden
durchgeführt.
Medienbildungsangebote schulen den
sicheren Umgang
mit digitalen
Medien, reflektieren das eigene Handeln und sensibilisieren für Risiken
und Gefahren. Digitale Medien werden kritisch betrachtet und analysiert
und eigene
Wertevorstellungen
entwickelt.
Die
Medienkompetenz
von Erwachsenen und Multiplikatoren wird ge­
stärkt. Das umfasst auch Informationen zur problematischen und abhän­
gigen Nutzung von Medien.
2. Der
Austausch und die Vernetzung
der Akteure der Medienbildung mit
Akteuren der Erwachsenenbildung werden unterstützt.
Die etablierten Einrichtungen der Erwachsenenbildung stehen im Aus­
tausch mit den medienpädagogischen Akteuren, deren Netzwerken und
Arbeitskreisen. Sie können ihre medienpädagogische Arbeit weiterentwi­
ckeln, indem sie auf die Expertise und Kooperations angebote der Akteure
zurückgreifen.
5 IKT: Informations- und Kommunikationstechnik.

28 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Kooperationen
zwischen Akteuren erweitern und fördern vernetzte
Bildungsangebote im ländlichen Raum.
Angebote
der Medienbildung werden gebündelt sichtbar und auffindbar
gemacht sowie geeig nete Strukturen zur Veröffentlichung genutzt.
3. Anerkannte Weiterbildungseinrichtungen werden im
Transformationspro-
zess
unter stützt und tragen zur grundlegenden Medienbildung der Erwach­
senen bei.
Der
Ist-Stand
und die
Bedarfe
der anerkannten Weiterbildungseinrich­
tungen zur Medien bildung sind bekannt und erforderliche Maßnahmen
sind definiert.
Anerkannte Träger der Weiterbildung werden gemäß
Weiterbildungs-
gesetz
und
Weiterbildungsförderungsverordnung
unterstützt.
Anerkannte Weiter bildungsträger können eine
Sonderför derung
für
digitale Grundbildung erhalten.
Herausragende Innovationen im Bereich der Erwachsenenbildung sind
gewürdigt.
Die Verbesserung der digitalen Strukturen in den anerkannten Weiter­
bildungs einrichtungen wird durch einen
Investitionszuschuss
gefördert.
Perspektivische Maßnahmen
Der Kompetenzrahmen zur Medienbildung in der Schule wird für die
Erwachsenenbildung genutzt und weiterentwickelt.
7.5 Seniorenbildung – Teilhaben und Aktivieren
Im Jahr 2015 war Sachsen mit einem Altenquotienten
6
von 43 deutschlandweit Spit­
zenreiter und wird, die Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberech­
nung zugrunde gelegt, auch im Jahr 2030 noch mit einem durchschnittlichen Alten­
quotienten von 65 zur Spitzengruppe gehören.
Insgesamt nutzen 16 Prozent der
Bevölkerung in Deutschland das Inter net nie. Betrachtet man die Gruppe der soge­
nannten
Offliner
genauer, dann zeigt sich, dass der größte Anteil (84 Prozent) dieser
65 Jahre und älter ist (vgl. DIVSI 2016 a: 22). Mit zuneh men dem Alter steigt die Nicht­
nutzung. Im Alter von 70 Jahren existiert eine sogenannte
Online-Schwelle
(vgl. DIVSI
2016 b: 15).
Ab diesem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit der Nicht nutzung. Im
un mittelbaren Zusammenhang ist die berufliche Befassung mit digitalen Medien zu
sehen. Haben Personen digitale Anwendungen im Rahmen ihrer Berufspraxis genutzt,
dann steigt auch die Chance, dass jene Werkzeuge nachberuflich, im Ehrenamt und
privat eingesetzt werden.
6 »Der Altenquotient bildet das Verhältnis der Personen im Rentenalter (zum Beispiel 65 Jahre und älter) zu 100 Personen im erwerbsfä-
higen Alter (zum Beispiel von 20 bis 64 Jahren) ab.« (Destatis 2019).
Nichtnutzer

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 29
Seniorinnen und Senioren sind im Vergleich zu früheren Generationen zunehmend
gesünder, aktiver und interessierter. Dennoch sind sie mit wachsen den Einschränkun­
gen der Mobilität und der Sinne versehen und bedürfen
barrierefreier medialer An-
gebote
. Auch Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähig keiten profitieren von
einer Barrierefreiheit. Ferner besteht für die zielgruppengerechte An sprache und Ver­
mittlung die Notwendigkeit, verständliche Begriffe zu nutzen und die im Rahmen der
Digitalisierung oft verwendeten englischen Termini zu übersetzen und zu erklären.
Innerhalb der Gruppe der Senioren zeigt sich ein großes Potenzial, digitale Souveräni­
tät zu vermitteln. Die Wertschätzung gegenüber dem Internet ist im Vergleich zu 2012
gestiegen und die Möglichkeiten des Internets werden positiv bewertet (DIVSI 2016 b).
Dennoch bestehen Hemmnisse und Unsicherheiten, diese wahrgenommenen Chancen
auch selbstständig zu nutzen.
Die Ziel gruppe benötigt entsprechende Kompetenzen,
um Ängste und Gefühle der Hilflosigkeit ab zubauen und die eingeschränkte Mobilität
durch digitale Angebote an Produkten und Dienstleistungen sowie kulturellen Ange­
boten etwas zu kompensieren und die Vorteile des Online­Handels sowie ­Bankings zu
nutzen.
Die
Angebote der Medienbildung
sollten differenziert sein, um den unter schiedlichen
Bildungsniveaus zu begegnen. Das kalenda rische Alter dieser Zielgruppe spielt keine
Rolle für die Gestaltung der Bildungsangebote, vielmehr ist die individuelle geistige
Kompetenz entscheidend. Ungefähr die Hälfte der Ziel gruppe nutzt das Internet be­
reits, zum Beispiel zur Kommunikation, Recherche, Navigation, Informa tion oder für
Online­Banking und ­Shopping (DIVSI 2016 b). In diesem Rahmen wirkt Medienbildung
zusammen mit Verbrauch erbildung. Bereits heute bestimmen viele auf Senioren bezo­
gene Produkte den Markt. Da ältere Menschen aber nicht nur wichtige Wirtschafts­
teilnehmer sind, sondern bei abnehmenden kognitiven Fähigkeiten als Kunden und
Kundinnen verletzlicher und anfälliger für zweifelhafte Werbung oder Be trugsdelikte
sind, ist Medienbildung für diese Zielgruppe ein zukunftsweisendes Thema.
Niedrigschwellige Unterstützungsmöglichkeiten und Zugänge
sind ebenso wie Vor­
Ort­Angebote bzw. aufsuchende Angebote weiterzuentwickeln. Dies erfordert eine
intensive Vernetzung mit örtlichen Trägern und Vereinen sowie die Nutzung von
Möglichkeiten im Rahmen der Nachbarschaftshilfe, der Begegnungsstätten oder
der Mehrgenerationenhäuser. Mög lichkeiten bieten sich im Einbezug der Seni­
oren in Peer­to­Peer Ansätzen, wenn diese als Multiplikatoren ausgebildet wer­
den. Ältere Menschen sind bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren, wenn die
Rahmenbedingungen wie Aufwandsentschädigung, Versicherung, Würdigung
und Anerken nung stimmen. Bildungsangebote sollten tagsüber realisiert werden
und vor dem Hintergrund wachsender Altersarmut bezahlbar sein. Infolge der
wachsenden Altersein samkeit sind Bildungsangebote mit Möglichkeiten der sozialen
Begeg nung auch zur wechselseitigen Unterstützung sowie Beratung zu Lernprozessen
erwünscht und zu fördern. Ein beson deres Interesse besteht an generationsübergrei­
fenden Bildungsangeboten. Solche Angebote stärken soziale wie mediale Kompeten­
zen, schaffen Motivation, erweitern die eigene Per spektive und fördern die aktive
gesellschaftliche Mitbestimmung und ­gestaltung.
Chancen für Senioren

Ziele und Maßnahmen
30 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
1. Die Medienkompetenz der Senioren ist vor dem Hintergrund der
Partizi-
pation und aktiven Mitgestaltung gesellschaftlicher Prozesse
gestärkt.
Niedrigschwellige Angebote
schaffen einen leichteren Zugang.
Der
selbstständige Umgang
mit digitalen Medien ist gefördert.
Angebote zur Beratung
und Hilfe bei Problemen stehen zur Verfügung.
Kooperationen
zwischen Vereinen, Bibliotheken, Schulen und anderen
lokalen Bildungsanbietern
im ländlichen Raum
stärken die regionale
und lokale Medienkompetenzförderung.
2. Senioren sind hinsichtlich der Möglichkeiten und Risiken durch die Schaf­
fung
akti vierender Angebote
sensibilisiert und haben Selbstvertrauen im
Umgang mit digitalen Medien erlangt.
Mobile Lernangebote
ermöglichen die Beratung vor Ort und machen
Medien insbesondere im ländlichen Raum erfahrbar.
Der
sichere Umgang
mit Medien ist gestärkt.
Informationsangebote
zum Thema Prävention stehen der Zielgruppe zur
Verfügung.
Perspektivische Maßnahmen
Thementische/mediale Stammtische für intergenerative Gruppen werden
etabliert.
Medienbildungsangebote nutzen Multiplikatorenansätze und befähigen
zur Hilfe zur Selbsthilfe durch Senioren für Senioren.
Generationsübergreifende Ansätze werden in Medienbildungsangeboten
umgesetzt.
Spezifische Bildungsangebote für Senioren, beispielsweise an Senioren­
akademien und ­kollegs, werden hinsichtlich der bedarfsgerechten Wei­
terentwicklung und Förderung geprüft.

8 Fazit und Ausblick
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 31
In einer zunehmend digital geprägten Gesellschaft ist künftig mit einem erhöhten
Bedarf an Medienbildungsangeboten zu rechnen, um jene Kompetenzen zu er­
langen, die in Beruf, in der ehrenamtlichen Tätigkeit und im Alltag unabdingbar
werden. Um die sächsische Bevölkerung dazu zu befähigen, aktiv an gesell­
schaftlichen Prozessen teilzuhaben, muss Medienbildung zum immanenten
Bestandteil der Bildung im Sinne des lebensbegleitenden Lernens für alle Bevöl­
kerungs­ und Altersgruppen werden. Es ist daher eine Querschnittsaufgabe für
alle Bildungsbereiche. Ziel der Medienbildung ist ein selbstverständlicher, kompe­
tenter, reflektierter und kritischer Umgang mit analogen und digitalen Medien.
Im Rahmen der Umsetzung der MESA werden alle Zielgruppen in den Blick genommen
und spezifische Fähigkeiten alters­ und entwicklungsgemäß vermittelt, um
souveränes
Handeln
zu gewährleisten.
Eine umfassende Medienbildung befähigt den einzelnen
Menschen zur Kommunikation, Orientierung und Gestaltung und damit zum Handeln
in einer von Medien geprägten Gesellschaft.
Um zu zeigen, welche Vielfalt im Rahmen der Konzipierung und Durchführung der
Medienbildungsangebote besteht, sowie welche Maßnahmen in den jeweiligen Bil­
dungsbereichen erfolgreich sind, geben die im Anhang angeführten
Beispiele guter
Praxis
Hinweise (siehe S. 35 ff). Diese Sammlung ist im Rahmen der Beteiligung exter­
ner Akteure entstanden und wird in der Phase der Umsetzung der Landesstrategie
durch die KSM sichtbar gemacht und stetig weiter entwickelt.
Die MESA verdeutlicht, dass im Freistaat Sachsen bereits umfangreiche Bildungsarbeit
im außerschulischen Bereich geleistet wird, die bestehenden Aktivitäten jedoch stra­
tegisch weiterentwickelt werden müssen, um auf akute und kommende Bedarfe zu
reagieren. Mit der Einrichtung der KSM wird in Sachsen ein Ansprech partner etabliert,
der sowohl die Vernetzung der Akteure als auch die Kommunikation und Sensibilisie­
rung der sächsischen Bevölkerung koordiniert, Themen bedarfsgerecht aufarbeitet und
sichtbar macht sowie Angebote bündelt.
Befähigung
Beispiele guter Praxis

9 Quellennachweise
32 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Albrecht, Steffen; Revermann, Christoph (2016): Digitale Medien in der Bildung.
Endbericht zum TA­Projekt. Berlin: Büro für Technikfolgenabschätzung beim
Deutschen
Bundestag.
Baacke, Dieter (1996): Medienkompetenz: Begrifflichkeit und sozialer Wandel. In:
von Rein, Antje (Hrsg.): Medienkompetenz als Schlüsselbegriff. Bad Heilbrunn:
Klinkhardt, S. 112 – 124.
Baacke, Dieter (1997): Medienpädagogik. Grundlagen der Medienkommunikation
Band 1. Tübingen: De Gruyter.
Baacke, Dieter; Sander Uwe; Vollbrecht, Ralf (1990): Medienwelten Jugendlicher.
Opladen: Verlag Leske und Budrich.
Bundesministerium für Familie, Senioren und Frauen (BMFSFJ) (2016, Hrsg.): Gutes
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www.bmfsfj.de/blob/1089
88/9ce19aa6a7399daea6dbdbe59
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Brüggen, Niels; Bröckling, Guido (2017): Außerschulische Medienkompetenz­
förderung [Online­Quelle]
www.bpb.de/lernen/digitale­bildung/medienpaedagogik/
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Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) (2016 a, Hrsg.):
DIVSI Internet­Milieus 2016. Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung. Hamburg
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Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (2016 b, Hrsg.): DIVSI
Ü60­Studie. Die digitalen Lebenswelten der über 60­Jährigen in Deutschland.
Hamburg [Online­Quelle]
www.divsi.de/wp­content/uploads/2016/10/DIVSI­UE60­
Studie.pdf (letzter Abruf am 25. 1. 2019).
Europäische Kommission (2017, Hrsg.): The Digital Competence Framework for
Citizens [Online­Quelle]
http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/
JRC106281/web­digcomp2.1pdf_(online).pdf (letzter Abruf am 25. 1. 2019).
Europäische Kommission (2018, Hrsg.): DigComp into Action. User guide to the Eu­
ropean Digital Competence Framework [Online­Quelle]
http://publications.jrc.ec.eu­
ropa.eu/repository/bitstream/JRC110624/ dc_guide_may18.pdf (letzter Ab ruf am
25. 1. 2019).
GMK (2017): Kinder im Mittelpunkt: Frühe Bildung und Medien gehören zusammen«
– Positionspapier der GMK­Fachgruppe Kita [Online­Quelle]
www.gmk­net.de/wp­
content/t3archiv/fileadmin/pdf/gmk_ medienbildung_kita_positionspapier.pdf
(letzter Abruf am 5. 2. 2019).

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 33
Herzig, Bardo (im Auftrag der Bertelsmann Stiftung) (2014): Wie wirksam sind digi­
tale Medien im Unterricht? [Online­Quelle]
www.bertelsmann­stiftung.de/
fileadmin/
files/BSt/Publikationen/Graue
Publikationen/Studie_IB_Wirksamkeit_ digitale_
Medien_im_Unterricht_2014.pdf (letzter Abruf am 3. 4. 2019).
Jörissen, Benjamin; Marotzki, Winfried (2009): Medienbildung – Eine Einführung.
Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
Karpa, Dietrich; Lübbecke, Gwendolin; Adam, Bastian: Außerschulische Lernorte. The­
orie, Praxis und Erforschung außer schulischer Lerngelegenheiten. In: Schulpädago­
gik heute, 11, Immenhausen: Prolog­Verlag [Online­Quelle]
www.schulpaedagogik­
heute.de/SHHeft14/01_Basisartikel/01_06.pdf (letzter Abruf am 27. 3. 2019).
Kirchherr, Julian et al. (o. A., Stifterverband Hrsg.): Future Skills: Welche Kompeten­
zen in Deutschland fehlen [Online­Quelle]
www.future­skills.net/analysen/
future­
skills­welche­kompetenzen­in­deutschland­fehlen (letzter Abruf am 25. 1. 2019).
Kultusministerkonferenz (KMK) (2016): Bildung in der digitalen Welt [Online­Quelle]
www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2018/Strategie_
Bildung_in_der_digitalen_Welt_idF._vom_07.12.2017.pdf (letzter Abruf am
1. 4. 2019).
Landespräventionsrat (2016, Hrsg.): Digitale Medienbildung im Freistaat Sachsen.
Abschlussbericht der AG Digitale Medien [Online­Quelle]
www.lpr.sachsen.de/
download/landespraeventionsrat/20170410 _Bericht_final_AG_Digitale_Medien.pdf
(letzter Ab ruf am 25. 1. 2019).
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (2016 a, Hrsg.): FIM­Stu­
die 2016 [Online­Quelle]
www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/FIM/2016/FIM_2016_
PDF_fuer_Website.pdf (letzter Abruf am 25. 1. 2019).
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (2016 b, Hrsg.): KIM­
Studie 2016 [Online­Quelle]
www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2016/
KIM_2016_Web­PDF.pdf (letzter Abruf am 25. 1. 2019).
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (2018, Hrsg.): JIM­Studie
2018 [Online­Quelle]
www.mpfs.de/studien/jim­studie/2018/
(letzter Abruf am
24. 1. 2019).
Mossberger, Karen; Tolbert, Caroline J.; McNeal, Ramona S. (2008): Digital Citizen­
ship. The Internet, Society, and Participa tion. Cambridge: MIT Press Ltd.
Neuß, Norbert (2013): Medienkompetenz in der frühen Kindheit. In: Bundesministe­
rium für Familie, Senioren Frauen und Ju gend (Hrsg.): Medienkompetenzförderung
für Kinder und Jugendliche. Eine Bestandsaufnahme, Berlin, S. 34 – 44.

34 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
Oberlinner, Andreas; Eggert, Susanne; Schubert, Gisela; Jochim, Valerie; Brüggen,
Niels (2018): Medienrituale und ihre Be deutung für Kinder und Eltern. Erster Bericht
der Teilstudie »Mobile Medien und Internet im Kindesalter – Fokus Fa milie«. Mün­
chen: JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis [Online­Quelle]
www.jff.de/fileadmin/user_upload/jff/projekte/mofam/JFF_MoFam_Studie_ T_
Medienrituale.pdf (letzter Abruf am 24. 1. 2019).
Rat für Nachhaltige Entwicklung (2018): nachhaltig_UND_digital: Nachhaltige Ent­
wicklung als Rahmen des digitalen Wandels. Empfehlung des Rates für Nachhaltige
Entwicklung an die Bundesregierung, Berlin [Online­Quelle]
www.nachhaltigkeitsrat.
de/wp­content/uploads/2019/01/20181219_ RNE_Empfehlung_Digitalisierung.pdf
(letz ter Abruf am 27. 3. 2019).
Sächsisches Staatsministerium für Kultus (SMK) (2011, 3. Aufl., Hrsg.): Sächsischer
Bildungsplan. Ein Leitfaden für pädago gische Fachkräfte in Krippen, Kindergärten
und Horten sowie für Kindertagespflege. Berlin: Verlag das netz.
Sächsisches Staatsministerium für Kultus (SMK) (2017): Medienbildung und Digitali­
sierung in der Schule [Online­Quelle]
www.schule.sachsen.de/download/download_
bildung/18_09_10_Konzeption_ Medienbildung_Digitalisierung.pdf (letzter Abruf
am 29. 3. 2019).
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) (2015):
Analyse von Familienbildungsangeboten im Freistaat Sachsen. Abschlussbericht
[Online­Quelle]
www.familie.sachsen.de/download/familienportal/abschlussbericht_
familienbildung_sachsen.pdf (letzter Abruf am 29. 3. 2019).
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) (2017,
Hrsg.): Weiterbildung in Sachsen 2016. Länderzusatzstudie zum AES 2016. Schluss­
bericht [Online­Quelle] https://publikationen.sachsen.de/ bdb/artikel/29535 (letzter
Abruf am 25. 1. 2019).
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) (2018,
Hrsg.): Fachkräftestrategie 2030 für den Freistaat Sachsen (Grundzüge) [Online­
Quelle]
www.smwa.sachsen.de/download/FKS2030_Grundzuege.pdf
(letzter Abruf
am 25. 1. 2019).
Statistisches Bundesamt (Destatis) (2019): Altenquotient [Online­Quelle]
www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft­Umwelt/Bevoelkerung/
Bevoelkerungsstand/ Glossar/altenquotient.html (letzter Abruf am 23. 5. 2019).
Tillmann, Angela (2013): Vermittlung von Medienkompetenz in der Praxis für Kinder
und Jugendliche: Außerschulische Jugend arbeit. In: Bundesministerium für Familie,
Senioren Frauen und Jugend (Hrsg.): Medienkompetenzförderung für Kin der und
Jugendliche. Eine Bestandsaufnahme, Berlin, S. 53 – 64.

10 Anhang – Beispiele guter Praxis
1
Medienbildung in Sachsen (MESA) | 35
1
Gemeinsam in die digitale Welt (Förderung durch »FRL Demografie«)
Zielgruppe
Senioren
Inhalt
Das Leitziel des Projekts »Gemeinsam in die digitale Welt« besteht in der Erhöhung der
Kompetenz im Umgang mit Smartphone und Tablet bei Personen im Ruhestand im
ländlichen Raum. Das Projekt adressiert zwei wesentliche Problemstellungen: Einerseits
wird der digitalen Exklusion älterer Menschen begegnet, andererseits wird eine aktive
Bildungsarbeit in ländlichen Regionen vorangetrieben. Das Projekt wird als »Pilot« im
Landkreis Zwickau durchgeführt. Zentrale Meilensteine des Projekts sind eine Evalu­
ierung des Bildungsbedarfs älterer Menschen im Hinblick auf den kompetenten Um­
gang mit digitalen Medien, die Qualifizierung von älteren Menschen im Ruhestand zu
Technikbotschaftern und der Einsatz von diesen in den jeweiligen Wohngemeinden als
Seminarleiterinnen und Seminarleiter. In weniger als einem Jahr wurden neun Tech­
nikbotschafterinnen und ­botschafter qualifiziert, 15 Kurse durchgeführt und 102
Personen im Ruhestand geschult. Dies wäre über formale Bildungsangebote nicht
möglich gewesen.
Kontakt
Barczik, Kristina
TU Dresden
v
0351 463­37259
w
Kristina.Barczik@tu­dresden.de
x
https://tu­dresden.de/mz/
gemeinsam­digital
1 Die Beispiele guter Praxis sind als eine Anregung gedacht und die Gliederung der Angebote stellt keine Rangfolge dar.
2
»Digital? Aber sicher!« – Sensibilisierungsveranstaltungen zur Cybersicherheit
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Senioren
Inhalt
Der Beauftragte für Informationssicherheit des Landes veranstaltet unter dem Motto
»Digital? Aber sicher!« seit dem Jahr 2015 in loser Folge in Zusammenarbeit vor allem
mit den Volkshochschulen und der Verbraucherzentrale in Sachsen sogenannte »Live­
Hackings« für Bürger und Bürgerinnen. Bei den im Freistaat organisierten rund
2­stündigen Veranstaltungen zeigen Computerexperten leicht verständlich einfache
Tricks und Handgriffe, damit private IT­Nutzer und ­Nutzerinnen ihre Informationen
und Daten auf Computer, Tablet und Smartphone vor fremden Zugriff geschützt hal­
ten können und keine leichten Opfer für Cyberkriminelle werden. Seit 2015 fanden
knapp 30 Veranstaltungen mit über 2.900 Teilnehmenden statt. Im Jahr 2019 sind
weitere Veranstaltungen geplant, unter anderem auch mit weiteren Partnern direkt
an Schulen oder mit SAEK Mobil. Die aktuellen Termine sind zu finden unter
www.lsnq.de/Hacking.Kontakt
Fermer, Bastian
Sächsische Staatskanzlei
v
0351 564­3652
w
bfis­land@sk.sachsen.de

36 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
3
Kalendergänger – Eine generationenübergreifende Fotojagd
Zielgruppe
generationsübergreifend
Inhalt
Im generationenübergreifenden medienpädagogischen Projekt »Kalendergänger« be­
schäftigten sich verschiedene Generationen mit dem Demokratie­Begriff und demo­
kratischen Werten und setzten diese als Fotomotive für einen Jahreskalender um.
Dabei fokussierte das Projekt die persönliche Bedeutung von Demokratie für die Teil­
nehmenden für ihr Leben in Leipzig. Aus den entstandenen Motiven (jeweils Foto +
Zitat zum Thema Demokratie) wurden zwölf von der Gruppe für den Kalender ausge­
wählt. Seit Anfang November 2018 wurde der Kalender kostenfrei in Leipzig verteilt
und ist zusätzlich als Wanderausstellung in der VHS Leipzig, den Leipziger Städtischen
Bibliotheken und beim Landesfilmdienst Sachsen zu sehen.
Kontakt
Baetge, Caroline (VHS Leipzig)
Panzer, Susan (LSB)
Volkshochschule Leipzig,
Leipziger Städtische Bibliotheken
v
0341 123­6026
w
caroline.baetge@leipzig.de
4
Kompetente Medienkinder
Zielgruppe
frühkindliche Bildung
Inhalt
Das sachsenweit durchgeführte Modellprojekt »Kompetente Medienkinder« hatte die
Medienkompetenzförderung von Kinder zwischen drei und zehn Jahren (in Kita, Grund­
schule und Hort) zum Ziel. Im Rahmen des Projekts erstellten die Kinder gemeinsam
ein erstes eigenes Medienprodukt (Kita: ausgehend von Bilderbüchern eigenständige
Vertonung; Grundschule: Erstellung eines eigenen Kurzfilms).
Neben den Veranstaltungen mit Kindern wurden Fortbildungen für Erzieherinnen und
Erzieher sowie Informationsveranstaltungen für Eltern durchgeführt. Das Projekt
wurde beendet mit der Durchführung einer Fachtagung »Medienbildung in der frühen
Kindheit« (03/2015) in Leipzig mit Fachvorträgen und Diskussionsrunden sowie praxis­
orientierten Workshops für Fachkräfte. Im Zuge dieser Fachtagung wurde die selbst
produzierte Arbeitsbroschüre zur nachhaltigen Weiternutzung und ­verbreitung der
Projektergebnisse veröffentlicht.
Darüber hinaus wurde ein sachsenweit entleihbares Medienkoffer­Set zusammenge­
stellt, das Fachkräfte in die Lage versetzt, die Projektinhalte eigenständig durchzu­
führen.
Kontakt
Marx, Christoph
Landesfilmdienst Sachsen
v
0341 4929491­106
w
cmarx@landesfilmdienst­ sachsen.de

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 37
5
Medien im Dialog – Die Welt mit anderen Augen sehen
Zielgruppe
Kinder­ und Jugendbildung
Inhalt
Das Projekt »Medien im Dialog – Die Welt mit anderen Augen sehen« wurde 2005 ins
Leben gerufen und richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen und
Schularten, Kinder und Jugendliche im Rahmen der außerschulischen Bildung, Multi­
plikatoren, entwicklungsbezogen arbeitende Vereine und Initiativen sowie die breite
Öffentlichkeit in Sachsen mit Schwerpunkt auf dem ländlichen Raum. Durch die kon­
tinuierliche und langfristige Einbindung entwicklungspolitischer Medienarbeit in die
schulische und außerschulische Bildung trägt der Landesfilmdienst Sachsen e. V. (LFD)
mit diesem Projekt zu einer Sensibilisierung für entwicklungspolitische Themen bei
und erhöht das Bewusstsein für die Verknüpfung globaler Prozesse mit eigenem loka­
len Handeln. Die methodische Grundlage der entwicklungspolitischen Arbeit bildet in
allen Projektveranstaltungen die handlungsorientierte Medienpädagogik in Form von
rezeptiver (Einbindung von Filmen, Internetangeboten, Möglichkeiten des Web 2.0) und
aktiver Medienarbeit (Erstellung medialer Produkte). In der Vor­ und Nachbereitung
werden die Teilnehmenden zum Nachdenken und zum Perspektivwechsel angeregt,
und sie lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen sowie Zusammenhänge zwi­
schen eigenem lokalem Handeln und globalen Prozessen zu erkennen.
Kontakt
Wagenbrett, Laura
Landesfilmdienst Sachsen
v
0341 4929491­0
w
lwagenbrett@landesfilmdienst­
sachsen.de
6
Medien.Machen.Teilhabe – Ein Medienprojekt zur selbstbestimmten Teilhabe von
Menschen mit Behinderung
Zielgruppe
Kinder­ und Jugendbildung, pädagogische Fachkräfte
Inhalt
Medien.Machen.Teilhabe war ein Medienprojekt zur selbstbestimmten Teilhabe von
Menschen mit Behinderung. Das Projekt war als dreijähriges Modellvorhaben (2015–
2017) konzipiert und richtete sich an Menschen mit geistiger und körperlicher Behin­
derung mit folgenden Leitzielen:
1. Vermittlung und Entwicklung von Medienkompetenz
2. Abbau von Barrieren durch aktive und rezeptive Medienarbeit
3. Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen erleichtern
Darüber hinaus wurden Fortbildungen für Fach­ und Pflegepersonal, Begleit­ und Be­
treuungspersonen, Multiplikatoren, Lehrkräfte sowie (Schul­)Sozialarbeiterinnen und
Sozialarbeiter im Lernförder­ und Behindertenbereich durchgeführt. Im Bereich film­
kultureller Veranstaltungen wurde ein barrierefreies Kino in Leipzig etabliert. Im Sinne
der Nachhaltigkeit des Projekts wurden die Ergebnisse in einer Informations­ und
Arbeitsbroschüre veröffentlicht.
Kontakt
Marx, Christoph
Landesfilmdienst Sachsen
v
0341 4929491­106
w
cmarx@landesfilmdienst­ sachsen.de

38 |
7
Communal Media – Lokale Netzwerke für Medienkompetenz
Zielgruppe
regionale Akteure und Anbieter von Bildungsangeboten
Inhalt
»Communal Media« ist ein Pilotprojekt der Sächsischen Landesmedienanstalt, das im
ländlichen Raum initiiert wurde, wo es keine oder nur wenige zielgerichtete medien­
pädagogische Bildungsangebote für die dortige Bevölkerung gibt. Mithilfe des Aufbaus
eines lokalen Netzwerks soll die Medienkompetenz entsprechend der lokalen Bedarfe
der Bildungsträger und der Bevölkerung vor Ort mit selbst entwickelten Angeboten
gefördert werden. Dafür setzt »Communal Media« auf die Zusammenarbeit von Perso­
nen der Medien­, Familien­, Kinder­ und Jugend­ und Erwachsenenbildung, Politik und
Verwaltung in lokalen Strukturen. Potenziale dieses auf Medienbildung ausgerichteten
Netzwerks sind ein Erfahrungs­ und Informationsaustausch und damit das Vermeiden
von Parallelangeboten, die gemeinsame Nutzung von vorhandenen Ressourcen, ein
durch die Zusammenarbeit begünstigter Wissenstransfer, die Erschließung neuer Ziel­
gruppen und die Stärkung der Wichtigkeit des Themas in der Region durch eine ge­
meinsame Interessenvertretung.
Kontakt
Ihne, Kersten
Schmidsfeld, Heidi von
Sächsische Landesanstalt für privaten
Rundfunk und neue Medien (SLM)
v
0341 2259­0
w
info@slm­online.de
8
Meine Forscherwelt
Zielgruppe
Kinder (sechs bis zehn Jahre)
Inhalt
Die virtuelle Forscherwelt bietet Kindern einen interaktiven Forschergarten, der sie zu
eigenständigen Entdeckungen animiert. Die Figuren Tim, Juli und der Kater Berleburg
begleiten sie dabei.
Die Seite bietet eine Reihe von pädagogisch wertvollen Lernspielen zu verschiedenen
Phänomenen aus dem MINT­Bereich. Zu jedem Lernspiel gibt es Tipps zur Lernbeglei­
tung für Eltern und pädagogische Fachkräfte. Im Treffpunkt können die Kinder eigene
Forschungsfragen stellen und diskutieren.
Kontakt
Rotter, Uwe
Stiftung Haus der kleinen Forscher
v
030 275959­0
w
uwe.rotter@haus­der­kleinen­
forscher.de
x
www.meine­forscherwelt.de
Apps: Android und iOS

Medienbildung in Sachsen (MESA) | 39
9
Campus – Die Lernplattform der Stiftung »Haus der kleinen Forscher«
Zielgruppe
pädagogische Fachkräfte
Inhalt
Campus ist ein Angebot der Stiftung »Haus der kleinen Forscher« für pädagogische
Fach­ und Lehrkräfte, Trainerinnen und Trainer, Netzwerkkordinatorinnen und ­koor­
dinatoren sowie alle Interessierten. Die Online­Lernangebote unterstützen pädagogi­
sche Fach­ und Lehrkräfte dabei, Kinder beim Entdecken und Erforschen von mathe­
matischen, technischen, informatischen und naturwissenschaftlichen Themen (MINT)
zu begleiten. Mitglieder haben die Möglichkeit, sich mit anderen über ihren pädago­
gischen Alltag auszutauschen und zu vernetzen.
Kontakt
Wolff, Manja
Stiftung Haus der kleinen Forscher
v
030 275959­0
w
manja.wolff@haus­der­ kleinen­
forscher.de
x
https://campus.haus­der­kleinen­
forscher.de/
10
Museum in a clip (Förderung durch »FörderRL Musikschulen/Kulturelle Bil dung«)
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche, pädagogische Fachkräfte
Inhalt
Kinder­ und Jugendgruppen (zehn bis 27 Jahre) können mitwirkende Museen im Kul­
turraum Vogtland/Zwickau und in Leipzig mit Kamera (Tablet) und Mikrofon entdecken.
Nach einer kurzen Führung durch das Museum erkunden sie in kleinen Filmteams die
Ausstellung. Welche Ausstellungsstücke sind besonders spannend? Was bleibt in Erin­
nerung? Welche Geschichten können erzählt werden? Diese und andere Fragen können
die Kinder und Jugendlichen in einem vierstündigen Museumsbesuch audiovisuell
beantworten: Mit Tablet und Mikrofon bewaffnet, gehen die Schüler auf Entdeckungs­
tour durch das Museum. Anschließend werden die Clips bearbeitet und auf der Projekt­
Webseite
www.museum­in­a­clip.de
sowie auf dem eigenen YouTube­Kanal veröffent­
licht. Damit verfolgt das Projekt »Museum in a clip« in seiner Grundidee die kulturelle
Bildung mit dem Ziel zur kulturellen Teilhabe und Partizipation von Kindern und Ju­
gendlichen und Medienbildung.
Die Produktion der Videoclips wird inhaltlich und technisch von den pädagogischen
Lehrkräften der teilnehmenden Museen unterstützt. Den Kindern und Jugendlichen
wird generell der Inhalt ihrer Beiträge selbst überlassen, im Zentrum steht ihre indivi­
duelle Auseinandersetzung und Sichtweise auf die präsentierten Ausstellungsobjekte.
Die Betreuerinnen und Betreuer vor Ort leiten medienpädagogisch an, begleiten die
Produktionen, werten die entstandenen Clips gemeinsam mit den Teilnehmenden aus
und geben Feedback. Eine fachkundige Jury kürt am Jahresende die besten Videos in
zwei Altersklassen. Die Preisträger gewinnen jeweils eine MDR­Studiotour. Das Projekt
ist auch als Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte über den SAEK Zwickau
buchbar.
Das Projekt wurde in 2015 vom UNIKATUM Leipzig übernommen, in den Kulturraum
Vogtland/Zwickau übertragen und weiterentwickelt. In den letzten beiden Jahren nah­
men jeweils rund 900 Kinder und Jugendliche teil.
Kontakt
Beuthan, Lutz
Verein für Medienbildung Sachsen e. V.
v
0375 210685
w
kontakt@museum­in­a­clip.de
x
www.museum­in­a­clip.de

40 | Medienbildung in Sachsen (MESA)
11
Was macht mein Kind im Internet? – Eltern treffen Medienexperten
(Eltern-Medien-SpeedDating)
Zielgruppe
Eltern
Inhalt
Eltern und Interessierte treffen in kleinen Gruppen auf verschiedene Medienexperten
und ­expertinnen und tauschen sich innerhalb von 15 Minuten über ihre Sorgen und
Fragen rund um den Internetkonsum von Kindern und Jugendlichen aus. Ist die Zeit
um, klingelt ein Glöckchen und die Teilnehmenden wechseln zum nächsten Tisch. Der
Elternabend soll dabei erste Impulse und praktische Hilfen für die Mediennutzung im
Familienalltag geben. Außerdem können Kontakte zu Chemnitzer Beratungsstellen
geknüpft werden.
Insgesamt stehen fünf verschiedene Gesprächspartner beim SpeedDating­Elternabend
zur Verfügung: Jaqueline Hofmann, Sozialpädagogin bei Elternarbeit und Gewaltprä­
vention Chemnitz, erklärt, wie Kindern geholfen werden kann, wenn sie online gemobbt
werden. Die Polizeidirektion Chemnitz vermittelt hingegen, welche strafrechtlichen
Konsequenzen Online­Täter erwarten, wenn sie Hass und Hetze im Netz verbreiten.
Damit Kinder sicher im Internet unterwegs sind, gibt der Computerkurs Chemnitz Tipps
und Hinweise, wie Kinder­ und Jugendschutz bei PC
&
Co. technisch funktioniert.
Welche Apps sinnvoll und warum Altersempfehlungen zu beachten sind, erklärt die
Stadtbibliothek Chemnitz. Die familienorientierte Suchthilfe Plan B, Stadtmission
Chemnitz e. V., zeigt wiederum auf, was passiert, wenn Kinder zu viel Zeit mit Smart­
phone, Internet
&
Co. verbringen und welche Regeln für zu Hause geeignet sind. Zudem
steht ein umfangreicher Medien­ und Informationstisch zur Verfügung. Die Veranstal­
tung wurde erstmals am 5. Februar 2019 vom Landesamt für Schule und Bildung
unterstützt und federführend vom SAEK Chemnitz organisiert.
Kontakt
Schulz, Annika
Arnold, Susann
SAEK Chemnitz
v
0371 35564911
w
chemnitz@saek.de
x
www.saek­chemnitz.de

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Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1, 01097 Dresden
Bürgertelefon: +49 351 56465122
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Gestaltung und Satz:
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Druck:
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Redaktionsschluss:
August 2019
Auflage:
1.000 Exemplare
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